Weinheimat-Magazin-Autorin Andrea Heinzinger stellt Euch in dieser Serie den Württemberger Weinradweg in sieben Etappen vor. Heute geht es von Ingelfingen nach Bretzfeld.
Malerische Weinorte mit traditionellen Kelterhäuschen sind die Aushängeschilder des Hohenloher Weinlands. Durch dieses führt uns auf 48 Kilometern die zweite Etappe des Württemberger Weinradwegs. Jede Menge Sehenswürdigkeiten, Weingenossenschaften und Vinotheken sorgen auf dem Weg von Ingelfingen nach Bretzfeld für Abwechslung. Zunächst geht es an der Kocher entlang. Die hier auf Muschelkalkböden angelegten Weinberge bieten weißen Sorten, allen voran dem Silvaner, ideale Bedingungen.
Wie wäre es mit einer Pause im Fachwerkstädtchen Niedernhall, das mit mittelalterlichem Stadtbild und einer erhaltenen Stadtmauer punktet? Oder doch gleich weiter in das pittoreske, von einer Burgruine überragte Weinstädtchen Forchtenberg? Hier wurde Sophie Scholl geboren, ein Themenweg führt auf ihren Spuren durch die Stadt. Un’sunscht? Der MundArtWeg lädt ein, in den Hohenloher Dialekt einzutauchen.
Danach lassen wir das Kochertal rechts liegen und radeln am UNESCO-Welterbe Limes entlang über Zweiflingen und Neuenstein in den geschichtsträchtigen, eng mit dem Hause Hohenlohe verbundenen «Weinsüden Weinort» Pfedelbach. Beeindruckend: das gigantische, fast 65 000 Liter fassende Fürstenfass, das Fürst Joseph von Hohenlohe Bartenstein 1752 in Auftrag gab. Heute freilich ist kein Tröpfchen Wein mehr in dem Fass. Darüber tröstet uns «Waschfrau Marie» hinweg, die uns auf einer «Tippelei-Tour» allerlei Spannendes aus der Stadtgeschichte verrät. Danach bringt uns das letzte Wegstück, gesäumt von Streuobstwiesen und auf Keuperboden wachsenden Rebzeilen, nach Bretzfeld. Trollinger und Lemberger zaubern hier echtes Württemberg-Feeling ins Glas.
Mehr Infos findet Ihr auch auf der Webseite der Weinwege Württemberg, einer Seite der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg
TIPPs
Wein mit Aussicht
Eine herrliche Aussicht auf das Steinbacher Tal bietet die 2016 neu gestaltete Aussichtsplattform auf dem Ranzenberg. Sie liegt direkt am Weinwanderweg Pfedelbach-Heuholz und ist nur zu Fuß erreichbar. Im Sommer wird hier wochenends abwechselnd von der Weinkellerei Hohenlohe und benachbarten Winzern Wein ausgeschenkt. Mehr Infos auf der Webseite der Gemeide Pfedelbach.
Vesperglück
Die Hohenloher Scheune ist ein Überbleibsel der Landesgartenschau 2016 und zwischen Ende April und Anfang Oktober idyllische Anlaufstelle für alle, die Lust auf lokale Weine und Spezialitäten haben. Bewirtschaftet wird die Scheune im Wechsel von der Weinkellerei Hohenlohe eG sowie von regionalen Weingenossenschaften. Hierzu erfahrt Ihr mehr auf der Webseite der Gemeinde Öhringen.
Schlosshotel Ingelfingen
In den historischen Mauern des Ingelfinger Schlosses trifft Tradition auf modernes Wohlfühlambiente auf Weinmanufaktur. Ein höchst stimmiges Ganzes, das Genuss für alle Sinne garantiert. Gerade so wie der Zwiebelrostbraten, den wir uns mit einem Viertele Schwarzriesling munden lassen. Zur Webseite des Hotels geht es hier.
Wein vor Ort erleben
Ob als sportliche Challenge quer durch die Rebzeilen oder nachts im Fackelschein: Wer mit Weinerlebnisführern in den Hohenloher Weinbergen unterwegs ist, kann viel erleben. So unterhaltsam und informativ war Weinwandern selten. Das Progranmm der Weinerlebnisführer findet Ihr hier.
Fotos: Touristikgemeinschaft Hohenlohe / Andi Schmid / Marion Schlund (Titelbild und Fürstenfass), Marleen Häfele (Hohenloher Scheune)
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