Tobias Läpple von den Bottwartaler Winzern ist unser Weingärtner des Monats Mai 2024. Wir haben ihn befragt.
Wie lautet Ihre Berufsbezeichnung?
Winzermeister
Wie verlief Ihre Ausbildung?
Meine Ausbildung startete 2014 beim Schloßgut Hohenbeilstein, das zweite Lehrjahr verbrachte ich dann im Weingut Forsthof bei Kleinbottwar, das dritte an der LVWO. Dort arbeite ich heute in Teilzeit, den Rest der Zeit helfe ich auf dem elterlichen Betrieb mit Acker und Weinbau.
Woher kommt Ihre Begeisterung für Wein? Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
Meine Begeisterung für Wein war nicht gleich von Beginn an so stark vorhanden wie jetzt, ursprünglich wollte ich Landwirt werden. Ungefähr ab der achten Klasse sah ich, zumindest hier bei uns, eher im Weinbau die Zukunft. Flächenfraß durch wachsende Unternehmen, da wirst du auf Dauer Ackerfläche verlieren, dachte ich mir.
Mit Beginn der Ausbildung verstand ich immer mehr, wie vielfältig Wein sein kann. Ich liebe das einzigartige Zusammenspiel und die Perfektion, wie aus der Traube ein toller Wein entsteht. Und wir in unseren Flächen einiges anders tun als der Mainstream verlangt.
Seit Jahren beschäftigt uns das Problem mit Esca, Chlorosen etc. Während Corona war man abends viel allein, draußen im Weinberg oder auf dem Acker. Fortbildungsveranstaltungen gab es auch keine und so schaute mein Vater über YouTube Videos über regenerative Landwirtschaft an. Anfangs war ich nicht wirklich davon überzeugt, doch es ließ uns zusehends nicht mehr los. Und so meldete er uns 2023 bei einem Bodenkurs an.
Heute versuchen wir, durch die Anwendung von regenerativen Präparaten die oben angesprochenen Chlorosen und das Esca loszuwerden. Wir stehen erst in den Startlöchern und stolpern bestimmt noch über manche Steine. Doch ganz wichtig: Wir kombinieren Bekanntes mit Neuem und probieren in eigenen, kleinen Versuchen Neues aus.
Diese Kombi aus Bekanntem und Neuem schürt die Begeisterung.
Haben Sie noch eine weitere Leidenschaft? (z.B. Ballonfahrer, Musiker etc.)
Ich bin bei der Freiwilligen Feuerwehr und der Landjugend.
Wo gefällt es Ihnen in Württemberg am besten?
Ich bin mit meiner Heimat stark verwurzelt. Einen schönen Ausblick hat man, wenn man abends im Waldschatten in den Lagen des Beilsteiner Steinbergs in der Nähe des Annasees ist. Auch an einem Seitenarm des Wunnensteins mit Blick Richtung Burg Lichtenberg ist es einfach schön.
Mein absoluter Lieblingsfleck befindet sich aber an meinem Arbeitsplatz, der Burg Wildeck. Rund um den Turm hat man oft ein absolutes Traumpanorama.
Haben Sie einen Lieblings-Württemberger? Und: Was essen Sie dazu am liebsten?
Mein Lieblingswein ist ganz klischeehaft der Trollinger, natürlich etwas moderner mit etwas Holz. Grauburgunder kommt direkt dahinter, der passt auch besser zu meinen Lieblingsspeisen, seien es Maultaschen, Spätzle, eine schöne Pasta oder asiatische Küche.
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