Welche vier Genossenschaften den Ehrenpreis bekommen haben – Ihr lest es im Weinheimat Blog.
Insgesamt acht Weingüter und Weingärtnergenossenschaften haben gestern (16.11.2020) den Ehrenpreis des Weinbauverbandes Württemberg erhalten. Im einzelnen sind dies die Weingärtner Cleebronn-Güglingen, die Genossenschaftskellerei Heilbronn, die Weingärtner Stromberg-Zabergäu, die Lauffener Weingärtner, die Weinmanufaktur Ingelfinger Fass in Ingelfingen, das Weingut Erich Hirth aus Obersulm-Willsbach, die Weinkellerei Wangler in Abstatt und das Weingut Birkert aus Bretzfeld-Adolzfurt, Weinbauverbandspräsident Hermann Hohl überreichte die begehrte Urkunde zusammen mit der Württemberger Weinkönigin Tamara Elbl in den Räumen des Weinbauverbandes Württemberg in Weinsberg.
„Die Ergebnisse der Prämierung bestätigen die sehr hohen Qualitätsstandards der Württemberger Betriebe“, sagt Hermann Hohl. In der aktuellen Zeit seien beispielsweise digitale Weinproben oder die Onlineshops der Erzeuger sehr geeignet, um die Vielfalt Württembergs auch zuhause kennen zu lernen.
Die Ehrenpreise des Weinbauverbandes werden ebenso wie die hier im Artikel nicht näher behandelten Staatsehrenpreise des Landes Baden-Württemberg im Rahmen der Landesweinprämierung vergeben.
Im Prämierungsjahr 2020 wurden zur Landesweinprämierung insgesamt rund 2.100 Weine und 100 Sekte von 89 Betrieben zur Prämierung angestellt. Das heißt, es gibt echt was zu tun für die Prüfer. Aber kein Problem: Die ausgewählten Prüfer sind in der Weinbranche tätig und verfügen über große sensorische Kenntnisse der einheimischen Weine.
103 Weine – also ungefähr einer von 20 – erhielt die volle Punktzahl und damit die Auszeichnung „Großes Gold“. Auf einige dieser Weine werdenwir in den nächsten Monaten hier noch eingehen. 671 Weine – also ungefähr einer von dreien – erreichte die Goldmedaille. Darüber hinaus prämierten die Juroren 85 der Sekte. Das heißt für Euch: Im Regal erkennt Ihr sie an den Siegelmarken auf den Flaschen.
Vier Ehrenpreise für Genossenschaften der Weinheimat Württemberg
Konkret wird der Ehrenpreis an Betriebe verliehen, die im Prämierungsjahr durch besondere Qualität ihrer Weine auf sich aufmerksam gemacht haben. Hierfür setzt der Weinbauverband zunächst die Anzahl der prämierten Weine des Betriebes zu den von ihm insgesamt angestellten Weinen ins Verhältnis. Daneben wird die Anzahl der Weine des Betriebes mit Großem Gold und Gold in den letzten drei Jahren in die Bewertung einbezogen.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die mit dem Ehrenpreis ausgezeichneten Genossenschaften.
Weingärtner Cleebronn-Güglingen
Diese Genossenschaft gibt es seit knapp 70 Jahren, rund 500 Weingärtner sind hier am Werk und erzeugen in Lagen rund um den Cleebronner Michaelsberg tolle Weine, die immer wieder in großen Wettbewerben ausgezeichnet werden. So wurde erst dieses Jahr der 2019 Sankt M. Riesling trocken vom Meininger Verlag zuerst im Rahmen der „100 Weine des Jahres“ zum „Best buy im LEH“ gekürt und später im Wettbewerb „Best of Riesling“ auch noch zum „Besten trockenen Riesling im Lebensmitteleinzelhandel“. Bei der Landesweinprämierung nun gab es dreimal höchste Ehren für die Cleebronner: So gewann im Sonderwettbewerb „Beste Württemberger“ der große Bruder des gerade zitierten Sankt M Riesling, der 2019 Herzog C Riesling trocken die Kategorie „Riesling trocken“, der 2019 Herzog C Sauvignon Blanc trocken (derzeit ausverkauft) die Kategorie „Neuere Weiße Rebsorten“ und der 2019 Herzog C Lemberger trocken die Kategorie „Lemberger trocken“.
Daneben sind die Weingärtner Cleebronn-Güglingen immer wieder auch experimentell unterwegs: So hat man dieses Jahr erstmals einen „PetNat“ hergestellt. „Pet Nat“ steht für Pétillant Naturel (französisch für „natürlich perlend“) und bedeutet, dass der gärende Most in Flaschen gefüllt wird, um dort weiter zu gären und so sein „Sprudeln“ zu erhalten. Pet Nat ist der neueste Trend im Segment des Perlweins. Und – bereits seit ein paar Jahren – gibt es aus Cleebronn mehrere, auf Stroh getrocknete Weine.
Genossenschaftskellerei Heilbronn
Mit über 1.300 Mitgliedern ist die Genossenschaftskellerei Heilbronn die größte Einzelgenossenschaft Deutschlands. Bekannteste Lagen sind der Heilbronner Staufenberg, der Heilbronner Wartberg, der Grantschener Wildenberg, der Fleiner Eselsberg und das Gundelsheimer Himmelreich. Bekannt ist auch Triebwerk, die Jungwinzervereinigung der Gesellschaft. Hier erzeugen junge Winzerinnen und Winzer gemeinsam hochwertige Weine. Zum Betrieb gehört auch eine eigene Rebschule – hier wird bereits heute an der Weinzukunft gearbeitet. Und weil man Heilbronner Wein einfach erlebt haben muss, bietet die Genossenschaftskellerei ihre Weine auch im eigenen Weingarten sowie im Weinpavillon an der Neckarbühne an, wo man von Frühjahr bis Herbst entspannt in herrlichem Open-Air-Ambiente Heilbronner Weine genießen kann. Spätestens, wenn es dann wieder kühler wird, gibt es die Weine der Genossenschaftskellerei auch in der Heilbronner WeinVilla. Und wenn Ihr jetzt sagt: Was ist in Corona-Zeiten? Auch da sind die Heilbronner nicht untätig und bieten Online-Live-Tastings an.
Weingärtner Stromberg-Zabergäu
Über 1.000 Weingärtner bewirtschaften in dieser Genossenschaft rund um Strom- und Heuchelberg rund 750 Hektar Rebfläche. Hieraus entsteht eine große Bandbreite an Weinen, darunter Spitzenweine wie der Signum I und II Lemberger trocken aus dem Barrique (Signum I) beziehungsweise Holzfass (Signum II). Überhaupt haben die Brackenheimer Deutschlands größte Anbaufläche für Lemberger. Weitere Spezialitäten finden sich in den Linien Octavio, Epos, Mann im Fass, Rother und Weißer. Außerdem zählten die Weingärtner Stromberg-Zabergäu zu den ersten, die sich vor über 25 Jahren mit Bio-Weinbau befasst haben und haben sich auch mit den Weinen aus Steillagen, wie dem Kirchheimer Kirchberg, einen Namen geschaffen. Last not least sind die Weingärtner Stromberg-Zabergäu eine der wenigen Genossenschaften, deren Weine auch im Ausland getrunken werden – so werden Brackenheimer Lemberger heute auch in Südostasien konsummiert.
Lauffener Weingärtner
Die Lauffener Weingärtner sind eine der innovationsfreudigsten unserer Genossenschaften: Hier werden laufend neue Ausbauverfahren getestet. So entstehen hier beispielsweise ein Silvaner im Betongebinde, der Weinwerkstatt Pet Nat trocken und der WHYNE. Das ist ein Wein, oder streng weinrechtlich gesagt ein weinhaltiges, alkoholisches Getränk, das in gebrauchten Spirituosenfässern reifen darf. Auf insgesamt rund 880 Hektar bauen die Lauffener ihren Wein an, davon sind 120 Hektar Steillage. Bekannte Lagen sind der Katzenbeißer und der Mundelsheimer Käsberg, Paradesorte ist der Schwarzriesling. Diesen verarbeiten die Lauffener Weingärtner zu verschiedensten Weinen und Sekten. Großen Wert legt man auf die Arbeit der Jungwinzerinitiative „vinitiative“, die für anspruchsvolle, gehobene Weine steht. Neben einer erstklassigen Cuvée gibt es hier den Vinitiative Schwarzriesling QbA trocken, einen Merlot (derzeit ausverkauft), einen Spätburgunder und – noch recht neu – einen Riesling. Außerdem hat die vinitiative einen Sekt im Repertoire, den „vinitiative“ Cuvée „X“ Pinot Sekt brut – ein champagnerartiger Jubiläumssekt aus Burgundersorten.
Mehr zur Landesweinprämierung – dann zu den Siegern des Sonderwettbewerbs „Beste Württemberger“ lest Ihr in Kürze hier im Weinheimat Blog.
Immer aktuell informiert über das Neueste aus der Weinheimat Württemberg im Weinheimat Blog.