Tabea Klein vom Weinkonvent Dürrenzimmern im Weinberg

Macherin in der Weinheimat: Tabea Klein

Atemlos durch den Tag – so könnte das Lebensmotto von Tabea Klein lauten. Die 28-jährige Industriekauffrau ist Weingärtnerin beim Weinkonvent Dürrenzimmern.

«Ich mag eher lieblich und süß», antwortet Tabea Klein auf die Frage nach ihren Weinpräferenzen. Deshalb mag sie die Weine der «Only»-Serie. Diese haben für die 28-Jährige viel frische Frucht. Das gilt für jeden Wein vom Secco bis zur roten Cuvée. Auch ihre eigenen Trauben befinden sich neben denen anderer Genossenschaftsmitglieder in der Range. Gerichtet ist die Weinlinie unmissverständlich an die jüngere Klientel: «Das Label darf für die jungen Konsumenten nicht steif nach Winzergenossenschaft ausschauen.»

Tabea baut auf einem halben Hektar Lemberger und Trollinger an und liefert – wie ihr Vater, der 15 Hektar sein Eigen nennt – das Traubengut im Nebenerwerb an den Weinkonvent Dürrenzimmern. Als gelernte Industriekauffrau verbringt sie den Tag im Büro. Abends und am Wochenende pflegt sie ihren Weinberg. Und genau dieser Mix aus Kopf- und Handarbeit gibt der jungen Frau mit den geröteten Wangen innere Balance: «Ich gehe gern in den Wengert – zum Abschalten.» Je länger man ihr zuhört, umso deutlicher tritt ihre Weinpassion zutage.

Im Kern geht es ihr darum, die Weinqualität einer 1937 gegründeten Genossenschaft rüberzubringen, die sich 2015 in «Weinkonvent» umtaufte. Das war die Stunde null für einen Traditionsbetrieb, der heute 328 aktive Mitglieder zählt und schwerpunktmäßig rote Rebsorten über seine 130 Hektar verteilt. Auf ihren eigenen 0,5 Hektar fiebert Tabea jedes Jahr der Lese entgegen. «Da hat man drei Wochen Urlaub vom Büro und verbringt diese mit der Lese im Wengert», lacht sie. Zur Belohnung wird nach der Knochenarbeit mit dem Team über einem Rebholzfeuer gegrillt. Würstchen und Steak am Wengert. «Als Nachtisch gibt’s gegrilltes Brot. Da streichen wir dann selbstgemachte Marmelade drauf.»

Vita

Obwohl die 28-jährige Industriekauffrau schon mal vier Monate in Neuseeland verbracht hat, kann sie sich nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben als im Zabergäu. In Dürrenzimmern ist sie im elterlichen Milchviehbetrieb mit fünf Geschwistern aufgewachsen, und hier hat sie ihren halben Hektar mit Lemberger und Trollinger. Als Gegengewicht zur Arbeit im Wengert arbeitet Tabea Klein im Büro eines Dichtungstechnikbetriebs. Zusätzlich zu ihrer kaufmännischen Ausbildung hat sie bei der IHK den Bachelor Professional zur Wirtschaftsfachwirtin abgelegt. Wenn sie zwischen Weinberg und Rechnungswesen Zeit findet, genießt sie After-Work-Partys und entwirft Glückwunschkarten.

Text: Eva Maria Dülligen, Foto: Daniel Schneider

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