Ein Abend zwischen Tradition, Innovation und Genuss

Am Samstag, den 6. September 2025, verwandelte sich der ehrwürdige Ratskeller in Heilbronn erneut in die Bühne für eine der exklusivsten Weinveranstaltungen der Region.

Rund 100 Gäste erlebten die alljährliche Premiumweinprobe. Jenen „Vor-Qualitätscheck“, bei dem eine Auswahl der besten Weine des diesjährigen Heilbronner Weindorfs präsentiert wird. Darunter auch mehrere Weine der Echt Württemberger Weinmacher. Wir haben als Service für Euch ihre Shops verlinkt.

Ein Menü als Brücke zum Wein

Unter der Leitung von Ratskeller-Chef Rainer Mosthaf und Küchenchef Michael Ochmainski wurde ein fein komponiertes Vier-Gänge-Menü serviert. Dieses begleiteten 18 charakterstarke Weine. Sommelière Natalie Lumpp aus Baden-Baden führte mit Charme, Expertise und Begeisterung durch die Probe. Und sie machte die Weinvielfalt der Region für die Gäste erlebbar. Elegant bezog sie auch die anwesenden Winzer ein. Und so nahmen die Weine nicht nur im Glas, sondern auch in ihren Geschichten Gestalt an.

Den Auftakt bildete ein Grüner Veltliner vom Weingut Fischer, gefolgt von einer Vorspeise aus gebratener Butterfly-Garnele an Kürbis-Chutney und Zupfsalat. Vier Weißweine begleiteten diesen Gang. Diese reichten vom fruchtigen Weißburgunder des Weinguts Springer bis hin zum expressiven „Löwenherz“ Riesling vom Weingut G.A. Heinrich. Letzterer errang jüngst höchste nationale Auszeichnungen.

Weinwirtschaft im Wandel

Doch die Premiumweinprobe ist mehr als ein festlicher Abend. Sie ist eine „Masterclass“, wie HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch betonte. Ursprünglich als einmaliges Ereignis zum 40. Heilbronner Weindorf geplant, hat sich das Format zu einem festen Höhepunkt entwickelt. Schoch nutzte die Bühne, um auf aktuelle Herausforderungen der Weinwirtschaft einzugehen. Also den sinkenden Weinkonsum, die Notwendigkeit einer mutigen Preisgestaltung und die Frage, wie junge Menschen an Wein – und zunehmend auch an alkoholfreie Varianten – herangeführt werden können.

„Wir können stolz sein auf die Produkte, die wir von heimischen Winzern aus Heilbronn, dem HeilbronnerLand und Hohenlohe präsentieren“, sagte Schoch. Und forderte ein „gesundes Selbstbewusstsein“ in der Wertschätzung und Preisfindung.

Künstliche Intelligenz trifft Weinkultur

Innovative Ansätze blieben nicht außen vor. Simon und David Blank stellten ihren KI-Sommelier vor. Dies ist ein Start-up-Projekt, das beim Heilbronner Weindorf weltweit erstmals eingesetzt wird. „Das passt perfekt zur europäischen KI-Hauptstadt Heilbronn“, so Schoch.

Kulinarische Harmonie im Glas

Zum zweiten Gang, nämlich Pfifferlingtortellini in Salbeibutter mit Parmesanlocken und gebratenem Speck, schlossen sich vier weitere Weine harmonisch an. Neben dem Grauburgunder aus dem Hohenloher Fürstenfass überzeugte vor allem der jugendliche „Triebwerk“-Schillerwein. Letzterer ist ein Projekt der Jungwinzerinnen und Jungwinzer der Genossenschaftskellerei Heilbronn, mit Frische und Leichtigkeit.

Rotweine als Gesprächsstoff

Ein Rotwein-Intermezzo sorgte für Gesprächsstoff: Merlot vom WeinPalais Nordheim, Divinus Syrah vom WeinKonvent Dürrenzimmern und die kraftvolle Rotweincuvée „Black Blend“ vom Weingut Amalienhof. „Früher wäre das der Höhepunkt jeder Premiumprobe gewesen“, schmunzelte Lumpp. Heute zeigten sie vielmehr die Breite und Wandlungsfähigkeit Württembergs.

Schatzkammerweine als Botschafter

Zum Hauptgang, nämlich Rehragout aus heimischer Jagd an Wacholderrahmsauce mit Spätzle, Erbsenpüree und Kohlrabi, wurden „Schatzkammerweine“ geöffnet. Und zwar der SIGNUM Lemberger 270° der WG Stromberg-Zabergäu, die Rotweincuvée G ZWEI der Genossenschaftskellerei Heilbronn und die komplexe Cabernet-Cuvée 2019 der Heuchelberger Weingärtner. Kraft, Tiefe und Reifepotenzial vereinten sich hier auf eindrucksvolle Weise.

Finale in Burgunderrot

Zum Abschluss reichte das Ratskellerteam eine Käsevariation vom „Heilbronner Käseonkel“. Dazu brillierten elegante Spätburgunder und fein strukturierte Cuvées. Diese reichten vom verspielten „Pinot Love“ der Weinschwestern Bihlmayer bis zum Schwarzriesling „Friedrich Hölderlin“ der Lauffener Weingärtner. Den Schlussakzent setzte die Rotweincuvée „Privatkeller“ vom Weingut Albrecht-Kiessling, ein eleganter, reifer Abschluss mit sanften Barrique-Noten.

Ausblick aufs Weindorf

Ab Donnerstag, den 11. September, stehen alle vorgestellten Weine auf dem Heilbronner Weindorf bereit. Jener „größten Freiluft-Probiertheke im nördlichen Württemberg“, wie Schoch es formulierte. Dort präsentieren die Wengerter bis zum 20. September stolz ihre Produkte: handwerkliche Meisterwerke, die mit Herzblut im Weinberg und Keller entstanden sind.

Die Premiumweinprobe 2025 zeigte eindrucksvoll, wie Tradition, Innovation und Gemeinschaft in Heilbronn zusammenfließen. Ein Abend, der nicht nur Appetit auf das Weindorf machte, sondern auch ein starkes Signal setzte: Die regionale Weinkultur lebt – selbstbewusst, vielfältig und voller Emotion.

Titelbild: Sommelière Natalie Lumpp und Vollblutgastronom Rainer Mosthaf vom Ratskeller haben rund 100 Gäste von der Qualität der Weine und der Vielfalt der heimischen Küche überzeugt, Foto: HMG/ssc

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Erstellt am 09. September 2025


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