Unfiltrierte Weine sind eines der Trendthemen der letzten Jahre. Jetzt haben die Bottwartaler Winzer eine eigene Linie mit zwei Weinen dazu aufgelegt.
Aber zunächst einmal: Was ist denn ein unfiltrierter Wein? Was zeichnet ihn aus? Und: Wo liegen die Vorteile?
Der erste Vorteil ist die extreme Authentizität, die der Wein dadurch erhält. Denn: Die sogenannten Trübstoffe, die dem Wein beim Filtrieren entzogen werden, damit er schön klar bei Euch im Glase landet, gehören eigentlich zum Wein dazu. Es sind, so betrachtert, „seine“. Und: Trübstoffe sind Geschmacksträger. Das heißt in der Konsequenz: Durch das Filtrieren und Klären opfert man auch einen gewissen Teil der Aromatik eines Weines. Je feiner der Filter ist, umso mehr. Deshalb kann man sich auch dafür entscheiden, auf das Filtrieren zu verzichten, denn die meisten Trübstoffe setzen sich sich im Laufe der Zeit ohnehin ab. Das ist aber, wie beschrieben, in Deutschland nicht usus, allenfalls bei Spitzenweinen. Deren Aroma, Textur (logisch, sind ja jetzt Trübstoffe mit drin), Struktur und auch das Säure-Empfinden beim Trinken sind dann anders, als wenn man sie filtriert hätte. Geschmackliche Fülle und Weichheit nehmen zu.
Bei uns werden fast ausschließlich die sogenannten Naturweine, bei denen ja im gesamten Erzeugungsprozess möglichst wenig eingegriffen wird, unfiltriert hergestellt. Ein Beispiel, das Ihr aus früheren Beiträgen hier im Weinheimat Blog kennt, ist der Orange Wine.
Umgekehrt hat die Filtration aber auch Vorteile. Hierzu zählen gelernte Strukturen: So werden inzwischen knapp 70 Prozent der Weine über den Supermarkt verkauft – und dort erhält der Kunde in der Regel keine weitere Beratung. Steht er dann unvorbereitet vor einem unfiltrierten Wein, kann ihn dessen Trübung durchaus irritieren. Und: Die obenbeschriebenen Effekte der Fülle und Weichheit sind bei Weinen, die eher frisch und knackig sein sollen, nicht erwünscht.
Dennoch: Für Erzeuger und Verbraucher sind unfiltrierte Weine ein spannendes Experiment und eine interessante Erfahrung – und auf dieses haben sich die Bottwartaler Winzer jetzt eingelassen. Wer sich für einen Wein abseits der klassischen Weges interessiert, ist hier genau richtig.
Depot Rouge
In ihrer neuen Linie „Depot“ haben sie deshalb einen Rot- und einen Weißwein aufgelegt, die wir Euch im Folgenden vorstellen werden.
Der Depot Rouge verfügt über Aromen von Kirsche, Erdbeere, etwas Sahne, dazu kommen leicht gerbige Noten, die dem ersten Eindruck Nachklang verleihen. Aus der Auflistung der aromen ahnt Ihr wahrscheinlich schon: Der Depot Rouge ist ein Trollinger. Er entstand aus ausgereiften Trauben, wurde schonend gekeltert und mit natürlichen Trübstoffen abgefüllt. Bei einer optimalen Trinktemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius passt er sehr gut zu vegetarischen Gerichten, asiatischer Küche und Gegrilltem.
Den Depot Rouge bekommt Ihr hier.
Depot Blanc
Der Depot Blanc ist ein Riesling und zeigt auf der Zunge Aromen von Grapefruit, Maracuja und einen Hauch Zitronenmelisse, dazu kommen Schmelz und Cremigkeit. Damit passt er gut zu Kalbfleisch, Fisch und Schalentieren.
Bestellen könnt Ihr den Depot Blanc hier.
Immer aktuell informiert über das Neueste aus der Weinheimat Württemberg – diesmal über Weißwein – im Weinheimat Blog.