-Der Weinbauverband Württemberg steht mit den weinbautreibenden Kommunen im engen Austausch. Hierfür gab es jetzt eine eigene Veranstaltung.
Und zwar hat der Weinbauverband Württemberg am 22. September 2025 zu einer ganztägigen Informationsveranstaltung eingeladen. Diese fand in der Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für
Wein- und Obstbau (LVWO) Weinsberg statt.
Mehr als 50 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Verwaltungsleitungen weinbautreibender Städte und Gemeinden aus dem gesamten Verbandgebiet nahmen daran teil. Auch Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus waren anwesend. Ebenso das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR).
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die strukturellen Entwicklungen im Weinbau und deren Auswirkungen auf die Kommunen. Der Weinbau prägt seit Jahrhunderten nicht nur das Landschaftsbild der ländlichen Regionen. Er stellt auch einen wichtigen wirtschaftlichen und kulturellen Faktor dar. Angesichts aktueller Herausforderungen ist es ein Anliegen des Weinbauverbandes Württemberg, Kommunen frühzeitig über Entwicklungen und Lösungsansätze zu informieren. Und natürlich auch zu beraten. Zu den Herausforderungen zählt insbesondere der drohende Strukturbruch mit erheblichem Rückgang der Rebflächen. Das Programm gliederte sich in drei Themenblöcke. Diese schauen wir uns jetzt einmal zusammen an.
Strukturelle Entwicklungen im Weinbau
Weinbaupräsident Dietrich Rembold ging in seiner Begrüßung auf die aktuellen Herausforderungen der Branche ein. Er warb bei den Teilnehmern um ein gemeinsames Vorgehen. „Unsere Zukunftsbetriebe und gleichermaßen auch Weinbauflächen abgebende Winzer, benötigen die Unterstützung der kommunalen Verwaltungen”, sagte Rembold. Sei es die Umsetzung der Mindestpflegerichtlinie oder die Vereinfachung der Genehmigungen bei Events. “Auf vielfältige Weise können die Gemeinden und Städte im Land den aktuellen Strukturwandel im Weinbau konstruktiv begleiten.”
Dr. Dieter Blankenhorn informierte in der Folge über konkrete Fortbildungsangebote an der LVWO Weinsberg. Und Dr. Norbert-Jakob Ferch (MLR) berichtete über den aktuellen Stand zur Einführung einer seitens der Landesregierung zu Beginn des Jahres angekündigten Drieschen-Verordnung in Baden-Württemberg.
Kommunaler Umgang mit dem Strukturwandel
Bürgermeister Thomas Csaszar aus Brackenheim, der größten Weinbaugemeinde Württembergs, legte die Ansätze seiner Stadt zur Entwicklung brachliegender Flächen offen. Auch anhand der Vorstellung der Machbarkeitsstudie in Neckarsulm und einem Bericht aus dem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) Remstal wurde deutlich, dass der Strukturwandel und damit
einhergehend auch die veränderte Kulturlandschaft nur im Dialog aller Beteiligten gelingen kann.
Alternative Nutzungsformen und neue Entwicklungsperspektiven
Am Nachmittag standen Themen wie der Nutzen von Flurneuordnungen und des Freiwilligen Landtausches im Fokus. Außerdem die Vorstellung einer Studie und kommunalen Handlungsempfehlung zu Photovoltaik auf ehemaligen Rebflächen. Und touristische Impulse unter dem Motto „Wein, Wandel, Wertschöpfung – Tourismus als Impuls für lebenswerte Weinorte“. „Unter anderem die gemeinsamen Bemühungen zur Stärkung des Weintourismuses zeigen deutlich, dass das Ziel aller Beteiligten die Steigerung der Wirtschaftlichkeit unserer Betriebe sein muss”, betonte Weinbaupräsident Rembold die aktuelle Dringlichkeit. Hierauf arbeiteten die Beteiligten alle hin. “Gleichzeitig dürfen wir uns dem Strukturwandel in der Fläche nicht verwehren.” Die Veränderungen im Weinbau beträfen nicht nur die Betriebe, sondern ganze Regionen. “Gemeinsam mit den Kommunen müssen wir zeitnah Lösungen entwickeln und umsetzen, um die wirtschaftliche Basis zu sichern, das Landschaftsbild zu erhalten und neue Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen.”
Titelbild: Dietrich Remboldt, Vorstand des Weinbauverbands Württemberg
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