In den vergangenen Wochen – streng genommen Monaten – haben einige unserer Weingärtnerinnen und Weingärtner neue Reben angelegt. Steffen Dennewill von den Heuchelberg Weingärtnern hat seine Arbeit im Weinberg dokumentiert.
Thema Nummer Eins im Mai ist für viele Weingärtnerinnen und Weingärtner die Neuanlage ihrer Reben. Auch Steffen Dennewill, Nebenerwerbswinzer der Heuchelberg Weingärtner, und seine Familie haben sich im Herbst 2023, im Anschluss an die letzte Weinlese, überlegt, was sie in Zukunft anbauen wollen – in Absprache mit den Heuchelberg Weingärtnern. „Die Entscheidung fiel auf Kerner“, erzählt Steffen Dennewill. „Das hierfür notwendige Pflanzgut bestellten wir uns bei der Rebschule der Genossenschaftskellerei Heilbronn.“
Im ersten Schritt hat Familie Dennewill bereits im Herbst den alten Weinberg gerodet, hier seht Ihr Bilder davon.
Im Anschluss ging es an die Lockerung des Bodens, im Fachjargon das „Rigolen“. Hierbei wird der Boden umgepflügt / umgeschichtet. Steffen Dennewill: „Da der Weinberg unserer Familie recht schief und uneben ist, haben wir dies mit einem Bagger bewerkstelligt, um die Erde besser ausgleichen zu können.“
Diese Bodenbearbeitung ist wichtig, denn im Anschluss kann der Boden den Winter über Wasser und Sauerstoff sammeln. „Und gleichzeitig ausfrieren, damit man im Frühjahr einen lockeren Boden bekommt.“ Auch eine vorbereitende Düngung wird auf diese Weise möglich. „Erster Schritt jetzt im Frühjahr war es dann, die künftigen Rebzeilen, die auf der Parzelle entstehen sollen, zu definieren, mit Schnüren und Pfählen auszumessen und auszurichten“, erzählt Dennewill weiter.
Zusammen mit seinen Eltern brachte Steffen Dennewill dann die Pflanzstäbe ein.
Ungewöhnlich feuchte Witterung führte zu Änderungen der Planung im Weinberg
„Nun war in diesem Frühjahr die Witterung ungewöhnlich feucht – was zu leichten Änderungen im Ablauf führte“, sagt Dennewill. „So zogen wir das Setzen der Endstickel zeitlich vor.“ Diese Stickel – letztlich dicke Stahlpfosten – stützen das Gerüst für die Rebwand ab. Sie sind Unterstützungspfähle für die Rebstockreihen und sollen ihnen den nötigen Halt geben, auch bei Wind und Wetter.
„Eigentlich erfolgt diese Tätigkeit erst nach dem Setzen der Reben, aber durch den in diesem Frühjahr sehr ausgiebigen und langanhaltenden Regen mussten die Reben selbst noch ein wenig warten.“
Und gleich noch eine Tätigkeit rückte im Zeitplan nach vorne: Das Legen der Querleitung für die Bewässerung. „Diese Querleitung verteilt später das in die Anlage eingeleitete Wasser zu den Tropfleitungen, gleichmäßig an alle Stellen innerhalb des Weinbergs, an denen es gebraucht wird“, führt Dennewill weiter aus.
Weitere drei Wochen später – an einem schönen Samstagmorgen – setzten Dennewills dann die eigentlichen Reben.
Den Abschluss bildeten das Ausrichten der Weinbergpfähle, das Einschlagen der letzten Stickel, Draht ziehen und das Anbringen der Bewässerung, also die Verlegung des Tropfschlauchs.
Das Ausrichten der nach dem ersten Schlagen noch in ihrer Standrichtung teils erheblich variierenden Stickel ist nicht nur der Ansehnlichkeit des späteren Weinbergs dienlich. „Auch gerade bei der späteren Bearbeitung mit Maschinen ist es äußerst störend, wenn der Weingärtner Kurven fahren muss, nur weil die Pfähle zur Seite herausragen“, erklärt Dennewill.
Und fertig ist der neue Weinberg. Bereits in zwei bis drei Jahren können hier die ersten Trauben für die Weinerzeugung gelesen werden.
Titelbild: Familie Dennewill bei der Arbeit, im Bild Oliver Dennewill, Kurt Dennewill und Sabrina Dennewill.
Mehr Hintergründe zum Thema Neuanlage lest Ihr in unserem früheren Beitrag zum selben Thema.
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