In unserer Reihe „Aktuell im Weinberg“ berichten wir, welche Arbeit gerade für die Weingärtner ansteht. Zu Beginn des Jahres war der Rebschnitt sowie das Rutenbiegen dran. Dann folgte die Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz. Im Mai der Austrieb und mit ihm das sogenannte Reben ausbrechen. Nun folgt die Zeit, in der die fleißigen Weingärtner den Lohn für all ihre harte Arbeit ernten können. Es ist Zeit für die Weinlese.
Ende August und Anfang September ist es soweit. Die Trauben werden weich und erntereif. Es kann also losgehen! Der Prozess der Lese zieht sich jedoch durch die Vielzahl der Rebsorten gewöhnlich über mehrere Wochen hin. Denn es gibt früh, mittel und spät reifende Sorten. Als frühreifend zählt zum Beispiel Müller-Thurgau. Zu den spätreifenden Auslesesorten gehört beispielsweise der Lemberger.
In den Tagen und Wochen vor der Lese müssen die Weingärtner auf gutes Wetter hoffen. Denn der Witterungsverlauf beeinflusst die Entwicklung der Trauben, die Qualität und das Mostgewicht. Das Wetter ist also ausschlaggebend, ob ein Jahrgang nach Leseabschluss als gering, mittel, sehr gut oder gar als Spitzen– oder Jahrhundertjahrgang eingestuft wird. Ruhiges Herbstwetter mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten erlaubt es den Winzern, die Lese hinauszuschieben und dadurch eine noch bessere Traubenqualität zu ernten.
Der Prozess der Lese
Traditionell wird die Weinlese im Weinberg manuell vorgenommen. Von Hand werden hier die reifen Trauben von der Rebe geschnitten. Bei der Handlese ist es dem Winzer möglich, nur die reifsten, gesunden und besten Trauben abzuschneiden beziehungsweise auszulesen. Dadurch kann die Qualität des Weins gesteigert werden. Bei der manuellen Weinlese werden die geernteten Beeren in Eimern oder Holz- oder Kunststoffbehältern gesammelt, die auf dem Rücken getragen werden. Diese Behälter nennt man auch Bütten. Die Arbeit ist sehr anstrengend und zeitintensiv. Deshalb wird jede helfende Hand benötigt.
Heutzutage findet die Weinlese immer häufiger maschinell statt. Das geht aber nur sofern der Weinberg und die Lage es erlauben. Bei der maschinellen Lese werden sogenannte Vollernter eingesetzt. Sie fahren über die Reihen der Rebstücke und entfernen die Trauben durch Rütteln und Klopfen. Über ein Förderband laufen die Trauben dann automatisch in einen Auffangbehälter. Die Produktivität dieser maschinellen Erntehelfer ist natürlich um einiges höher. Jedoch kann nicht so sorgfältig ausgelesen werden. Es geraten Laub und Äste ins Lesegut, die dann entfernt werden müssen. Auch faule Trauben können so nicht so leicht aussortiert werden.
Wie die Trauben dann verarbeitet werden, lest ihr demnächst auf dem Blog.
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Titelbild: Deutsches Weininstitut (DWI)