Der neue Vorstandsvorsitzende der Felsengartenkellerei Besigheim, Joachim Kölz

Joachim Kölz neuer Vorstandsvorsitzender der Felsengartenkellerei

Seit heute (01. Februar) ist Joachim Kölz neuer Vorstandsvorsitzender der Felsengartenkellerei Besigheim. Ein durchaus spektakulärer Wechsel: Zuletzt war Kölz 12 Jahre lang Bürgermeister von Bietigheim-Bissingen. Er ist der Wunschkandidat der Besigheimer Genossenschaft. Sie hatten ihn direkt angesprochen – am Ende hat er sich gegen zwei starke Mitbewerber durchgesetzt. Wir haben mit ihm über seine Ziele und Visionen gesprochen.

Joachim Kölz, Vorstandsvorsitzender der Felsengartenkellerei Besigheim

Der neue Vorstandsvorsitzende der Felsengartenkellerei Besigheim

Herr Kölz, was führt Sie aus dem Rathaus Bietigheims zur Felsengartenkellerei, was in diese Position?

Joachim Kölz: Nun, ich bin vom Aufsichtsrat der Felsengartenkellerei angesprochen worden, als die Stelle frei wurde und habe in vielen Gesprächen, die wir anschließend geführt haben, erkannt, wie spannend die Stelle ist. Und ich fand, ich bin in einem Alter, in dem man sich noch verändern kann. Nicht zuletzt mache ich eine meiner Leidenschaften zum Beruf…

Verstehe. Was verbindet Sie persönlich mit Wein/ dem Weinbau?

Joachim Kölz: Ich muss vorweg schicken, dass ich kein gelernter Wengerter bin. Aber ich bin seit vielen Jahren großer Weinfreund und Weinkenner. Und ich hatte schon in meiner bisherigen Stelle Berührungspunkte mit dem Wein. So ist die Stadt Bietigheim Mitglied der Felsengartenkellerei, daher kannte ich bereits zahlreiche Mitglieder und die Führung der Genossenschaft. In dem Zusammenhang wurden auch Förderprogramme unterhalten, die bei mir am Tisch entstanden sind.

Dann nicht zu vergessen die Städtische Kelter von Bietigheim: Das ist ein historisches, altes Gebäude, das in 11 Monaten im Jahr für Veranstaltungen genutzt wird, aber einen Monat im Jahr wird hier gekeltert. Dann bin ich Mitglied in der Weinbruderschaft Club der Freunde des Weins in Bietigheim-Bissingen. Und zu guter Letzt kenne ich einen Wengerter aus der Gegend, da helfe ich schon die ganzen letzten Jahren bei der Lese mit.

Wo sehen Sie Überschneidungen zu Ihrer vorherigen Tätigkeit als Bürgermeister?

Joachim Kölz: Überschneidungen sehe ich in der sehr wichtigen Arbeit mit den Gremien, ohne die Überzeugung der Genossen wird eine Genossenschaft nicht gut zu führen sein. Und dann natürlich beim Thema Finanzen.

Welche Herausforderungen warten in der Felsengartenkellerei auf Sie?

Joachim Kölz: Zunächst gilt es weiter gut durch die Corona-Zeit zu kommen. Mittelfristig sehe ich im Lebensmitteleinzelhandel, im Discounter-Bereich und im Online-Verkauf noch Potential, das wir heben können. Da müssen wir schauen, dass wir noch mehr tun. 

Haben Sie in der Vergangenheit eng mit Ihrem Vorgänger Dr. Götz Reustle zusammengearbeitet? Wenn ja, bei welchen Themen?

Joachim Kölz: Ich kenne Dr. Reustle seit Jahren, wir waren immer wieder in Kontakt beim Thema Steillagen. In den letzten Monaten habe ich die Chance genutzt, ihn öfter zu begleiten. Wir haben uns ein paarmal getroffen und über die Themen gesprochen, die ihn bewegen.

Dr. Götz Reustle von der Felsengartenkellerei Besigheim

Trifft sich regelmäßig mit Joachim Kölz: Amtsvorgänger Dr. Götz Reustle.

Was werden Sie am ersten Tag in der Felsengartenkellerei als erstes machen?

Joachim Kölz: Ich werde auf die Mitarbeiter zugehen und sie bei einer Runde durch das Haus kennenlernen, mir die Arbeitsplätze anschauen. Und dann werde ich sicher auch mit den weiteren Vorständen und dem Aufsichtsrat ins Gespräch kommen – da war ich zuletzt ja schon in den Sitzungen mit dabei.

Im Namen Ihrer Genossenschaft („Felsengarten“) spiegeln sich die Steillagen. Diese stehen für Qualität, aber auch für Zeit- und Geldaufwand. Ist es eine Priorität von Ihnen, für den Erhalt der Steillagen zu kämpfen?

Joachim Kölz: Klar, das ist ein großes Thema. Steillagen sind Kulturlandschaft und auch für das Renommee und die Außendarstellung der Felsengartenkellerei sehr wichtig. Deshalb gilt es, dafür zu kämpfen, möglichst viele der Steillagen zu erhalten.

Ausblick von den Felsengärten

Ausblick von den Felsengärten, Foto: Andreas Braun

Haben Sie einen Lieblingswein aus der Weinheimat Württemberg, den Sie den Lesern und Leserinnen empfehlen können?

Joachim Kölz: Ich habe einen ganz klassischen Geschmack, trinke gerne trockenen Riesling oder trockenen Spätburgunder, zum Beispiel begeistert mich der Pinot Noir *** vom Weinfactum Bad Cannstatt – die gehören ja auch bei uns dazu.

Was machen Sie in der Freizeit gerne? Haben Sie Hobbies?

Joachim Kölz: Ich bin Ausdauersportler, konkret laufe ich gelegentlich einen Marathon und fahre Rad. Daneben interessiere ich mich auch für Kultur, in Form von Konzert- und Theaterbesuchen. Außerdem ist mir gute Küche wichtig: Ich koche gerne mit meiner Frau, und da gibt es dann auch den passenden Wein dazu.

Wo Sie gerade von Ihrer Frau sprechen: Was sagt sie denn zu Ihrem Wechsel?

Joachim Kölz: Das Thema habe ich natürlich im Vorfeld ausführlich mit meiner Frau besprochen, hin und her diskutiert, und am Ende waren wir auch einer Meinung: Es ist ein guter Schritt. Klar war das eine Abwägung, die ich auch mit meiner Frau getroffen habe – so etwas macht man nicht alleine. Wenn Du einen Partner hast, musst Du schauen, dass Du solche Fragen einvernehmlich triffst und nicht abends sagen: „Ach, übrigens, ich gehe zur Felsengartenkellerei“.

Haben Sie einen Tipp: Wo ist es rund um Besigheim am schönsten – wie lernt man die Schönheit hier am besten kennen?

Joachim Kölz: Indem man ganz einfach auf dem großen Parkplatz der Felsengartenkellerei sein Auto abstellt und von der Kellerei aus in die Felsengärten hineinläuft. Wir haben hier einen schönen Spazier- und Wanderweg. Auf dem Rückweg können Sie in der Felsengartenkellerei vorbeikommen, Weine probieren und eine Kleinigkeit dazu essen.

Ich bin überzeugt, dass der Weintourismus in Zukunft eine ganz neue Bedeutung bekommen wird, die Verbindung von Inland-Tourismus und Wein wird stärker werden. Das wird auch ein Standbein für die Felsengartenkellerei.

Der Spazierweg in die Felsengärten

Der Spazierweg in die Felsengärten, Foto: Kurt Haiber

Spielen hierbei auch Veranstaltungen eine Rolle?

Joachim Kölz: Auf jeden Fall, und da hat die Felsengartenkellerei ja ein paar davon, denken Sie beispielsweise an die Schräge Weinnacht. Das sind gute Angebote, die wir weiter anbieten müssen.

 

Mehr Informationen zur Felsengartenkellerei Besigheim findet Ihr auf deren Webseite.

Immer aktuell informiert über Neuheiten in der Weinheimat Württemberg, im Weinheimat Blog.

 

 

 

 

 

 


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