Vor einer Woche war sie noch im Expertinnen-Interview hier im Weinheimat Blog, diese Woche in unserer Reihe „Macher im Ländle“: Die Württemberger Weinkönigin Tamara Elbl.
Dass sie Corona die längste Amtszeit als württembergische Weinkönigin verdankt, nimmt Tamara Elbl mit Humor. „So hatte das Ganze wenigstens einen Vorteil“. Sprachgewitzt und optimistisch bewegt sich die 24-jährige Hohenloherin durch die Welt als Weinhoheit. Diese darf sie mittlerweile – aufgrund zweier ausgefallener Wahlen – im dritten Jahr durchlaufen. Ein Wermutstropfen ist zweifelsohne die abgesagte Reise nach Indien. Dort sollte sie im vergangenen Jahr auf dem Weinfestival in Mumbai als Botschafterin württembergischer Weine auftreten. Stattdessen kommunizierte Tamara in einem Chatroom mit hunderten Teilnehmern des Festivals. Weniger virtuell erfasste die gelernte Winzerin in der gewonnenen Zeit die Weinkultur vor ihrer Haustür. „Auf meinem Mountainbike bin ich von Rottenburg am Neckar bis ins Jagsttal und habe so viele Weingüter wie möglich unter die Lupe genommen“. Statt zehn Minuten hier und zehn Minuten dort als kleiner Weinpromi habe sie einen intensiven Blick hinter die Weingutskulissen gewagt. Sozusagen einen Crashkurs im Fach Heimatwein absolviert.
In Echtzeit studiert Tamara auch Wein-Technologie-Management in Weinsberg und Heilbronn. „Dieser neue, duale Studiengang stellt für mich eine kleine Revolution dar – es werden drei Welten vermittelt: Weinbau, Önologie und Betriebswirtschaft, alle mit derselben Gewichtung“. Dass sich Wein nicht so einfach aus der Hüfte heraus verkaufen lässt, weiß sie aus langjähriger Erfahrung. Denn Tamara hilft seit 2016 in der Vinothek der Weinkellerei Hohenlohe aus. Man müsse ein Bindeglied zwischen Weinbranche und Konsument sein, und das funktioniere nur auf der Basis fundierten Wissens in Theorie und Praxis.
Vita
Kurz nach ihrem Abi wird Tamara-Luisa Elbl zur Hohenloher Weinkönigin gekürt. Der 24-jährigen Quereinsteigerin liegt der regionale Wein seit jeher im Blut. „Ich bin ins Trollinger-Erbe hineingeboren worden“, sagt sie. Nach zwei Lehrjahren auf dem Heilbronner Weingut Dautz-Able und im Staatsweingut Weinsberg darf sie sich Winzerin nennen und wird im selben Jahr Württemberger Weinhoheit. Parallel zu diesem Amt studiert sie Wein-Technologie-Management, arbeitet im Verkauf der Weinkellerei Hohenlohe sowie an einem studentischen Sekt-Projekt. Und: Sie sitzt ehrenamtlich im Gemeinderat. Tamaras Lieblingsrebsorte: Trollinger.
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Text: Eva-Maria Dülligen, Fotos: Art of Poggel Photography, Armin Faber