Zu Lande, zu Wasser und im Sektkeller – in Heilbronn war am vergangenen Samstag (27.07.2024) fast überall etwas los.
Die sympathische Weinstadt Heilbronn erlebbar machen. Einheimische und Gäste sensibilisieren für das einzigartige Angebot der Wengerter. Und dem Wein, als einem der ältesten Kulturgüter, Anerkennung und Wertschätzung geben. Dessen Bedeutung für die Stadt kennenlernen, das war das Ziel des jüngsten Tourismus-Aktionstags. 239 von 251 Plätzen für Schlenderweinprobe, Weingut Hopping oder Traktorsafari waren schnell ausgebucht. Erstmals fand auch inklusive Weinprobe für Menschen mit Hörbehinderung in der SITT Weinbar im Deutschhof statt. Die veranstaltende Heilbronn Marketing GmbH zieht ein positives Fazit.
Wein und Heilbronn, das gehört einfach zusammen. Und der Wein ist in der Stadt inzwischen auch vielseitig erlebbar. Ob in modernen Weinbars oder Vinotheken, in der Gastronomie und mit touristischen Angeboten auch auf dem Weingut selbst. Ob Weindorf, Weinsommer, Wein Villa, Weinpavillon an der Neckarbühne oder das regelmäßig geöffnete Wengerthäusle am Wartberg. Immer wieder wird die älteste Weinstadt Württembergs als Benchmark für andere Städte herangezogen.
Die Weinvilla (Bild links), der Weinpavillon an der Neckarbühne (Bilder in der Mitte) und Weingenuss am Wengerthäusle am Wartberg (Bild rechts)
Der Tourismuschef des Landes Baden-Württemberg, Andreas Braun, wird nicht müde zu betonen, dass Heilbronn in Sachen Weintourismus landesweit ein Vorreiter ist. Das Gesamtkonzept, das die Heilbronn Marketing GmbH insbesondere in den vergangenen 10 Jahren unter der Leitung von Steffen Schoch entwickelt hat, bringt immer mehr Besucher in die Stadt, um die Angebote des Weintourismus zu erleben. Und auch die stolze Anzahl von über 500.000 angestrebten Übernachtungen im Jahr 2024, ein Wachstum von über 70 Prozent in den letzten 10 Jahren, spricht für die Dynamik im Tourismus, der von „Wein und Wissen am Neckar“ thematisch geprägt ist und authentisch vermarktet wird.
Jede Menge zu erleben in Heilbronn
Ob es beim Aktionstag Weintourismus die Trollinger-Verkostung mit atemberaubender Aussicht von einem der Stadttürme ist. Oder auf dem Marineversorgungsboot „Troll“ mitten im Neckar, wo es zu den edlen Tropfen der Region viel Information zum Weinbau und zur Stadtgeschichte gab. Selbst beim entspannten Bummel durch die Fußgängerzonen wurde das ein oder andere Glas Wein ausgeschenkt. Und manche neue Seite der Stadt entdeckt.
Teilnehmer des Weingut-Hoppings waren im Sektkeller des Weinguts Albrecht-Kiessling exklusiv dabei. Dort sabrierte Seniorchef Peter Albrecht mit dem Champagnersäbel eine Flasche mit Weißburgundersekt. „Wir haben Heilbronn heute mit ganz anderen Augen gesehen“, betonte eine begeisterte Teilnehmerin. Sie kam aus dem westlichen Landkreis und ergänzt „wir kommen ganz bestimmt wieder.“
HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch ist selbst passionierter Weinliebhaber. Er interessiert sich in anderen Weinbauregionen für deren touristische Produkte. Und brachte schon so manche neue Idee nach Heilbronn. Mit dem Weingut-Hopping hat sich Schoch am Samstag auch selbst als Gästeführer betätigt. Und dies, um im direkten Austausch mit den Gästen das neue Produkt zu testen und möglicherweise im kommenden Jahr in das Angebotsportfolio aufzunehmen.
Genossenschaftskellerei Heilbronn bietet Wein mit toller Story
Ein lohnendes Ziel beim Weingut-Hopping – einem der Programmpunkte des Tages – war auch die Genossenschaftskellerei Heilbronn. Vielfältig prämiert mit Weintourismus- und Architekturpreisen und seit Jahren auch Standort des Open-Air-Kinos, das in diesen Tagen gestartet ist. Mit über 1.400 Hektar und einer jährlichen Produktionskapazität von 9 bis 11 Millionen Liter Wein ist sie die größte deutsche Einzelgenossenschaft. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft, Ulrich Drautz, begrüßte die Gruppe mit einem Riesling-Muskateller. Diesen hat er einst für einen Kunden in Kanada kreiert.
Jede Menge Erlebnisse für die Besucher:innen: Ulrich Drautz zeigte den Holzfasskeller, die großen Weintanks und den “Weinschatzkeller”, den modernen Verkaufsraum der Genossenschaftskeller
Er schloss die kleine Probe mit einem im Holzfass ausgebauten Spätburgunder der Heros-Serie. Beeindruckt waren die Teilnehmer von der Vielfalt des Angebots, das die Kellermeister an den Standorten der Genossenschaft produzieren. Außerdem vom Weinarchiv, dem sogenannten Schatzkeller, mit etwa 50.000 Flaschen Wein ab dem Jahrgang 1954. Und auch davon, dass zum Betrieb eine eigene Rebschule gehört. Seit fast 100 Jahren versorgt die Rebveredelung die Mitglieder der Genossenschaft mit Pflanzmaterial, um eine gleichbleibende, hohe Qualität sicherzustellen.
Viele Gratis-Führungen
„Mit vielen Gratis-Führungen und einer Zusammenstellung von attraktiven, touristischen Angeboten wollten wir den Menschen der Region die Bandbreite der Möglichkeiten in der ältesten Weinstadt Württembergs vorstellen“, erklärt HMG-Vertriebsmitarbeiter André Harner. Er hatte die Projektleitung für den Tourismus-Aktionstag. Die besondere Lage der Stadt mit den umliegenden Weinbergen und dem zentralen Neckar im Zentrum biete alles, was eine Urlaubsdestination brauche. Dass die 13 Führungen, die insgesamt 251 Teilnehmerplätze boten, schon nach wenigen Tagen nahezu ausgebucht waren, spricht für das gute Angebot der Stadt.
Die weintouristischen Angebote Heilbronns, von der Fackelwanderung bis zu den Besenwirtschaften sind ganzjährig verfügbar. Und sind auf der städtischen Internetseite unter www.heilbronn.de/tourismus zu finden.
Fotos: HMG / Schoch
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