Grauburgunder, Pinot Gris, Pinot Grigio oder Ruländer – diese beliebte Rebsorte hat viele Namen. Wussten Sie, dass der Grauburgunder seinen Namen der Farbe seiner Trauben zu verdanken hat? Diese bekommen nämlich einen leichten Graustich.
Der „Pinot Grigio“ aus Württemberg
Die hohe Qualität des Grauburgunders überzeugte die Weingärtner schon im 19. Jahrhundert. In Deutschland ist er auch als Ruländer bekannt, eine Bezeichnung, die heute kaum noch Verwendung findet. Deutschland und Italien sind die Hauptanbaugebiete. Er liebt warme, tiefgründige Böden und gedeiht besonders gut auf Lössterrassen, aber auch auf Kalkböden und steinigen Untergründen.
Farbe & Geschmack
Der trocken ausgebaute „Grauburgunder“ hat eine lebendige Säurestruktur und im Aroma Anklänge von Zitrus und Birne. Der „Ruländer“ hingegen wird heute meist als üppiger, edelsüßer Wein angeboten. Dann erinnert sein Duft an Honig und reife, gelbe Früchte.
Empfehlung
Ein junger, trockener Grauburgunder ist ein idealer Sommerwein. Selektionierte Qualitäten harmonieren gut mit Meeresfrüchten, kräftigem Seefisch, Pasta, Lamm, Wildgeflügel sowie reifem Weichkäse. Im Barrique ausgebaut kann der Grauburgunder durchaus auch kräftige Schmorgerichte begleiten. Edelsüße Ruländer passen besonders gut zu reifem Blauschimmel- oder Rotschmierkäse.
Zahlen und Fakten um den Grauburgunder
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Hektar Rebfläche sind aktuell in Deutschland mit Grauburgunder
bepflanzt. Damit ist die Sorte unter den Weißweinen auf Platz drei. Über die vergangenen Jahre wurde sie immer beliebter, der Prozentsatz der Rebfläche ist kontinuierlich gestiegen. Nach Italien und den USA folgt Deutschland mittlerweile bereits auf Platz drei bei der mit Grauburgunder bestockten Fläche.
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Synonyme hat der Grauburgunder – er ist also unter ziemlich vielen Namen fast überall auf der Welt bekannt. Viele kennen ihn unter seinem italienischen Namen «Pinot Grigio» oder auch unter der deutschen Rebsortenbezeichnung «Ruländer». Doch je nach Region ist er zum Beispiel auch als «Mauserl», «Rauchler», «Grauer Riesling» oder «Tokay de Alsace» bekannt.
29 000 000
Einträge liefert Google, wenn man nach «Pinot Grigio» sucht. Damit hat allein der italienische Name der Rebsorte mehr Einträge als der König unter den deutschen Weißweinrebsorten, der Riesling. Denn der kommt «nur» auf 22300000.
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Geschmacksnoten werden oft mit Grauburgunder verbunden: Nuss und Birne. Allerdings werden sehr unterschiedliche Weine aus der Rebsorte gewonnen – vom einfachen trockenen Essensbegleiter bis zur schwelgerisch süßen Trockenbeerenauslese. Je nach Machart und Anbauregion finden sich folglich viele weitere Aromen, etwa Zitrone, Mandel, Butter, Ananas oder auch Paprika.
1711
war das Jahr, in dem die Erfolgsgeschichte des Grauburgunders in Deutschland richtig Fahrt aufnahm. Der Kaufmann Johann Seger Ruland hatte auf einem Grundstück in Speyer zwei ihm unbekannte Rebstöcke gefunden und daraus Wein gekeltert, den er als besonders süß und lieblich schätzte. Er vermehrte daraufhin die Stöcke. Und weil der Wein so gut war,
luchste ihm der Sage nach ein anderer Winzer, Jakob Weidle, die Trauben mit Unterstützung des Teufels ab. Er baute dann die Sorte in den eigenen Weingärten an und soll so zu großem Reichtum gekommen sein.
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berühmten «Vorfahren» hat der Grauburgunder: den Pinot Noir, also den Spätburgunder. Beim Grauburgunder handelt es sich um eine Mutation dieser Rotweinsorte, also um eine spontane Veränderung des Erbgutes. Die berühmte Rotwein-Verwandtschaft sieht man dem Grauburgunder auch an, denn seine Schale ist rötlich gefärbt.