Unteres Neckartal ahoi: Die MS Käthchen legt ab!

Wo Württemberger Wein wächst: Unteres Neckartal

Unteres Neckartal? Im Echt Württemberger Blog erzählen wir Euch, wie Ihr hier ganz prima einen kompletten Tag verbringen könnt!

In unserer Serie zu den Weinregionen innerhalb unseres geliebten Anbaugebiets Württemberg blicken wir heute auf das untere Neckartal. Glaubt bloß nicht, dass dieses immer so aussah wie heute. Denn: Der Neckar war in frühen Zeiten ein ziemlich unsteter Geselle. Will heißen: Er hat seinen Lauf mehrfach verändert. Erst vor etwa 8.000 Jahren hat er bei Lauffen den Durchbruch im harten Kalkgestein geschafft. Dabei sind die sonnenwarmen Steilhänge im Muschelkalk entstanden, die Ihr heute hier seht.

Im Bild links ein schönes Beispiel dafür: Den Krappenfelsen bei Lauffen. Er liegt mitten in der Lauffener Parade-Lage „Katzenbeißer“ und beherbergt einen Aussichtspunkt, von dem Ihr weit über das Neckartal hinein ins Zabergäu und den Naturpark Stromberg-Heuchelberg seht – auf den wir später innerhalb dieser Serie zurückkommen werden.

Trollinger und Schwarzriesling reifen hier im unteren Neckartal, die echte (Lauffener) Besonderheit ist der Schwarzriesling. Auf ihn kommen wir am Ende des Beitrags zurück. Die Rebstandorte sind flachgründig und skelettreich – und damit die passende Ergänzung zu den tiefgründigen Lössböden der Talflanken und der höher gelegenen Ebenen. Mehr Details zum geologischen Hintergrund der Gegend lest Ihr auf unserer Webseite.

Und wenn Ihr das Untere Neckartal jetzt gerne einmal besuchen wollt, gibt es hier ein paar Highlights, die Ihr – neben dem Wein – nicht verpassen solltet.

Die Top-Spots im Unteren Neckartal: Entdeckungen rund um den Schwarzriesling

Das Untere Neckartal, mit seiner malerischen Natur und den charmanten Weindörfern, hat für Entdecker und Weinliebhaber eine ganze Menge zu bieten. Heute stellen wir Euch ein paar Highlights der Region vor, die Ihr erlebt beziehungsweise gesehen haben solltet, vom Schiffsausflug bis hin zu atemberaubenden Wanderungen und natürlich exzellentem Schwarzriesling.

Unsere heutige Tour führt uns von Bad Friedrichshall neckaraufwärts über Heilbronn nach Lauffen.

Das Salzbergwerk in Bad Friedrichshall

Wer nach einem außergewöhnlichen Ausflugsziel sucht, wird im Salzbergwerk Bad Friedrichshall fündig. In rund 180 Metern Tiefe öffnet sich eine faszinierende Welt, die Einblicke in Millionen Jahre Erdgeschichte und in die Entwicklung des Salzabbaus gibt. Dieses Erlebnis verbindet historische Wissensvermittlung mit moderner Inszenierung – spannend für Groß und Klein.

Tiefer Einstieg in die Welt des Salzes

Die Besucher gelangen mit einem Förderkorb tief hinab in das ehemalige Steinsalzbergwerk, das heute zu den wenigen begehbaren unterirdischen Schaubergwerken Deutschlands zählt. Dort angekommen, eröffnet sich ein eindrucksvolles Ensemble aus riesigen Abbaukammern, technikhistorischen Maschinen und aufwendig gestalteten Licht- und Toninstallationen. Multimediale Stationen machen die Prozesse des Salzabbaus greifbar und erklären die technische Entwicklung vom manuellen Abbau bis hin zur industriellen Förderung.

Faszinierende Erlebnisse auf 1,5 Kilometern

Ein Rundweg von etwa 1,5 Kilometern führt durch die unterirdischen Gänge, vorbei an interaktiven Erlebnisstationen, spektakulären Lichtshows und eindrucksvollen Schausprengungen. Die Kulisse besteht aus 200 Millionen Jahre altem Steinsalz, das in kunstvoll beleuchteten Räumen fast wie ein Naturkunstwerk wirkt. Alte Fördermaschinen und Dokumentationen aus verschiedenen Epochen machen die Vergangenheit lebendig.

Fotos: Südwestdeutsche Salzwerke AG, Besucherbergwerk Bad Friedrichshall

Höhepunkte für große und kleine Entdecker

Ein besonderer Anziehungspunkt ist der große Kuppelsaal, dessen Wände mit detailreichen Salzreliefs geschmückt sind – eine eindrucksvolle Hommage an das Handwerk der Bergleute. Kinder (und Erwachsene) freuen sich vor allem über die 40 Meter lange Rutsche, die den Besuch im Bergwerk zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Zusätzlich gibt es spannende Informationen über die Entstehung von Salzvorkommen und geologische Prozesse, die unser Erdinnere bis heute formen.

Praktische Tipps für Euren Besuch

Die Führungen dauern in der Regel zwei bis zweieinhalb Stunden. Untertage herrscht eine konstante Temperatur von etwa 18 °C, weshalb warme Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen werden. Für eine gemütliche Pause sorgt die Bergschänke mit kleinen Speisen und Getränken.

Öffnungszeiten und Kinderprogramm

Da das Bergwerk weiterhin teilweise im aktiven Betrieb ist, kann es nicht täglich besucht werden. Die regulären Öffnungszeiten liegen zwischen Mai und Oktober an Wochenenden und Feiertagen – aktuelle Zeiten sind über die Website des Bergwerks abrufbar. Für die jungen Gäste gibt es ein besonderes Highlight: Die Figur „Hanni Hummel“ begleitet Kinder auf ihrer eigenen Erkundungstour durch das unterirdische Labyrinth – lehrreich und mit einer Prise Abenteuer.

Jetzt aber ganz schnell weiter nach Heilbronn – denn dort wartet schon das nächste aufregende Abenteuer, diesmal auf dem Wasser.

Schiffsausflüge auf dem Neckar: Ein besonderer Blick auf die Region

Der Neckar zieht sich durch das Untere Neckartal und bietet nicht nur für Weinliebhaber, sondern auch für Naturliebhaber unvergessliche Ausblicke. Ein Schiffsausflug auf dem Neckar ist eine perfekte Gelegenheit, die Region aus einer neuen Perspektive zu erleben. Auf der Fahrt könnt Ihr den Fluss genießen, während der Wind durch die Haare weht und das Panorama an Euch vorbeizieht.

 

Mit der MS Käthchen seid Ihr in und um Heilbronn perfekt unterwegs. Das eingesetzte Cabrioschiff ist niedrig genug, um unter den Brücken durchfahren zu können, und schmal genug für die Passage der handbetriebenen Schleuse des Wilhelmkanals. Damit ist die Route vom Anleger Marrahaus über die BUGA-Anleger Campuspark und Alte Reederei möglich. Geplant ist, das Angebot später mit thematischen Eventfahrten zu erweitern. Außerdem sind auch über Heilbronn hinausführende Fahrten neckaraufwärts bis Lauffen oder neckarabwärts bis Gundelsheim vorgesehen. Kontakte mit den betreffenden Gemeinden bestehen bereits.

Ihren Namen hat die MS Käthchen übrigens vom Käthchen von Heilbronn, einem Schauspiel von Heinrich von Kleist, veröffentlicht 1810. Es erzählt die Geschichte der jungen Käthchen, die aus tiefer, fast überirdischer Liebe dem Ritter vom Strahl treu folgt – überzeugt, dass er ihr vorherbestimmter Gatte ist. Trotz zahlreicher Prüfungen und sozialer Unterschiede wird am Ende offenbar, dass Käthchen adliger Herkunft ist und ihre Liebe erwidert wird. Wie romantisch!

Und nun, im dritten Teil unseres Ausflugs, ab nach Lauffen am Neckar!

Die Grafenburg Lauffen – Ein historisches Juwel auf dem Neckar

Eine Burg auf einer Insel – weckt das den Romantiker oder die Romantikerin in Euch? Das könnt Ihr in Lauffen am Neckar erleben. Denn: Die Grafenburg liegt mitten im Neckar, auf einer malerischen Insel! Das einzigartige Zeugnis mittelalterlicher Baukunst ist die einzige Inselburg entlang des Flusses. Ihre Entstehung reicht zurück bis in die Zeit um das Jahr 1000, erste schriftliche Belege finden sich aus dem Jahr 1127.

Die Ursprünge gehen auf die Grafen von Lauffen zurück, ein einflussreiches Adelsgeschlecht, das hier seinen Stammsitz hatte. Nach deren Aussterben im Jahr 1219 wechselte die Burg mehrfach den Besitzer – zunächst zu den Markgrafen von Baden, später zu den Württembergern. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage schwer beschädigt, jedoch wieder aufgebaut. Seit dem frühen 19. Jahrhundert, genauer gesagt seit 1818, beherbergt sie das Rathaus der Stadt Lauffen am Neckar.

Architektur mit Seltenheitswert

Besonders bemerkenswert ist die Bauweise der Burg: Der rechteckige Wohnturm aus salierzeitlicher Zeit bildet das Herzstück der Anlage. Ergänzt wurde dieser um das Jahr 1200 durch einen hoch aufragenden Bergfried. Diese architektonische Kombination – Wohn- und Wehrturm nebeneinander – ist in Deutschland einzigartig. Der Wohnturm gilt als einziges noch erhaltenes Exemplar seiner Art aus der Zeit der Salier.

Geschichte erleben im Museum

Wer sich für Geschichte begeistert, sollte einen Blick ins Innere wagen: Seit 2006 befindet sich im historischen Wohnturm ein Museum. Die Ausstellung widmet sich dem Leben im Hochmittelalter und der Herrschaft der Grafen von Lauffen. Bei geführten Rundgängen tauchen Besucher in die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte ein – mit spannenden Geschichten und originalgetreuen Exponaten.

Inselidylle mit Ausblick

Die Lage der Burg könnte kaum eindrucksvoller sein: Über eine Brücke ist sie mit dem östlichen Ufer des Neckars verbunden. Auf der gegenüberliegenden Seite, direkt am westlichen Flussufer, erhebt sich die Regiswindiskirche – ein weiteres Wahrzeichen Lauffens. Der Burghof selbst bietet einen herrlichen Blick auf die vorbeifließenden Neckararme und die umliegende Landschaft – ein Ort, der Geschichte und Natur auf besondere Weise verbindet.

Huii, jetzt habt Ihr wirklich jede Menge erlebt. Zeit für ein Gläschen Wein, oder zwei. Denn natürlich darf der Wein nicht fehlen, wenn wir über das Untere Neckartal sprechen! Ein Highlight ist der Schwarzriesling.

Schwarzriesling: Der Wein, der begeistert

Und da darf es, wenn Ihr schon in Lauffen seid, natürlich Schwarzriesling sein. Bei einer Weinprobe habt Ihr die Möglichkeit, diesen einzigartigen Wein in seiner besten Form zu genießen.

Der Schwarzriesling ist die Urform der Burgunderfamilie und ein echter Klassiker, der in Württemberg insbesondere in und um Lauffen am Neckar angebaut wird. Knapp 1.200 Hektar sind in Württemberg mit der Rebsorte bepflanzt, damit entfallen rund 70% des Anbaus in Deutschland aufs Ländle. In Deutschland eher ein Exot, gehört der Pinot Meunier in Frankreich zu den Top-Sorten, nicht zuletzt, weil er sich in zahlreichen Schaumweinen wiederfindet. Durch seine natürliche Säure und das ausgewogene Zucker-Säure-Verhältnis eignet er sich nämlich  hervorragend für die Sektherstellung.

Ihren Ursprung hat die Sorte wohl im Burgund. Rund um Lauffen findet der Schwarzriesling für ihn optimale Bedingungen. Denn: Dank seiner Anspruchslosigkeit gedeiht er auf kräftigen Böden und begeistert mit feiner Frucht und milder Würze.

Nicht nur für sich genossen überzeugt der Schwarzriesling, auch zu zahlreichen Gerichten erweist er sich als perfekter Begleiter.

Fazit: Ein Paradies für Entdecker

Das Untere Neckartal ist ein Paradies für alle, die Natur, Geschichte und guten Wein zu schätzen wissen. Hier gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Schaut doch mal vorbei und lasst Euch von der Vielfalt dieser Region verzaubern!

Für weitere spannende Ausflugstipps und Geheimtipps aus der Region schaut gerne auf unserem Blog unter der Kategorie „Echt Württemberger“ vorbei!

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Erstellt am 28. Mai 2025


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