Melina Siegele und Pauline Maculski sind Teil des „Weinnachwuchses“ bei den Bottwartaler Winzern. Die dynamischen jungen Frauen haben je eine ganz unterschiedliche Beziehung zum württembergischen Wein. Siegele kümmert sich als Weintechnologin in der Kellerei, darum, dass aus den Trauben der Wein gekeltert wird. Maculski dagegen ist im Vertrieb tätig und gibt dem Bottwartaler Wein auf Messen und anderen öffentlichen Veranstaltungen ein Gesicht.
Was hat die beiden dazu motiviert, sich dem „württembergischen Kulturgut“ zu verschreiben – und das in ihren jungen Jahren? Wir haben mit ihnen gesprochen.
„Man kann dem Wein hier nicht aus dem Weg gehen!“
Frau Siegele, Sie sind Weintechnologin. Das ist ja nicht gerade ein typischer Frauenberuf…
Siegele: Das ist es tatsächlich nicht, was ich persönlich sehr schade finde. Damals, als ich meine Ausbildung angefangen habe, wurde ich auch immer wieder gefragt „Wie? Was? Warum machst du das?“. Das war aber nicht negativ gemeint, sondern eher interessiert und neugierig. Ich glaube, die meisten Leute sind da heute offener.
Sie hatten aber auch einen guten Grund, sich dem Wein zu verschreiben.
Siegele: Stimmt. Der Wein liegt bei uns in der Familie. Schon mein Opa war hier im Keller der Bottwartaler Winzer tätig und auch meine Eltern haben ihre eigenen Weinreben. Man könnte sagen, der Wein begleitet mich schon mein ganzes Leben lang. Das ist aber nicht der einzige Grund: ich habe recht schnell gemerkt, dass ich etwas Praktisches machen will. Ich wollte nicht den ganzen Tag im Büro sitzen!
Also nicht so wie Frau Maculski?
(beide lachen)
Maculski: Klar, im Vertrieb sitzt man viel im Büro. Aber ich bin nicht nur ein „Schreibtisch-Mensch“! Wir besuchen regelmäßig Messen und auch den Kontakt zu den Kunden empfinde ich immer wieder als abwechslungsreich.
Frau Maculski, Sie kommen ursprünglich aus Sachsen-Anhalt. Wie sind Sie dann überhaupt auf Württembergischen Wein gekommen?
Maculski: Meine Eltern sind recht früh nach Baden-Württemberg gezogen. Und was soll ich sagen – man hat Schwierigkeiten, dem Wein hier aus dem Weg zu gehen.
Siegele: Wein ist in Württemberg eben ein richtiges Kulturgut!
Maculski: Genau. Und das hat einfach mein Interesse an dem Thema geweckt. Der Bereich Vertrieb lag für mich von Anfang an Nahe. Denn ich war schon immer kaufmännisch interessiert.
Sie beide haben ihre Ausbildung bei den Bottwartaler Winzern fast zur gleichen Zeit angefangen. Laufen sich Vertrieb und Kellerei dabei auch über den Weg?
Maculski: Mehr als das: Ich habe im Herbst 2015 sogar einen ganzen Monat in der Kelter arbeiten müssen.
Siegele: Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie du beim Schrubben der Weintanks nur noch mit den Füßen rausgeguckt hast!
(beide lachen)
Maculski: Ja, ich bin nicht der Typ, der den ganzen Tag da unten im Keller arbeiten könnte. Mir reicht die Traubenannahme jeden Herbst – da schicke ich die Trauben dann einfach runter zu Melina und die darf sich dann darum kümmern. Das ist aber jedes Jahr eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag.
Stockbrot, Kürbissuppe… und Sitzheizung
Da Sie die Traubenannahme gerade ansprechen: Sind Sie selber auch bei der Lese dabei?
Maculski: Ich würde ja gerne – aber ich sitze eben bei der Annahme fest… Der Kontakt zu den Genossenschaftsmitgliedern ist allerdings Entschädigung genug. Besonders, wenn dann die Kinder mit dabei sind, wenn sie oben auf dem großen Transportwagen mit leuchtenden Augen sitzen und das alles förmlich aufsaugen. Die bringen einen extrem ansteckenden Enthusiasmus mit.
Siegele: Das hat die letzten zwei Jahre leider wegen der Arbeit im Keller nicht geklappt. Dieses Jahr habe ich es allerdings geschafft! Ich habe so fix und zügig gearbeitet, dass mich der Kellermeister früher hat gehen lassen. Dann habe ich zum Glück noch bei der Lese einer Parzelle helfen können. Für mich persönlich ist das wichtig, weil man viel mit Menschen reden und lachen kann, die man nicht so oft im Jahr sieht. Außerdem ist es ein befriedigender Abschluss, nachdem man sich das ganze Jahr über um die Trauben gekümmert hat. Weinbau ohne die Lese ist wie Kuchen backen ohne ihn später probieren zu dürfen!
Kann das nicht auch stressig werden, wenn man neben der Arbeit noch zur Lese muss?
Siegele: Der Herbst ist immer stressig für uns in der Kellerei (lacht). Schließlich müssen wir die frisch angelieferten Trauben ja zügig weiterverarbeiten, bevor sie schlecht werden. Aber das ist trotzdem eine schöne Zeit. Zwischen den Fässern und Tanks wuseln so viele Menschen umher… das ist gut fürs Team-Feeling.
Der Herbst ist doch sicher nicht nur stressig für Sie, oder?
Maculski: Also für mich ist der Herbst die beste Jahreszeit. Ich gehe tatsächlich lieber im Regen spazieren als mich in die Sonne zum Schwitzen zu legen. Herbst… für mich steht das für Stockbrot, Kürbissuppe und Sitzheizung!
Sitzheizung?
Maculski: Ja, ich liebe das Gefühl! Manchmal mache ich, wenn es draußen kalt ist, auch extra das Autofenster auf, damit ich eine Ausrede habe, die Sitzheizung anzustellen (lacht). Ich mag den Herbst aber auch wegen der kalten, frischen Luft und dem morgendlichen Nebel. Wer sich im Herbst mal morgens auf den Balkon gestellt und einmal tief eingeatmet hat, der weiß was ich meine.
Siegele: Zu dieser Zeit findet auch immer das „Berg in Flammen“ Weinfest hier bei uns statt. Das hat auch immer etwas Ruhiges, fast schon Besinnliches. Darauf freue ich mich jedes Jahr.
„Spart Wasser, trinkt mehr Wein!“
Kommen wir nochmal zurück zum Thema Wein. Dem Wein haftet ja doch so ein bisschen ein „Alte Leute“-Image an. Wie passen Sie dazu?
Maculski: Also ich empfinde den Wein gar nicht so alt, wie das oft gesagt wird. Gerade auf den Weinfesten sind immer viele junge Leute unterwegs.
Siegele: Zum Beispiel beim Beilsteiner Weinbergsfest hier bei uns um die Ecke. Das ist bei den jungen Leuten richtig beliebt!
Wein wird bei jungen Leuten also beliebter?
Siegele: Ich spüre da bei vielen ein großes Interesse. Die kommen auch gerne persönlich vorbei und genießen dann eine kompetente Beratung und Weinempfehlungen.
Maculski: Das spüre ich auch auf den ganzen Messen. Da sind immer mehr Jüngere unterwegs, die sich sehr für unseren Wein interessieren.
Siegele: Ich glaube, da muss man den Jüngeren auch einfach ein bisschen die Scheu nehmen. In meinem Freundeskreis klappt das schon ganz gut, seit ich in der Kellerei arbeite. Vielleicht auch ein bisschen „gezwungenermaßen“ (lacht). Einer Freundin habe ich zum Beispiel einen Weinkühler mit der Aufschrift „Spart Wasser, trinkt mehr Wein!“ geschenkt. Das fand sie nicht nur lustig, sondern hat ihr auch einen Grund gegeben, mal Wein auszuprobieren.
Maculski: „Trinkt mehr Wein!“ – ich glaube, das ist doch ein gutes Schlusswort! (lacht)
Eine wunderbar treffende Schilderung des Frauenpowers in Bottwar. Das macht sofort Lust auf mehr Wein trinken. Fein gemacht. Wenn Arbeit Spaß macht kommt immer auch was Gutes dabei raus. Ein Prosit auf Euch.
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