Roter Weinstein auf einem Haufen

Inside Wine: Was ist Weinstein?

Seine Kristalle sehen hübsch aus in der Flasche, stören den einen oder die andere aber erheblich beim Genuss. Gleichzeitig ist er aber relativ selten. Wie entsteht dieser Weinstein eigentlich? Was steckt dahinter?

Vorab können wir euch beruhigen: Weinstein ist nicht schädlich. Und: Er beeinflusst auch nicht den Geschmack des Weines. Er ist strenggenommen sogar ein Zeichen guter Qualität.

Weinstein ist das Ergebnis einer chemischen Reaktion. Er entsteht, weil beim Wein Fruchtsäure und Mineralien aufeinandertreffen und miteinander reagieren.

Wein mit Stein? Das kann sein!

Und schmeckt höchstwahrscheinlich immer noch fein 🙂 Jetzt ist aber genug gereimt – zurück zu den Fakten.

Weinstein entsteht, wie oben beschrieben, wenn sich Kalium, Kalzium und durchaus noch ein paar weitere Mineralien im Wein mit der ebenfalls in eurem Lieblingsgetränk vorhandenen Säure verbinden. Ohne dass ihr ihn seht, also gelöst, findet er sich in jedem Wein. Bemerkbar macht er sich erst, wenn er sich zu den für ihn charakteristischen, größeren Kristallen zusammenfügt.

Was löst Weinstein aus?

DEN klassischen Auslöser dafür, zu entstehen, braucht der Weinstein nicht. Wie oben beschrieben entsteht er immer und zwangsläufig. Es gibt aber ein paar ihn begünstigende Umstände. Hierzu zählt beispielsweise, wenn ihr euren Wein kühl lagert – was ja sinnvoll ist. Aber auch eine noch so kühle Lagerung alleine muss nicht zwangsläufig zu Weinstein führen. Auch der Jahrgang eines Weines und sein Alkoholgehalt haben auf die Entstehung Einfluss.

Hier sehr ihr ein paar weitere Beispiele, wie Weinstein konkret aussehen kann.

 

Ist Weinstein eine Frage des Alters?

Auch hier ein (relativ) klares Nein! Denn: In Teilen lagert er sich schon ab, wenn euer Wein gärt und im Fass reift. Auch wenn es immer wieder behauptet wird: Damit, wie alt euer Wein ist, hat der Weinstein bzw. seine Entstehung nichts zu tun. Aber – und dies hat natürlich dann doch ein wenig mit Alter zu tun: Wenn eine Weinflasche lange an der gleichen Stelle lagert, können sich einzelne Kristalle nach und nach zu größeren Einheiten zusammenfinden. Anders gesagt: Das Alter eines Weines ist per se kein Entstehungsgrund für Weinstein, aber die Größe eines „Weinsteins“, also die Summe der zusammenhängenden Kristalle, wird durchaus durch das Alter eines Weines gefördert.

Beim Süßwein ist wieder alles anders

Wie bereits in früheren Texten immer wieder einmal geschehen, ist Süßwein auch hier wieder einmal ein Sonderfall. In hochwertigen Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen sowie im Eiswein bilden sich hin und wieder ebenfalls stark an Weinstein erinnernde, feine Kristalle. Dies hat mit dem gerade beschriebenen Weinstein allerdings nur selten etwas zu tun. Beim Süßwein handelt es sich dagegen meist um natürliche Kalziumsalze. Diese fallen aus dem Süßwein aufgrund von dessen in der Regel höheren Lagertemperatur aus.

Weitere Unterscheidung: Das Depot

Wir haben in unserem vor kurzem erschienenen Artikel über unfiltrierte Weine schon einmal darüber gesprochen – am Boden der Flaschen unfiltrierter Weine sammelt sich oft das sogenannte „Depot“. Auch dies ist kein Weinstein. In unfiltrierten Weinen, aber auch in sehr gehaltvollen und gerbstoffreichen Tropfen befinden sich auch nach dem Abfüllen auf die Flasche noch zahlreiche, sehr feine Schwebstoffe. Diese sinken über die Zeit auf den Flaschenboden ab. Dort bilden sie dann das sogenannte Depot. Hier reden wir jetzt aber nicht von Kristallen, sondern von einem dunkelfarbigen Bodensatz aus Gerb- und Farbstoffen.

Ob Weinstein oder Depot: Beide lassen auf gute Qualitäten schließen, sind aber beim Endverbraucher höchst unbeliebt.

Was tun, wenn Weinstein in der Flasche ist?

Was also tun, wenn ihr in eurem Wein Weinstein entdeckt? Den Wein entsorgen? Auf keinen Fall! Unser Tipp: Schenkt den Wein einfach ein wenig vorsichtiger ein als sonst. Achtet darauf, dass der Weinstein, der sich ja am Boden der Flasche ansammelt, diese nicht verlässt und ihr im Glase den reinen Wein habt. Dies gilt in gleicher Weise für das Depot. Eine Alternative bietet das Dekantieren, am besten direkt vor einer Lichtquelle. Hierdurch könnt ihr sicher bestimmen, ob der unerwünschte Weinstein bzw. das Depot im Dekanter zurückbleibt.

Mehr erfahren über die Hintergründe beim Thema Wein im Weinheimat Blog.

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