Wer sich mit der Saisonalität von Anbauprodukten auseinandersetzt, weiß bestimmt bereits, dass im Moment der Bärlauch sprießt. Der besondere Geschmack und die Vielfältigkeit, in der der Bärlauch eingesetzt werden kann, machen ihn zu einem besonderen Highlight im Frühling. Jedoch ist er auch jährlich eine Gefahr für unerfahrene Sammler.
Die wichtigsten Tipps zum Thema Sammeln, Gefahren und Zubereitung haben wir für Euch zusammengefasst, damit Ihr ganz sicher und genussvoll diese schöne Zwiebelpflanze genießen könnt.
Hintergrundinformationen
Der Bärlauch gehört zur Gattung Lauch (Allium), weswegen er auch mit Zwiebeln, Schnittlauch und Knoblauch verwandt ist. Am meisten verbreitet ist er in Europa und manchen Teilen Asiens, wo er vor allem in Wäldern wächst und sehr früh im Jahr austreibt. Die wunderschöne Blüte des Bärlauchs ist nicht die einzige Eigenschaft. Sein besonderer Geschmack lässt sich super einfach in leckere Köstlichkeiten verwandeln. Diese dient besonders während des Frühlings als Nahrungsquelle für Insekten oder Bienen, vor allem, da in dieser Jahreszeit die meisten Gewächse noch nicht blühen.
Den Bärlauch erkennt man an den spitz-zulaufenden Blättern. Die Erntemonate sind von März bis Juni, oder bis er blüht.
Gefahren des Bärlauchs
Wie wir bereits erwähnt haben, birgt der Bärlauch eine große Gefahr. Denn: Es ist nicht einfach, den Bärlauch, welcher natürlich zum Verzehr geeignet ist, von anderen, giftigen Pflanzen zu unterscheiden. Das sind zum Beispiel Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab. Die äußerliche Erscheinung ist hier sehr ähnlich und sie sollten auf keinen Fall verspeist werden. Besonders der Ahornstab ist sehr giftig.
Deshalb sollte man, auch beim Kauf von Bärlauch, die einzelnen Blätter nochmals kontrollieren. Das Sammeln und vor allem Verkaufen von Bärlauch erfordert eine bestimmte Sammelerlaubnis und setzt so eine notwendige Schulung voraus. Nach dieser sollte man, vor allem beim Kauf an Straßenständen, stets fragen. Eine Gefahr ist zum Beispiel, dass es Verkäufer gibt, die den Bärlauch großflächig mit Sicheln ernten und so nicht auf die einzelnen Blätter achten. Auch deshalb ist es wichtig, den Bärlauch nochmals einzeln zu überprüfen.
Das Überprüfen ist wie folgt möglich: Zunächst einmal solltet Ihr alle Blätter einzeln auslegen und an Ihnen riechen. Sie sollten alle nach Knoblauch riechen. Auch die Form der Blätter (spitz-zulaufend) sollte passen sowie dass sich die Blätter weich anfühlen. Im Gegensatz zu Bärlauch ist die Herbstzeitlose (giftig!) sehr fleischig. Und der letzte Test ist die Standfestigkeit. Durch seine dünnen und weichen Blätter lässt der Bärlauch, wenn er ein paar Stunden kein Wasser bekommt, schnell die Blätter hängen. Wenn Ihr das Sträußchen also festhaltet, sollten die Spitzen der Blätter direkt herunterhängen und nicht aufrecht bleiben.
Bärlauch sammeln – aber zusammen mit Profis
Den Bärlauch auf eigene Faust zu sammeln, ist sehr gefährlich. Gewächse wie Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab sehen diesem sehr ähnlich, sind aber absolut giftig und können bei Verzehr sogar zum Tod führen. Aber keine Sorge: Wir haben die Alternativen für Euch.
Wie wäre es denn mit einer Führung, bei der Ihr, gemeinsam mit einem geschulten Menschen mit Sammelerlaubnis (!) einen coolen Tag erlebt und sammelt. Am Ende gibts sogar einen kleinen Kochkurs für den gesammelten Bärlauch.
Falls Euch das jetzt anlacht, schaut doch mal hier, bei Familie Andruschkewitsch, vorbei. Ihr könnt Euch entweder zu einem bestehenden Event anmelden, oder eine eigene Führung für Euch und Eure Familie oder Freunde buchen.
Selber anpflanzen
Eine weitere Möglichkeit, wie Ihr kostengünstig und vor allem sicher an Bärlauch kommt, ist es, selbst anzupflanzen. Entweder Ihr macht das im Topf auf Eurem Balkon oder Ihr habt einen Garten. Wichtig ist dabei nur, dass der Bärlauch in der Nähe einer feuchten Stelle wächst, sodass der Grund nie ganz austrocknet. Grundsätzlich sollte er auch nicht komplett in der Sonne stehen, da es sich um ein Zwiebel-Gewächs handelt und dieses die Hitze nicht wirklich verträgt. Also gefällt es dem Bärlauch am besten unter einem Blätterdach, an Stellen, wo sonst kaum etwas wächst.
Beim Ernten ist es sehr wichtig nur einzelne Blätter zu ernten und ein paar Stängel stehenzulassen, damit diese im nächsten Jahr wieder wachsen. Denn das Schöne am Bärlauch ist es, dass er sich selbst vermehrt und jährlich wieder von selbst wächst.
Verzehr
Der Bärlauch schmeckt besonders lecker und durch seine kurze Erntezeit ist er besonders beliebt, wenn er in der Saison steht. Vor allem Pesto aus Bärlauch ist bekannt. Andere Varianten sind das Einarbeiten schmaler Streifen in Knödel und Kartoffelklöße, Spätzle-Teig oder Tarte.
Eine etwas ausgefallenere Variante ist das folgende Rezept des Deutschen Weininstituts:
Bärlauch-Silvaner-Cappuccino
Zutaten für 4 Personen0.3 l Gemüse- oder Hühnerbrühe |
Zubereitung:
1. Die Butter mit den Eigelben aufschlagen, die Gewürze und den Zitronensaft unter ständigem Rühren dazugeben. Den kleingehackten Knoblauch und den Bärlauch unter die Butter arbeiten. Danach die Bärlauchbutter kalt stellen, bis sie fest ist.
2. Eine kleine Pfanne vorheizen, die Garnelen mit etwas Salz und Zitronensaft würzen und in der heißen Pfanne kurz anbraten; sie sollen noch glasig sein.
3. Die Brühe mit dem Weißwein aufkochen, den Zitronensaft dazugeben und kurz aufkochen lassen. Die Sahne eingießen und die Suppe mit etwas Kartoffelstärke abbinden.
4. Anschließend mit der Bärlauchbutter aufmixen, bis sie schön schaumig ist wie ein Cappuccino.
5. In Suppentassen anrichten.
6. Die gebratenen Garnelen auf dünne Spieße (zur Not geht dafür auch Blumendraht) aufspießen und schräg in die Suppentassen stellen.
Weinempfehlung:
Cappuccino mit Sahne einmal anders. Gewöhnlich sanft schmeichelnd, kommen hier kontrastierende Beigaben dazu: intensiver, frühlingsfrischer Bärlauch, Zitrone, Garnelen. Das Waldkraut harmoniert mit der typischen, vegetativen Kräuternote des Silvaners. Hier findet Ihr die Online-Shops unserer Genossen, wo die passenden Silvaner schon auf Euch warten.
TIPP: Bärlauchbutter ist nicht nur zur Zubereitung dieser Suppe ein Genuss, sondern schmeckt auch wunderbar als Brotaufstrich.
Ihr findet uns außerdem auch auf Facebook und Instagram. Wir freuen uns über ein Like!
Die Weine von der Weinheimat Württemberg sind immer ein besonderer Genuss!