Ein Glas Sekt in der einen und eine handliche Vorspeise in der anderen Hand, das geht auch ohne viel Aufwand. In einer neuen Mini-Serie stellen wir Euch ab sofort 14-tägig passende Kombinationen vor. Wir starten mit der Alblinse.
Feine Vorspeisen, Hors d’œuvre oder Tapas sind inzwischen in aller Munde und auf jede Küche anwendbar. Also natürlich auch auf die schwäbische. Und dazu gibt es richtig spannende Sekte aus Württemberg ins Glas.
Text und Fotos: Ulrike Palmer
Kommt von d’r Alb ’ra und macht sich stadtfein
Gemeint ist die Leisa, die schwäbische Alblinse. Als wichtiger Eiweißlieferant, der bis Mitte des 20. Jahrhunderts auf der Schwäbischen Alb angebaut wurde, war die genügsame Linse über Jahrhunderte für viele Kleinbauern ein bedeutendes Grundnahrungsmittel. Und damit lässt sich auf Augenhöhe mit einem feinen, prickelnden Getränk in den Abend starten? Nichts leichter als das. Mit Alblinsen-Falafel, sprich würzigen Linsenbällchen. Dazu gibt es einen Kräuter-Frischkäse-Dip. Würze und Schärfe treffen cremiges Kräuteraroma. Die Linsen einweichen und kochen, bis sie leicht breiig werden. Was dem Schwaben schwer fallen dürfte – aber es muss sein – es braucht verkochte Linsen.
Für die Optik ein paar Linsen etwas früher abschöpfen, am Schluss zur Masse geben. Zusammen mit Mehl, Eiern und Semmelbröseln einen Teig mischen und würzen. Natürlich gehört Chili dazu, aber auch Koriander, etwas Curry und für die Wärme eine Prise Zimt. Von Hand oder mit Teelöffeln formt man kleine Bällchen, die in Butterschmalz knusprig gebraten werden. Und schon bewegt sich die etwas behäbige Alblinse aromatisch im spannenden Feld zwischen erdig und scharf. Da darf sich der Sekt gerne anstrengen. Die Alblinse ist inzwischen wieder richtig gefragt. Slow Food hat sie als Passagierin in die Arche des Geschmacks der vom Aussterben bedrohten Lebensmittel aufgenommen. Das Motto «Essen, um zu bewahren» hilft so der Alblinse, die aufwändig zu bearbeiten und nicht sehr ertragreich ist. Dafür aber höchst aromatisch-nussig – ein heimisches Superfood.
Der passende Sekt
Der dazu passende Sekt kommt von der Weinmanufaktur Untertürkheim.
2019 Weisser Burgunder Sekt Extra Brut
12 Vol.-%
Die Weinheimat-Verkoster schreiben: Unaufgeregte, fast schon geheimnisvolle Nase, ganz wenig Pfirsich, Reneklode, sehr klar. Dieselbe Klarheit auch im Mund, wieder gelbes Obst, saftig, großzügig. Ausgewogene Perlage, lebhaft, nicht aufdringlich. Blitzsauber im Abgang, anhaltend.
Preis: 14,90 Euro
Den Sekt bekommt Ihr hier.
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