Die Weingärtner der Weinheimat Württemberg überraschen immer wieder auch mit Experimentellem! Seit dieser Woche gibt es einen weiteren sogenannten Pétillant Naturel“ – kurz „Pét Nat“, diesmal vom Collegium Wirtemberg.
Beim „Pétillant Naturel“ handelt es sich um ein Trendgetränk. Die innovative Wein-Kreation vom Collegium Wirtemberg wird bei der Erzeugung weitgehend sich selbst überlassen. Die Einflussnahme im Keller beschränkt sich auf ein Minimum. Und das geht so: Der „natürlich perlende“ oder „prickelnde“ Naturwein bleibt ungefiltert, ungesüßt und ungeschwefelt. Er enthält ausschließlich natürliche Sulfite, die entweder schon mit den Trauben eingebracht oder bei der Gärung durch Hefen gebildet wurden. Ja, Ihr habt richtig gelesen: Das Collegium Wirtemberg hat einen hell gekelterten, teilweise vergorenen Trollinger hefetrüb, unfiltriert und ungeschwefelt abgefüllt. Den Rest seiner Vergärung vollzieht der Wein erst in der Flasche – dieses Verfahren kennen wir sonst von der Sekterzeugung. Und diese Art der Erzeugung führt dann auch zu etwas, das Ihr sonst nur von Sekt und Secco kennt: Der Pét Nat prickelt!
Dieter Kizler, stellvertretender Kellermeister des Collegiums, sagt: “Der Pét Nat ist unser erster Gruß aus dem Keller, gewissermaßen das Entrée des jungen Jahrgangs 2020″. Man habe auch deshalb beim Pétillant Naturel auf einen hell gekelterten Trollinger Jungwein zurückgegriffen, weil man diesen mit seinen frischen, fruchtigen Aromen durchaus als jungen Wilden präsentieren könne. Verschlossen ist der Pét Nat mit einem Kronkorken, weil durch die noch laufende Gärung im Flascheninneren (im wahrsten Sinne des Wortes) natürlich ein höherer Druck herrscht als bei einem herkömmlich erzeugten Wein.
Und so schmeckt der Pét Nat
Im Glas zeigt sich der „Pét Nat“ vom Collegium Wirtemberg in einer leichten Roséfarbe, mit natürlicher, feiner Perlage. Er ist fruchtig und verfügt über erfrischende Noten, mit etwas Pflaume und Pfirsich. Weil er ja nicht filtriert wurde, kommt eine dezente Hefenote hinzu.
Aber – große Besonderheit: Da die bei Abfüllung ja noch vorhandene Hefe in jeder Fasche die Gärung in ihrem ganz eigenen Tempo zu Ende bringt, wird jede Flasche zu einem Unikat. Und gleichzeitig doch zum gleichen Produkt. Anders gesagt: Der Pétillant Naturel hat etwas Unberechenbares, Unperfektes an sich. In jeder abgefüllten Flasche kann der Geschmack variieren, denn minimale Unterschiede des Hefeanteils reichen aus, um die Gärung in den einzelnen Flaschen uneinheitlich zu Ende zu bringen.
Martin Kurrle, geschäftsführender Vorstand des Collegium Wirtemberg, rät: „Den Pét Nat könnt Ihr auf ganz verschiedene Weise genießen“. Frisch geöffnet und noch ziemlich klar, verblüffe der Pét Nat als ungewöhnlicher Aperitif. „Mit dem aufgewirbelten Hefedepot aber verändert sich das Geschmacksbild und der Perlwein macht dann auch als Essensbegleiter eine gute Figur“. Frischer Gartensalat mit Kräuterdressing zum Beispiel ist dann ein wunderbarer Begleiter zum Pét Nat – und umgekehrt.
Aber Achtung beim Öffnen der Flasche, denn durch seine Kohlensäure kann ein Pétillant Naturel dabei ganz schön schäumen. Entkorkt den Pétillant deshalb mit Um- und Vorsicht, und immer richtig gut gekühlt.
Und hier bekommt Ihr den Pét Nat vom Collegium Wirtemberg.
Einen weiteren Pét Nat findet Ihr im Sortiment der Lauffener Weingärtner. Bei den Lauffenern handelt es sich um eine Cuvée Cabernet aus der Linie „Weinwerkstatt“. Auf diesen Wein und seine Besonderheiten werden wir bei anderer Gelegenheit näher eingehen.
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toll
Auf diesen Tropfen bin ich gespannt!
Ohne großen Arbeitsaufwand wie ohne Filtrierung etc. produziert. Dazu die Sorte Trollinger für diese neue „Kreation“ verwendet. Na, dann schaun wir mal, was mich bzw. uns im Glas erwartet!