Kaum zu glauben, in Deutschland werden pro Kopf 24 Kilo Käse pro Jahr verzehrt. Ich frage mich ja: warum nur so wenig? Schließlich gibt es vor allem bei uns im Ländle so viele Käsereien, die handwerklich hochwertigsten Käse herstellen. Oft in Bio-Qualität. In jedem Fall immer mit ganz viel Liebe gemacht.
Text: Marina Eger, Fotos: Daniel Schneider
Langjährige Freunde sagen, der Weg zu meinem Herz führt über eine gut sortierte Käsetheke. Und einen Weinladen. Da könnten sie vielleicht nicht ganz unrecht haben. Ich erinnere mich an diverse skurile Dating-Geschichten. Die alle nichts wurden. Denn es ist völlig klar: Jemand, der kleine runde rote Mini-Käse in Plastikverpackung gut findet oder Scheibletten-Käse als kulinarisches Highlight einschätzt, mit dem werde ich dauerhaft wahrscheinlich nicht besonders warm. Da braucht es schon ein bisschen mehr.
Ein Stück höhlengereiften Emmentaler zum Beispiel oder jungen Manchego. Sehr gerne auch Schafs- und Ziegenkäse aus der Region. Und mit Büffel-Käse von der Schwäbischen Alb oder aus dem Zollernalbkreis hat man fast schon alles richtig gemacht. Dazu ein Gläschen Wein, knuspriges Brot und vielleicht noch ein bisschen Johannisbeer-Gelee. Für diese Kombi verzichte ich gerne auf einen Besuch im Sterne-Restaurant.
Unterwegs auf der Baden-Württembergischen Milch- & Käsestraße
So war also die kulinarische Entdeckertour für diese Weinheimat-Ausgabe für mich geradezu ein Quell der Freude. Ich durfte mich mit Käsereien im Ländle beschäftigen, von denen ich natürlich schon einige kenne und besucht habe. Schließlich gibt es eine Baden-Württembergische Milch- & Käsestraße. Und auf dieser befinden sich jede Menge tolle Käsereien.
Besonders Freunde von Ziegenkäse erleben hier ihre wahre Freude. Egal ob auf dem Loretto-Hof in Zwiefalten, in Ensmad, im Schönbuch bei den Käsmachern oder im Zollernalbkreis bei der Ziegenhütte von Familie Dietz: Sie alle verwöhnen uns mit feinsten Ziegenkäse-Spezialitäten. Auch Fans von Büffel-Mozzarella müssen keinen italienischen Käse kaufen. Wer einmal den Albzarella der Familie Rauscher in Hohenstein gegessen hat, wird begeistert sein. Den Büffelkäse vom Hof Steinwand aus Sulz am Neckar verarbeitet Georg Barta am liebsten. Und der ausgezeichnete Käse von Büffel Bill aus Singen ist ein wahres Gedicht.
So richtig begeistert hat mich aber auch der Hartkäse vom Altschulzenhof auf der Schwäbischen Alb. Auf Albbüffel-Burger-Patties im Albdinkel-Burger-Brötchen gab es eine ordentliche Scheibe Albgouda – fertig war der grandiose Alb-Burger. Auch der Käse mit Wacholder aus dem Biosphäre-Gebiet ist ein wahres Gedicht – das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Wer handwerklich gemachten Käse aus bester Qualität sucht, wird in Baden-Württemberg vielerorts fündig und seine helle Freude haben. So viele unterschiedliche handwerkliche Käsesorten lassen sich toll zu Württemberger Weinen kombinieren – ausprobieren und genießen lautet das Motto!
In den nächsten Wochen folgen noch drei Restaurants bzw. Höfe inclusive tollen Rezeptideen mit Käse vorgestellt. Du kannst also gespannt sein, was noch kommt!
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