Die Testergebnisse einer der angesehensten Weinverkostungen Deutschlands, der Bundesweinprämierung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) sind raus! Und gleich mehrere Württemberger Weingärtnergenossenschaften dürfen sich freuen.
Die DLG-Bundesweinprämierung findet seit 1951 jährlich statt. Sie ist die einzige offizielle Weinprämierung auf Bundesebene. An der Prüfung können nur Weine und Sekte teilnehmen, die zuvor schon bei der Amtlichen Prüfung und einer Gebietsweinprämierung erfolgreich waren und sich damit für die DLG-Bundesweinprämierung qualifiziert haben.
Das Testzentrum Lebensmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) testet bei der Bundesweinprämierung alljährlich in vier Prüfrunden mehrere tausend Weine und Sekte. Sie kommen aus allen deutschen Anbaugebieten. In diesem Jahr vergaben die Experten dabei insgesamt 49 Gold Extra-, 765 Gold- und 1.117 Silbermedaillen sowie 578 mal die Auszeichnung „DLG-prämiert“.
Und das sind – große Besonderheit der DLG Bundesweinprämierung – eben nicht (nur) sündhaft teure Weine (aus dem Barrique), sondern Weine aller Preis- und Qualitätsstufen. Das heißt, Ihr habt es hier mit einer Prämierung für Jedermann zu tun. Und das finden wir toll.
Ebenfalls sehr begehrt sind die Sonderauszeichnungen, die im Rahmen des Wettbewerbs vergeben werden, wie die Bundesehrenpreise für Wein und Sekt. Und natürlich der damit verbundenen Titel „Winzer des Jahres“ und „Sekterzeuger des Jahres“. Welche Württemberger Weine sich künftig mit dem Goldenen DLG-Preis extra schmücken dürfen, erfahrt Ihr, wenn Ihr weiterlest.
Bundesweinprämierung: Mehrere Genossenschaften freuen sich über „Gold extra“
Der 2020 Lemberger mit Merlot trocken „Weinfactum“ der Felsengartenkellerei Besigheim zählt zu den Weinen, die sich künftig mit „Gold extra“ der DLG schmücken dürfen. Ihr habt es hier mit einem kräftigen Rotwein mit Aromen von Kirsche und Waldbeeren zu tun. Mit seiner tiefdunklen Farbe passt er hervorragend zu Fleischgerichten und zu Käse. Mit einem Preis von gerade einmal 6,96 € ist dieser Wein in der Literflasche damit ein echtes Preis-Leistungs-Schnäppchen.
Auch die 2020 Rotwein Cuvée „Lesestoff DR3″ der Lauffener Weingärtner bekam „Gold extra“ der DLG. Tiefdunkel in der Farbe, opulent in seinen Aromen. Bei diesem Wein in der 1,5-Liter-Flasche treffen achtsame Traubenlese, Weinbereitung von Meisterhand und schonender Ausbau aufeinander. Entstanden ist dabei ein außergewöhnlicher Rotwein mit Charakter, Tiefe und Schmelz. Am Gaumen vereinen sich intensive Aromen von Beeren, Dörrobst und Zartbitterschokolade mit rauchigen Tabaknoten. Weiche Tannine runden ihn ab. Seine Komplexität und sein langer, druckvoller Abgang bilden ein besonderes Geschmacks-Erlebnis.
Der Dritte im Bunde der mit „Gold extra“ der DLG ausgezeichneten Weine aus Württemberg ist der 2020 Riesling mit Muskateller der Heuchelberg Weingärtner. Und zwar mit einem zarten Gelb im Glas, in der Nase Muskat-, Zitrus- und Apfelaromen, am Gaumen spritzig, fruchtig, frisch, aromatisch und harmonisch. Das heißt dieser Wein passt prima zu asiatischer Küche, süß-sauren Gerichten, hellem Fleisch, Desserts und Mehlspeisen.
„Gold extra“ auch in der Premium-Kategorie der DLG Bundesweinprämierung
Und schließlich freute sich aus dem Kreis unserer Württemberger Weingärtnergenossenschaften die Remstalkellerei. Ihre 2018 Cuvée Rot trocken „Dialog R“ ist das Ergebnis aus dem harmonischen Zusammenspiel bester Trauben. Lediglich spätreifes Premium-Lesegut wurde für diesen Wein verwendet und er dankt es mit einer Opulenz und Kraft, die ihresgleichen sucht. Das potente Lesegut sorgt dafür, dass der Rotwein trotz des für das Remstal eher unüblichen Alkoholvolumens erstaunlich rund und besonders vollmundig sowie mit langem Abgang überzeugt. Eine tolle Cuvée aus Zweigelt, Lemberger, Cabernet Sauvignon und Merlot.
Ein unabhängiges Weingut schaffte es ebenfalls zu höchsten Ehren: Die Rolf Willy Privatkellerei mit ihrem 2018 Nordheimer Heuchelberg Riesling Eiswein süß. Von hier aus auch ganz herzlichen Glückwunsch an das Team von Rolf Willy!
Auch ein Genossenschafts-Sekt auf dem Treppchen
Und auch in der Kategorie Sekt stoßen wir wieder auf das Weinfactum Bad Cannstatt. Die seit ein paar Jahren zur Felsengartenkellerei Besigheim gehörende ehemalige Genossenschaft vom Cannstatter Zuckerle liefert offensichtlich Spoitzenqualität. Der 2019 Muskateller Sekt „Weinfactum“ ist einer von nur 11 in diesem Jahr mit „Gold extra“ ausgezeichneten deutschen Sekten. Intensive Fruchtnoten und eine feine Muskatnote machen diese Sekt außergewöhnlich. Ein ausgewogenes Süße-Säure-Spiel sorgt für ein feines Mundgefühl. Feine Perlage und eine intensive Aromen inszenieren ein beachtliches Finale. Jetzt die einzige schlechte Nachricht: Dieser Sekt ist leider derzeit ausgetrunken, kommt aber bald im neuen Jahrgang zurück. Lediglich zwei weitere Sekte aus Württemberg bekamen ebenfalls „Gold extra“, sie kommen beide von der Sekt- und Weinmanufaktur Horst Stengel.
Goldener Preis Extra 2021
In fünf Kategorien zeichnet die DLG jedes Jahr jeweils zehn besonders herausragende Weine mit dem „Goldenen Preis Extra“ aus, in vier Kategorien zusätzlich je drei interessante Sekte.
Und – erfreulich: In dieser Crème de la Crème der Ausgezeichneten finden sich einige der oben Genannten erneut. Konkret Der 2020 Riesling mit muskateller der Heuchelberg Weingärtner in der Kategorie „Weißwein fruchtig“, der 2020 Lemberger mit Merlot trocken „Weinfactum“ und die 2020 Rotwein Cuvée „Lesestoff DR3“ der Lauffener Weingärtner bei „Rotwein trocken“. In der Premium-Kategorie „Im (Barrique-) Fass gereift trocken“ schließlich findet sich die 2018 Cuvée Rot trocken „Dialog R“ der Remstalkellerei. Und – auch wenn er ja kein Genosse ist: Dass es der oben erwähnte Riesling Eiswein von Rolf Willy in seiner Kategorie „Edelsüß“ ebenfalls in die Top 10 geschafft hat, zeigt, welche tollen Qualitäten hier bei uns in Württemberg entstehen.
Und zum Schluss noch ein Blick auf den Sekt: Da schafft es der 2019 Muskateller Sekt „Weinfactum“ der Felsengartenkellerei unter die Top 2 der Kategorie „Weißsekt extra trocken bis halbtrocken“.
Bundesehrenpreis in Bronze für Lauffener Weingärtner
Neben ihrem Erfolg bei der Weinprämierung freuen sich die Lauffener Weingärtner über eine weitere Auszeichnung der DLG. Und zwar den Bundesehrenpreis in Bronze. Gerade einmal 21 Betriebe erhalten den Bundesehrenpreis, in Gold, Silber oder Bronze. Darunter übrigens nur zwei aus Württemberg. Davon sind einer die Lauffener Weingärtner. Die Prämierung selbst fand jetzt am 02. November in einer feierlichen Gala in Ingelheim statt.
Dietrich Rembold, Vorstandsvorsitzender und Marian Kopp, geschäftsführender Vorstand der Lauffener Weingärtner freuten sich über diese nicht alltägliche Auszeichnung. Sie nahmen die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner unterzeichnete Urkunde der deutschen Weinwirtschaft samt Medaille jetzt bei der feierlichen Preisverleihung in Ingelheim entgegen.
„Die Lauffener Weingärtner gehören damit zu den besten Unternehmen der deutschen Weinwirtschaft und setzen Qualitätsmaßstäbe für die gesamte Branche“, sagte DLG-Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke in seiner Laudatio. Mit persönlicher Note und individuellem Charakter seien die Weine und Sekte der Bundesehrenpreisträger ein Spiegelbild unterschiedlichster klimatischer Bedingungen und Böden, geprägt von außergewöhnlichem handwerklichem Können im Weinberg und im Keller. „Trotz aller Einzigartigkeit und Geschmacksvielfalt ist den Preisträgern eines gemeinsam: Das Streben nach Qualität von der Rebe bis ins Glas“.
Das Titelfoto zeigt die diesjährigen Bundesehrenpreisträger, ganz links im Bild steht Dietrich Rembold, Vorstandsvorsitzender der Lauffener Weingärtner, Foto: DLG.
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