Gruppenbild Jungwinzervereinigung Triebwerk, die Jungwinzer stehen in den Heilbronner Weinbergen

„Triebwerk“ als Jungwinzer des Jahres nominiert

Der Weinbauverband Württemberg sucht in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift „Rebe & Wein“ alljährlich den Jungwinzer beziehungsweise die Jungwinzerin des Jahres. Diese(r) wird dann in der Jahresauftakt-Pressekonferenz vorgestellt.

Und in diesem Jahr hat sich erstmals seit mehreren Jahren eine der Jungwinzervereinigungen der Weinheimat Württemberg beworben – mehr dazu gleich.

Aber zunächst ein paar Worte zu diesem spannenden Wettbewerb. Jedes Jahr im Frühsommer rufen die Veranstalter in einer offenen Ausschreibung alle Jungwinzer und Jungwinzerinnen unter 35 Jahren zur Teilnahme auf. Bewerben sich mehr als fünf Jungwinzer – oder Jungwinzervereinigungen – wird bereits zu diesem Zeitpunkt eine Vorauswahl getroffen. Ansonsten besucht das Team von „Rebe & Wein“ alle Bewerber und dreht Videos über sie. Diese werden dann ab kurz nach Jahresbeginn für zwei Wochen auf der Facebookseite von Rebe & Wein zur Abstimmung gestellt. Wer die meisten Likes bekommt, ist Publikumssieger und bekommt damit schon einmal eine Stimme im Verfahren.

Das Hauptgewicht im Wettbewerb liegt aber bei der Jury. Sie besteht aus knapp 10 Mitgliedern mit je einer Stimme. Der Öffentlichkeit vorgestellt wird der Sieger oder die Siegerin dann im Rahmen der Jahresauftakt-Pressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg, die alljährlich im Laufe des Februars stattfindet.

Unter den beiden Bewerbern für die diesjährige Auszeichnung als Jungwinzer des Jahres ist die Jungwinzervereinigung „Triebwerk“ der Genossenschaftskellerei Heilbronn.

Triebwerk stellt sich in attraktivem Video vor

Man sieht fröhliche, junge Winzerinnen und Winzer in den Reben, dem Keller und den modernen Räumen ihrer Genossenschaft. „Wir sind die nächste Generation der Genossenschaftskellerei Heilbronn“, erzählen sie fröhlich. „Der Trieb steht dabei, so wie der Rebtrieb, für unser Streben nach Höherem, das Werk sind unsere Weine, die wir gemeinsam produzieren.“ Und in der Tat: Das gemeinsame Arbeiten an einem Wein ist das, was die Arbeit in einer Jungwinzervereinigung kennzeichnet und prägt. Motto der Vereinigung: „Von der Jugend, für die Jugend.“ Man wolle seine Generation auch für den Wein gewinnen. Vom erfolgreichen Betriebsleiter bis zum Wengerter am Anfang seiner Ausbildung – die Mitglieder bei Triebwerk setzen sich äußerst vielfältig zusammen. Auch Nebenerwerbswinzer sind vertreten.

Großer Vorteil beim Triebwerk: Durch die vielen Mitglieder kann die Vereinigung auf Trauben aus verschiedenen Lagen zurückgreifen und kann hierbei durchaus wählerisch sein. So kommen am Ende nur die besten Trauben in die Weine der Vereinigung. Mit ihrem hochwertigen Lemberger, Riesling und Schillerwein zielt die Jungwinzergruppe auf echte Weinkenner, aber seit letztem Jahr gibt es auch einen Wein für jüngere Einsteiger. Der Sauvitage „Kreuzweise“ wurde speziell für diese Kundengruppe kreiert. Mehr zu diesem Wein aus einer nachhaltigen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorte lest Ihr hier. Weitere Weine aus nachhaltigen Rebsorten sollen in den kommenden Jahren folgen und aus „Kreuzweise“ eine komplette Weinlinie machen.

Das Besondere an Triebwerk ist, dass jeder seine individuellen Ideen einfließen lassen kann, alle Entscheidungen werden diskutiert und in großer Runde beschlossen. In diesem Jahr gab es zum Beispiel erstmals eine Jungwinzerparty des Triebwerk. Die Mitglieder des Triebwerk sehen ihre große Stärke darin, dass sie eine große Gemeinschaft junger, motivierter Winzer und Winzerinnen sind, die gemeinsam kreative Produkte schaffen und damit vor allem die junge Generation an den Wein heranführen wollen.

Auch die Gruppe „Weinfrequenz“ aus Stuttgart möchte Jungwinzer des Jahres werden

Die Winzer und Winzerinnen vom Triebwerk treffen indessen auf eine sehr starke Konkurrenz. Florian Wachter und seine Frau Theresa aus Stuttgart, mit ihrer solidarischen Landwirtschaft (Solawi) „Weinfrequenz“. Bei einer Solawi können die Teilnehmenden Ernteanteile erwerben und bekommen im Gegenzug einen hierzu proportionalen Ernteertrag. Die Gruppe umfasst derzeit rund 70 Mitglieder.
Aber der Reihe nach: Florian Wachter – an der Uni Hohenheim für pilzwiderstandsfähige Rebsorten zuständig – gründete mit seiner Frau Theresa – sie ist Sonderpädagogin und wollte schon immer einen eigenen Weinberg – „Weinfrequenz“. Für das Projekt haben die Beiden am Cannstatter Zuckerle einen Steillagenweinberg gekauft. Das Ziel: Erhalt der Kulturlandschaft und hierbei möglichst nachhaltig zu arbeiten. Dies äußert sich zum Beispiel darin, dass sie Bäume in den Weinberg integrieren. Außerdem setzen die Beiden auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten und darauf, den Wasserhaushalt in der Steillage zu verbessern. So wird ein ökologischer Kreislauf geschaffen. Gleichzeitig bringen die beiden Menschen zusammen, indem sie ihnen Wissen rund um den Weinbau vermitteln und so auch die Wertschätzung für regionalen Wein stärken. Deshalb schafft dieses Projekt gleichzeitig auch eine soziale Nachhaltigkeit.
Bild der beiden Gründer von "Weinfrequenz" in Stuttgart in ihrem Weinberg

Die beiden Gründer von Weinfrequenz: Theresa und Florian.

Am Ende des Jahres teilen sich die Teilnehmenden den fertig ausgebauten Wein, der den passenden Namen „Wein teilen“ trägt. Bis im vergangenen Jahr waren das Trollinger und Riesling, ab diesem Jahr werden dies pilzwiderstandsfähige Sorten sein.
Fazit: Ein tolles Jahr – hier stehen sich zwei ganz tolle Gruppen gegenüber, und eine davon – Triebwerk – gehört zu unseren Württemberger Weingärtnergenossenschaften.

Wo könnt Ihr abstimmen?

Und so könnt ihr abstimmen: Vom 6.1.2024 bis zum 20.1.2024 (um 0 Uhr endet die Abstimmung!) könnt ihr für die Publikumsstimme voten. Dies geht ausschließlich auf der Facebookseite von „Rebe & Wein“. Gebt dort dem Video-Post eures Favoriten einen Like. Die Gruppe, deren Video am Ende die meisten Likes erhalten hat, bekommt die Publikumsstimme. Diese zählt wie eine Jurystimme bei der Gesamtauswertung. Wir drücken naturgemäß Triebwerk die Daumen, aber ein Blick in beide Videos lohnt! Die Facebookseite von „Rebe & Wein“ findet Ihr hier.
Fotos: Rebe & Wein

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