Bei der jährlichen Jury-Wahl zum schönsten Stand beim Heilbronner Weindorf 2022 freuen sich die Lauffener Weingärtner über einen Doppelsieg!
Die Organisatoren des Heilbronner Weindorfs denken sich jedes Jahr ganz besondere Dinge aus, um das Heilbronner Weindorf noch ein wenig aufregender zu machen. Ob verdeckte Weinprobe, Weißburgunder-Tasting oder eben der Blumenschmuck- und Dekorationswettbewer
Um schöne Stände ging es auf dem Heilbronner Weindorf eigentlich schon von Beginn an. Denn seit mehr als 45 Jahren treten die Beschicker des Fests nicht nur mit ihren Weinen und in den zurückliegenden Jahren auch gastronomischen Angeboten kollegial gegeneinander an. Beim so genannten Blumenschmuck- und Dekorationswettbewerb geht es um die gestalterische Kreativität. War es früher vor allem der Blumenschmuck, so zählt heute der Gesamteindruck der aufwendig gestalteten Stände, die Originalität und der Werbebezug zum Weinbau und der Stadt Heilbronn. In diesem Jahr bewertete die siebenköpfige Jury auch den Bezug zum 50-jährigen Jubiläum des Fests.
Die Gestaltung der Stände auf dem Heilbronner Weindorf ist jedes Jahr ein Hingucker. Denn viele Besucher nehmen die aufwendigen Arrangements auf den Dächern als Gesamtbild positiv wahr und freuen sich an den floralen Akzenten. Dass es sich lohnt, die Dekorationen auch einmal aus der Nähe und ganz bewusste zu betrachten, stellte die Jury auch beim Rundgang am Montagnachmittag, 12. September, auf dem 50. Heilbronner Weindorf wieder fest. Lange nicht nur schön, sondern teilweise auch Trägermedium wichtiger Aussagen zur Weinbranche, zum Fest und teilweise sogar zur Politik sind die ausgefeilten Deko-Konzepte.
Lauffener gleich zweimal auf dem Treppchen
Den ersten Platz mit der Schulnote 1,1 belegt im Jahr 2022 der Ökoweinstand in der Lohtorstraße. „Das schlichte und dennoch zeitlos elegante Konzept hat uns überzeugt“, erklärt Jurymitglied Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH. Mit der Dachbegrünung in Kästen sei außerdem auch dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung getragen worden. „Der Stand spiegelt das wieder, was die Ökowinzer auch mit ihrem Produkt repräsentieren“, formuliert es der ehemalige Leiter des städtischen Grünflächenamts Hans-Peter Barz.
Elmar Hille, Bio-Weingärtner bei den Lauffener Weingärtnern, ist der Treiber hinter dem Konzept des gemeinsamen Standes der Öko-Winzer der Lauffener Weingärtner, Weingärtner Stromberg-Zabergäu, Weingut Schäfer-Heinrich und Ökoweingut Stutz. Anders als andere Stände des Weindorfs hat dieser Stand keinen Blumenschmuck – weil er ihn nicht braucht. Denn, so erläutert Elmar Hille: „Wir haben – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – ein begrüntes Dach“.
Nachhaltigkeit wird belohnt – und schaut gut aus
Statt das Dach von Jahr zu Jahr mit Pflanzen, die anschließend weggeworfen würden, zu schmücken, wachsen diese in Pflanzkästen direkt an Ort und Stelle. „Das Dach besteht aus 60*40er Pflanzkübeln, unterjährig liegt es bei uns auf dem Hof und wird im Sommer gelegentlich gegossen“, erzählt Hille, der als Landschaftsarchitekt hier sein Know-How eingebracht hat. Weitere Besonderheit: Die Bepflanzung orientiert sich an der Flora der heimischen Steillagen. „Im Dach finden sich unter anderem Mauerpfeffer, Dachwurz und Thymian – wie in unseren terrassierten Steillagen“, schwärmt Hille. Aber – so sei das in der Natur: In jedem Jahr wächst auf dem Dach ein bisschen etwas anderes – die Natur greift als Gestalterin aktiv mit ein. Die Architektur und der Bau des restlichen Standes lag in den Händen der Brackenheimer Schreinerei Hoffmann. „Der ganze Stand ist ein echtes Produkt unserer Heimat“, sagt Hille.
Mit einer Gesamtnote von 1,5 schaffte es der Stand der Lauffener Weingärtner in diesem Jahr auf Platz zwei. Den Stand findet man auf dem Marktplatz. Der Gesamteindruck und vor allem auch die elegante Darstellung der Weine im Innenraum hat der Jury gefallen. Denn der gelungene Bezug zum Jubiläumsjahr mit einem Herz und dem Hinweis auf die 50-jährige Geschichte brachten den Lauffenern wie fast jedes Jahr bei diesem Wettbewerb wieder eine Top-Bewertung ein.
Über den dritten Platz in der Kategorie der schönsten Weinstände kann sich der Weinvillastand in der Lohtorstraße freuen. Denn mit der Schulnote 2 würdigten die Juroren die ansprechende florale Gestaltung, den Bezug zur Wein Villa in der Cäcilienstraße und die gelungene optische Verknüpfung von Innovation und Tradition. Sie stehe sinnbildlich für den Geist des Heilbronner Weindorfs.
Auch die Gastronomiestände wurden bewertet
Wie in jedem Jahr bewertete die Jury auch die Gastronomiestände. Insgesamt viel der Jury auf, dass in der Corona-Pause einige Speisenstände sehr hochwertig erneuert oder umgebaut wurden. Die Volksbanken-und-Raiffeisenbanken-Laube am Kieselmarkt wurde hier erwähnt und auch der Nothwang-Stand in der Rathausgasse. Den Ehrenpreis des Heilbronner Käthchens erhielt aber der Speisenstand von Voltino-Catering in der Rathausgasse. Denn hier passe einfach alles zusammen, befand die Jury. Innovatives Speisenangebot, wie beispielsweise ein Future Burger mit Insekten-Patty, kann in innovativem Ambiente auf der Dachterrasse des Stands genossen werden. „Der umgebaute Seecontainer ist sehr wirkungsvoll in Szene gesetzt“, argumentiert Schoch.
Jurymitglieder waren: Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH, Genossenschaftskellerei-Chef Daniel Drautz, Kilian Krauth, Heilbronner Stimme, Karl-Adolf Herzog (Verkehrsverein Heilbronn), der ehemalige Leiter des Grünflächenamts Heilbronn Hans-Peter Barz, Birgit Wölbing (Verkehrsverein Heilbronn), und Käthchen Daphne Schietinger.
Das Heilbronner Weindorf läuft noch bis einschließlich Sonntag, 18. September. Infos und Tickets zum Rahmenprogramm, zu den Weinen und dem gastronomischen Angebot gibt es unter www.heilbronner-weindorf.de.
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Fotos: Elmar Hille, Lauffener Weingärtner, HMG
Titelbild (v.l.n.r.): Kilian Krauth, Hans-Peter Barz, Käthchen Daphne Schietinger, Birgit Wölbing, Karl-Adolf Herzog, Daniel Drautz.