Der Weinbauverband Württemberg führt jährlich im Rahmen seiner Landesweinprämierung die Sonderverkostung „Beste Württemberger“ durch. Der Titel wird in 11 Kategorien vergeben. Davon gingen in diesem Jahr (2022) vier an Württemberger Weingärtnergenossenschaften.
Große Freude bei der Weinkellerei Hohenlohe: Denn sie hat die begehrte Auszeichnung 2022 gleich für zwei Weine erhalten. Aber auch die Genossenschaftskellerei Heilbronn und die Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft WZG durften sich über je einen Titel freuen. Mehr zu den prämierten Weinen gleich. Aber zunächst ein paar Worte zu der Verkostung an sich.
„Beste Württemberger“ Ergebnis von Sonderverkostung der Landesweinprämierung
Die beliebte Sonderverkostung „Der beste Württemberger“ bildet den Abschluss des Prämierungsjahres der Landesweinprämierung. Für die Teilnahme am großen Finale qualifizieren sich nur Weine, die im Vorfeld durch eine Expertenjury mit der Bestnote „Großes Gold“ ausgezeichnet wurden. Um wiederum diese Auszeichnung zu bekommen, muss der betreffende Wein von allen Prüfern der Kommission, die ihn verkosten, übereinstimmend die Maximalzahl von fünf Punkten erreichen.
Entsprechend entscheiden dann im großen Finale beim „Besten Württemberger“ in den zehn Wein- und einer Sektkategorie nur Nuancen über die Sieger. Die einzelnen Kategorien sind sowohl für Fachpersonen und Weininteressierte geeignete Anhaltspunkte für den Weinkauf. Genießende leichter und fruchtiger Weißweine kommen ebenso auf ihre Kosten, wie Liebhabende gehaltvoller Rotweine mit Röst- und Vanillearomen. Erhältlich sind die ausgezeichneten Weine in den Online-Shops der Betriebe oder in deren Vinotheken.
Im Anschluss an ihren Sieg erhalten die Betriebe Besuch von der Württemberger Weinkönigin: Das heißt in den vergangenen Tagen hat Tamara Elbl die Siegerurkunden für die elf „Besten Württemberger“ Weine überreicht.
Weinkellerei Hohenlohe feiert doppelt
Die Weinkellerei Hohenlohe hat sich in diesem Jahr gleich in zwei Kategorien durchgesetzt. Zum einen in Kategorie 4, „Weißweine halbtrocken und lieblich“, mit dem 2021 Fürstenfass Weißburgunder halbtrocken. Und darüber hinaus auch in Kategorie 11, „Qualitätsschaumweine (extra) brut / (extra) trocken“, dort mit dem 2021 Verrenberger Lindelberg Riesling Sekt brut.
Der 2021 Weißburgunder halbtrocken „Fürstenfass“präsentiert sich der Weißburgunder duftig mit verspielten Aromen, die an Aprikose, Zitrone und Vanille erinnern. Durch seine cremige Art und zurückhaltende Säure ist er ein sehr harmonischer Wein und passt prima zu Spargel, leichten Fisch- und Pastagerichten, Kalbsfleisch, Geflügel sowie als spritziger Sommerwein für die Grillsaison.
Der 2021 Verrenberger Lindelberg Riesling Sekt brut ist ein feingliedriger Sekt mit zartduftigem Bukett und fruchtig frischem Aroma. Ein toller Prickler. Denn durch die elegant eingebundene Kohlensäure mit feiner Perlierung eignet er sich perfekt als Aperitif oder zu Sorbets und festlichen Anlässen.
Auch Genossenschaftskellerei Heilbronn erfolgreich
In Kategorie 9 – „Rotweine halbtrocken und lieblich“ setzte sich die Genossenschaftskellerei Heilbronn mit ihrer 2020 Fleiner Kirchenweinberg Samtrot Spätlese „Edelis“ durch. Dieser Wein hat einen weichen, samtigen Charakter mit feiner Fruchtaromatik. Dichte, intensive Aromen von Himbeeren, reifen Kirschen und Erdbeeren, gepaart mit einer harmonischen Restsüße, prägen diese Spätlese. Der Samtrot ist der jüngste Spross der Burgunderfamilie und eine natürliche Mutation des Schwarzrieslings. Die Rebsorte wurde 1928 in Weinsberg entdeckt. Das heißt: Der Samtrot ist ein edler und eleganter Vertreter der großen Burgunderfamilie. Die Genossenschaftskellerei Heilbronn empfiehlt diesen Wein zu Wildschweinbraten.
WZG gewinnt mit Alte Reben Portugieser
Ein altbekannter „Siegerwein“ feierte beim diesjährigen „Besten Württemberger“ ein überzeugendes Comeback. Denn in verschiedenen Jahrgängen hat er sich auch bei anderen Verkostungen bereits durchgesetzt. Das heißt, hier trefft Ihr auf einen alten Bekannten. So ist es. Diesmal stand der 2018 Portugieser trocken „Alte Reben“ der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) in Kategorie 7 – „Traditionelle rote Rebsorten trocken“ ganz oben. Und zwar vereint der Duft dieses Portugiesers die kräftigen Töne nach dunklen Be
eren und Eichenholz. Auf der Zunge explodieren dann die verschiedensten Frucht- und Gewürzaromen. Und zwar Wacholder, Holunder, Brombeere, Pflaume, Gewürznelke und Zimt. Kräftige Gerbsäuren unterstreichen die würzige Note.
Zu diesem Wein haben wir allerdings eine schlechte Nachricht – er ist nur noch auf Anfrage erhältlich.
Die ausgezeichneten Weinqualitäten spiegeln das hohe Qualitätsbestreben der Betriebe im Weinberg und das notwendige Fachwissen und Fingerspitzengefühl während der Vinifikation im Keller wider. Doch auch der aktuelle Jahrgang verspricht Grund zur Freude. Die erwarteten Traubenqualitäten konnten trotz der Widrigkeiten des Wetters in den vergangenen Wochen eingelagert werden, sodass Weinerfahrene bereits heute in großer Erwartung auf die Weine des Jahrgangs 2022 sind.
Blick auf die weiteren Kategorien
Und zum Schluss noch ein Blick auf die „Besten Württemberger“ in den restlichen Kategorien: In der Kategorie „Riesling trocken“ gewann der 2021 Riesling trocken des Weinguts Herzog von Württemberg, bei den „Traditionellen weißen Rebsorten trocken“ hatte der 2021 Weißburgunder trocken der Privatkellerei Rolf Willy die Nase vorn. Kategorie 3, die „Neueren weißen Rebsorten trocken“ holte der 2020 Chardonnay m1 trocken vom Weingut Kurz-Wagner. „Bester trockener Trollinger“ wurde der 2019 Trollinger trocken der Privatkellerei Rolf Willy, die außerdem auch Kategorie 6 – „Lemberger trocken“ für sich entschied, mit dem 2018 Nordheimer Heuchelberg Lemberger trocken und Kategorie 8 – „Neuere rote Rebsorten trocken“, mit dem 2019 Merlot QbA trocken. Damit brachte die Privatkellerei Rolf Willy vier Kategorien nach Hause! Kategorie 10 – „Barrique Rot trocken“ ging an den 2019 Syrah Reserve trocken „Hades“, im Barrique ausgebaut, vom Staatsweingut Weinsberg.