Ausflugstipp: Esslingen und die Esslinger Burg

In Esslingen gibt es eine Menge zu sehen – die Stadt hat sehr viel Schönes zu bieten. Warum uns die Esslinger Burg besonders anzieht, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Malerische Fachwerkhäuser, enge Gassen und überall ein Hauch von Mittelalter – Esslingen ist einfach einzigartig. Die Stadt wird 2027 bereits 1250 Jahre alt und auch der Weinbau hat hier eine stolze Geschichte. Die Aufzeichnungen hierzu reichen bis ins Mittelalter zurück.

Den Aufstieg auf die Esslinger Burg, über die „Burgstäffele“, können wir euch besonders ans Herz legen. Denn bereits beim Aufstieg habt Ihr einen wunderschönen Rundumblick nicht nur über die Stadt, sondern auch über die Weinreben.

Wir gehen heute mit Euch vom Esslinger Hauptbahnhof hinauf zu einem der Wahrzeichen der Stadt, der Esslinger Burg. Denn wer vom Hauptbahnhof hinauf zur Burg spaziert, erlebt eine der schönsten Stadtkulissen Württembergs Schritt für Schritt. Entdeckt Esslingen mit den Augen eines echten Württembergers.

Start am Esslinger Hauptbahnhof

Esslingen am Neckar – das klingt nicht nur nach Fachwerkromantik und mittelalterlichem Flair, sondern fühlt sich bei jedem Besuch auch genauso an. Wer vom Hauptbahnhof in Richtung Burg spaziert, bekommt nicht nur Bewegung, sondern auch einen intensiven Eindruck vom Charme dieser alten Reichsstadt. Wir nehmen Euch mit auf unserem Weg zur Esslinger Burg – vorbei an verwinkelten Gassen, ehrwürdigen Gebäuden und einem sagenhaften Ausblick über die Stadt.

Direkt gegenüber dem Bahnhof führt der Weg in die Straße „Am Kronenhof“. Diese geht Ihr bis zum Ende und biegt dann nach links in die Fußgängerzone „Pliensaustraße“ ein. Die Pliensaustraße war Teil der mittelalterlichen Handelsmagistralevon Köln nach Augsburg und von dort weiter nach Italien. Und: In der Pliensaustraße und der direkt folgenden inneren Brücke war im Mittelalter auch das wichtigste Weinhandelszentrum in Süddeutschland.

Am Ende der Fußgängerzone angelangt umkurvt Ihr den historischen Postmichelbrunnen und biegt halblinks in die Fischbrunnenstraße. Ab jetzt jagt ein Highlight das nächste.

Altes Rathaus

Auf der Fischbrunnenstraße nähert Ihr Euch dem Alten Rathaus von hinten – perfekt. Denn hier zeigt es eine der eindrucksvollsten Fachwerkfassaden Süddeutschlands. Der untere Teil stammt aus der Renaissancezeit, der prachtvolle Fachwerkaufbau mit der geschnitzten Fassade wurde im 16. Jahrhundert errichtet. An der Stirnseite angekommen, solltet Ihr einen Blick auf die kunstvolle astronomische Uhr werfen. Ihre Figuren geraten zur vollen Stunde in Bewegung – ein weiteres echtes Highlight Eures Besuchs.

Das alte und das neue Rathaus in Esslingen, Fotos: Daniel Schneider

Gleich drei einzigartige Kirchen…

Und auch wen es jetzt auf unserer Tour zur Esslinger Burg ein kleiner Schlenker ist, aber Ihr solltet Euch für einen Moment links halten und den Marktplatz besuchen. Hier stehen sowohl die bekannte Stadtkirche St. Dionys als auch – auf der anderen, westlichen Seite des Marktplatzes, das Münster St. Paul. Der frühgotische Sakralbau stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters gilt als älteste erhaltene Bettelordenskirche Deutschlands und zählt zu den ältesten Klosteranlagen der Stadt.

Aber zurück zur Stadtkirche: Sie stammt aus der Zeit der Gotik und hat etwas, das nur ganz wenige Kirchen haben dürften. Ihre Doppeltürme sind durch eine hölzerne Brücke verbunden – ein architektonisches Kuriosum aus dem Mittelalter. Wer eintritt, steht in einem lichtdurchfluteten Raum voller Geschichte und Stille. Hier spürt man, wie tief Esslingen im Glauben und in der Baukunst des Mittelalters verwurzelt ist. Für Geschichtsinteressierte verbirgt sich unterhalb der Kirche ein weiteres, echtes Highlight. Nämlich eine romanische Krypta aus dem 11. Jahrhundert. Sie zählt zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Esslingens und ist ein eindrucksvolles Zeugnis frühmittelalterlicher Sakralarchitektur. Der niedrige, gewölbte Raum mit seinen massiven Säulen wirkt fast mystisch – hier spürt man den Atem der Geschichte besonders intensiv.

Die Esslinger Stadtkirche aus verschiedenen Perspektiven, Fotos: Daniel Schneider.

Im Hintergrund: Der charakteristische Turm der Esslinger Frauenkirche, Foto: Benjamin Stollenberg

Wer gerne Kirchen ansieht, sollte auch die am Nordrand des Marktplatzes, durch eine Straße von ihm getrennte Frauenkirche nicht auslassen. Die Frauenkirche ist ein Meisterwerk der Spätgotik und gilt als eine der schönsten Hallenkirchen Süddeutschlands. Besonders eindrucksvoll ist ihr filigran gestalteter Turmhelm, der wie ein steinernes Kunstwerk in den Himmel ragt. Im Inneren faszinieren die hohen Gewölbe, feinen Maßwerke und das ruhige, lichtdurchflutete Kirchenschiff. Sie wurde ab 1321 von den Esslinger Bürgern als Zeichen ihres Selbstbewusstseins und Wohlstands erbaut – unabhängig vom Einfluss des Stadtherrn oder des Bischofs. Sie gilt damit als erste rein bürgerlich gestiftete Kirche Württembergs. Heute dient sie nicht nur als evangelische Gottesdienstkirche, sondern ist auch ein beliebter Ort für Konzerte, dank ihrer besonderen Akustik und der stimmungsvollen Atmosphäre.

Zurück zum neuen Rathaus, dieses rechts liegen lassen und durch die Unterführung auf die andere Straßenseite gehen. Nach ein paar weiteren Metern gelangt Ihr zu den Burgstaffeln. Alternativ könnt Ihr auch gleich rechts die Burgsteige hochgehen.

Die Esslinger Burg – Stufen, Stein und ein Blick über Jahrhunderte

Nun aber endlich zu der eingangs des Beitrags bereits erwähnten Esslinger Burg. Der Weg hinauf zur Esslinger Burg führt über die erwähnten Burgstaffeln. Sie sind ein steiler, aber lohnender Aufstieg über mehr als 300 Stufen. Die Treppe führt entlang des Burgweinbergs, in dem im Herbst die Trauben in der Sonne leuchten. Schon beim Hinaufschauen wirkt der steinerne Wehrturm imposant, während hinter einem Schritt für Schritt die Altstadt mit ihren spitzen Giebeln kleiner wird.

Oben angekommen, steht man auf der ehemaligen Befestigungsanlage, die nie als Ritterburg diente, sondern als Schutzbau im 16. Jahrhundert gegen äußere Bedrohungen. Der hoch aufragende Wehrturm, der erhaltene Zwinger, der überdachte Wehrgang und die Aussichtsterrassen erzählen von der wehrhaften Seite Esslingens. Besonders reizvoll ist der Kontrast zwischen rauem Stein und grüner Reblandschaft – ein Ort, an dem man verweilen und durchatmen möchte.

Übrigens: Die Reben, die Ihr hier seht, bilden eine der kleinsten Einzellagen Württembergs. Ihre Bewirtschaftung erfordert dafür einige Mühe, denn hier haben wir es mit einer klassischen Steillage zu tun. Mit Maschinen kann hier nicht gearbeitet werden, und so ist hier noch echte Handarbeit gefragt.

Der Ausblick von der Burg ist derweil spektakulär: Man überblickt das gesamte Altstadt-Ensemble mit seinen unzähligen Fachwerkhäusern, den Türmen von St. Dionys und Frauenkirche, den Neckar und bei klarer Sicht seht Ihr bis hin zu den Filderhöhen. Wenn am Abend die Sonne über den Dächern untergeht, wird Esslingen in goldenes Licht getaucht – ein Moment, den man nicht vergisst.

Die Esslinger Burg aus verschiedenen Perspektiven, Bild 4 zeigt den Blick von der Burg hinab auf Esslingen, Fotos: Daniel Schneider

Weinerlebnisweg bietet jede Menge spannende Infos für Weinfreunde

Wer nach diesem geschichtsträchtigen Ausflug gerne noch mehr über den Weinbau in Esslingen erfahren möchte, biegt nach der Rückkehr von der Burg am Fuße der Burgstaffeln in Richtung der Frauenkirche ab und gelangt hinter diesen auf den Weinerlebnisweg des „Staffelsteiger Vereins Esslingen“. Er führt durch die historischen Esslingens und zeigt auf mehreren informativen Tafeln entlang des Weges Spannendes über Rebsorten, Anbaumethoden, den Weinbau in Steillagen sowie über die Arbeit der Staffelsteiger – der ehrenamtlichen Helfer, die sich für den Erhalt der Weinberge einsetzen.

Besonders schön: Die Tafeln sind liebevoll gestaltet und verbinden Fachwissen mit persönlichem Bezug zur Region. Der Weg ist ideal für Spaziergänger, Familien und Weinfreunde, die beim Laufen gerne auch lernen – und nebenbei einen traumhaften Blick auf die Stadt genießen wollen.

Fotos: Benjamin Stollenberg

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Erstellt am 19. Mai 2025


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