Ein Fest der Freude, des Weins und der Gemeinschaft: Das Heilbronner Weindorf 2025 ist um – und zieht Bilanz.
Mit rund 250.000 Besucherinnen und Besuchern zählt das Heilbronner Weindorf 2025 zu den stärksten Ausgaben in der Geschichte des Traditionsfestes. Optimales Spätsommerwetter, ein hochwertiges, vielfältiges kulinarisches und weinkulturelles Angebot sowie ein bemerkenswert kultiviertes, generationenübergreifendes Publikum machten das zehntägige Fest rund um das historische Rathaus zu einem echten Highlight – regional verwurzelt, überregional geschätzt und international beachtet.
Generationen feiern gemeinsam – stilvoll und fröhlich
Ob Stammgäste, junge Weinfreunde oder neugierige Erstbesucher: Die Atmosphäre war geprägt von einem respektvollen Miteinander, lebendiger Geselligkeit und einer stilvollen Feierkultur. Besonders erfreulich: Die junge Generation ist mit großer Begeisterung dabei und trägt wesentlich zur ganz besonderen und fröhlichen Atmosphäre des Weindorfs bei. Neben der großen Bühne auf dem Marktplatz, entwickelte sich die Radioton-Lounge im Innenhof in diesem Jahr zum Publikumsmagneten – teils mit Clubatmosphäre, wie ein Gast formulierte: „Wie früher – nur anders, aber besser.“
Friedlich gefeiert – Sicherheitskonzept geht auf
Die Polizei bestätigt: „Trotz der hohen Besucherzahlen blieb das Event friedlich. Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen dieser Größenordnung lag die Zahl der Vorfälle sogar deutlich unter dem Durchschnitt.“ Das erweiterte Sicherheitskonzept der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) hat sich bewährt. Und auch die Johanniter hatten nur wenige Einsätze. Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH betont: „Der zertifizierte Zufahrtschutz ist nach den Ereignissen von Magdeburg und anderswo leider kein ‚nice-to-have‘ mehr, sondern Ausdruck unserer Verantwortung: Die Sicherheit der Gäste steht für uns an erster Stelle.“
Sehr gute Bilanz bei Ausstellern und Gastronomen
Auch wirtschaftlich fällt die Bilanz positiv aus: Über 80 Prozent der befragten Betriebe zeigten sich mit dem Verlauf des Weindorfs „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Die Wengerter waren tendenziell zufriedener als die Imbissbetreiber.
Allerdings verzeichneten viele Imbissstände ihr bestes oder zweitbestes Jahr, wie die Befragung ans Tageslicht brachte. Beispielhaft: Am Dinette-Stand in der Lohtorstraße verarbeitete Jonas Jacob mit seinem Team 1,1 Tonnen Mehl – 200 Kilogramm mehr als 2024. Dietmar Sandel von der Backstube Härdtner sprach vom „zweitstärksten Jahr seit der BUGA 2019“. Auch Umberto Scuccia, Anbieter italienischer Spezialitäten auf dem Marktplatz, zog ein „sehr positives Fazit“. Und Heidi Silzer, die seit 51 Jahren mit ihrem Imbissstand dabei ist, war ebenfalls sehr zufrieden. Ihre legendäre Currywurst mit hausgemachter Soße bleibt der Dauerbrenner. Sie erinnert sich sogar an eine kuriose Episode aus früherer Zeit: „Einmal sind Einbrecher rückwärts über die Theke in die Currysoße gerutscht – danach sind sie direkt wieder geflohen. Eine Riesensauerei, aber nichts hat gefehlt.“
Neueinsteiger optimieren – HMG begleitet aktiv
Einzelne Neueinsteiger im Imbissbereich taten sich schwer, sind jedoch in konstruktiven Gesprächen mit der HMG, um ihre Konzepte weiterzuentwickeln. „Man muss mindestens dreimal bei einem Event mit dabei gewesen sein, bis es dann rund läuft“, weiß Steffen Schoch. Daher ist das Team der HMG auch stets an der Seite der Beschicker.
Weinwirtschaft ebenfalls sehr zufrieden
Auch die Weinwirtschaft blickt zufrieden auf das diesjährige Weindorf zurück. Daniel Drautz und Björn Heinrich, Vertreter der Wengerter, sagen: „Das Weindorf 2025 liegt deutlich über dem langjährigen Mittel – wenn auch nicht ganz auf dem Niveau der Ausnahmejahre 2018 und 2019 zur Bundesgartenschau.“ Unterschiedliche Einzelergebnisse führen sie auch auf ein verändertes Konsumverhalten und eine gestiegene Ausgabensensibilität zurück. Besonders gefragt waren Weißweine und Roséweine, wobei durchaus auch hochwertige und schwere Rotweine gut nachgefragt waren. Das bestätigt auch Sandra Böhringer vom Gemeinschaftsstand Amalienhof / Kistenmacher & Hengerer, dass die Premiumweine sich einer großen Nachfrage erfreuten.
Bewertungen nach Standorten – gute Stimmung, kleine Baustellen
Die Rückmeldungen der Beschicker zu Umsatz, Frequenz, Stimmung und Musik insgesamt zeigen ein leicht differenziertes Bild – mit insgesamt sehr positiven Tendenzen und top Kritiken. In der Bewertung der Standorte (nach Schulnotenprinzip) ergibt sich folgendes Ranking: Im Innenhof waren die Beschicker mit der Schulnote 1,67 am zufriedensten. Gefolgt von Marktplatz (1,79),
Lohtorstraße (1,96), Rathausgasse (2,34) und Kieselmarkt (4,25). Die allgemeine Stimmung wurde konstant positiv eingeschätzt, Besucherfrequenz und Umsätze deutlich besser als im Vorjahr bewertet. „Am Kieselmarkt, da müssen wir was tun“, erkennt Steffen Schoch auch selbstkritisch.
Touristische Bedeutung wächst – internationales Interesse
Neben der wirtschaftlichen Bedeutung zeigt sich das Weindorf auch als touristischer Impulsgeber: Im Rahmen sogenannter FAM-Trips informierten sich Reiseveranstalter aus Spanien, Großbritannien sowie Expertinnen und Experten der Veranstaltungsbranche vor Ort über Heilbronn als Reise- und Tagungsziel – mit dem Fokus, die Stadt künftig verstärkt in ihre Programme aufzunehmen.
Nachhaltigkeit im Fokus: Weniger Müll trotz mehr Gäste
Auch im Bereich Nachhaltigkeit wurden Fortschritte erzielt: Michael Müller, Abteilungsleiter Event der HMG, sagt: „Es gibt noch keine finalen Zahlen, aber die Restmüllmenge liegt trotz 40 % mehr Besucherinnen und Besucher deutlich unter dem Vorjahreswert.“ Immer mehr Beschicker zeigen Bereitschaft, bei geeigneten Rahmenbedingungen auf Mehrwegsysteme umzusteigen.
Digitale Angebote stark genutzt – Vinolin überzeugt
Zunehmend bedeutend ist auch die digitale Kommunikation: Die Weindorf-App verzeichnete rund 10.000 Zugriffe von 3.500 verschiedenen Endgeräten. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei knapp zwei Minuten. Besonders gefragt waren Lagepläne, Veranstaltungsübersicht, die Fotobox und Parkinformationen. Zugriffe kamen vor allem aus Baden-Württemberg, Hessen, Berlin, Bayern, Niedersachsen sowie aus Italien und Sachsen.
Der digitale KI-Sommelier Vinolin sprach über 3.500 persönliche Empfehlungen aus. Steffen Schoch: „Digitale Angebote sind heute auch bei Events nicht nur Service, sondern ein unverzichtbares Instrument der Marktforschung. Sie helfen uns zu verstehen, woher unsere Gäste kommen, welche Informationen sie benötigen – und wie wir sie am besten erreichen.“
Ein starkes Fazit – und ein Ausblick auf 2026
Am Ende bleibt ein Fazit, das in nahezu allen Bereichen überzeugt. „Das Heilbronner Weindorf 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Tradition, Qualität, Sicherheit, Nachhaltigkeit und moderne Kommunikation kein Widerspruch sind – sondern die Grundlage für unser friedliches Miteinander,“ so Schoch. Sein Dank gilt allen Beteiligten: den Gästen, den Beschickerinnen und Beschickern, den Einsatzkräften und der Stadtgesellschaft – insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern, die das Fest mittragen und ermöglichen.
Das Weindorf ist und bleibt ein Ort der Begegnung – für Menschen aller Generationen und Gesellschaftsschichten, für Heilbronn und seine Gäste. Es wirkt verbindend, identitätsstiftend – und macht Lust auf mehr. Spätestens am 10. September 2026, wenn Oberbürgermeister Harry Mergel von der Rathaustreppe verkündet „Das 54. Heilbronner Weindorf ist eröffnet!“, beginnt
das nächste Kapitel dieser besonderen Erfolgsgeschichte.
Fotos: HMG/Jürgen Häffner
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