In Württemberg werden auf über 7.200 ha (Stand 2022)* viele verschiedene rote Rebsorten beziehungsweise Rotweinsorten angebaut, einige der wichtigsten davon stellen wir Euch heute vor.
Trollinger – Das Nationalgetränk der Württemberger
Rote Rebsorten voraus! Der Trollinger ist eine traditionelle und entsprechend einer Anbaufläche von 1.856 ha im Jahr 2022* die meistverbreitete württembergische Rotweinsorte. Der Trollinger wird in Deutschland fast ausschließlich in Württemberg angebaut und ist in Südtirol auch als Vernasch bekannt. Er hat eine helle, ziegelrote Farbe und einen guten und leichten Körper, mit Aromen von roten Früchten und einem Hauch von Mandeln. Er ist in der Regel kein schwerer Geselle, sondern eher der frische Typ und damit ein beliebter Tafel- und Alltagswein. Der Trollinger ist der geeignete Wein für sommerliche Grillfeste und gut gekühlt eine kräftige Alternative zum Rosé.
Weitere spannende Details in unserer Serie: Gestatten ich bin der Trollinger
Lemberger – Eine der wertvollsten Rebsorten
Der Lemberger (Blaufränkisch) ist die zweitwichtigste und eine sehr hochwertige Rotweinsorte in Württemberg. Er wurde 2022 auf insgesamt 1.744 ha* angebaut. Der Lemberger ist bekannt für seine kräftigen Tannine und Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen und Tabak. Er wird oft als kräftiger Rotwein mit hohem Alterungspotenzial beschrieben. Leichtere, fruchtige Lemberger eignen sich bestens zum Vesper oder zur Grillparty. Die kräftigen Varianten mit Gerbstoff und Holzaromen passen ideal zu gegrilltem Fleisch oder zu würzigem Hartkäse.
Schwarzriesling – Die Urform der Burgundersorten
Der Schwarzriesling (oder auch Pinot Meunier) ist mit einer Anbaufläche von 1.178 ha (2022)* eine weitere sehr wichtige Rotweinsorte in Württemberg. Wir Württemberger kultivieren ihn seit Jahrhunderten, er ist die Urform der Burgunderfamilie. Trotz der Namensähnlichkeit ist der Schwarzriesling kein Verwandter des Rieslings.
Der Schwarzriesling hat eine helle bis mittlere, rubinrote Farbe und einen fruchtigen Geschmack mit Aromen von Kirschen, Himbeeren und Brombeeren. Als trockene, aber auch fruchtbetonte Ausbauvarianten hat die Rebsorte einen eleganten Körper und ein zartbitteres Finale.
Er wird oft als frisch beschrieben und ist ein guter Begleiter zu leichten Speisen. Die etwas kräftigeren Varianten begleiten vorzüglich Kurzgebratenes vom Schwein, Lamm und Rind.
Spätburgunder – Der König der Rotweine
Der Spätburgunder (oder auch Pinot Noir) ist mit einer Anbaufläche von 873 ha (Jahr 2022)* eine weitere wichtige Rotweinsorte Württembergs. Zum König der Rotweine wird diese Rebsorte als Mitglied der Burgunderfamilie insbesondere durch ihre Eleganz und Finesse.
Den typischen Spätburgunder erkennt man an seiner purpurroten Farbe und seinem vollmundigen Geschmack. Er ist bekannt für seinen eleganten Körper, seine fruchtigen Aromen und seine lebendige Säure. Er wird in vielen verschiedenen Stilrichtungen ausgebaut, von fruchtig bis vollmundig und komplex.
Weine dieser Rebsorte sind ideal für die kalte Jahreszeit und für Gerichte wie Wildgeflügel, Rind und Schmorbraten.
Samtrot – Der samtige Württemberger
Der Samtrot ist eine noch recht junge Rotweinsorte in und aus Württemberg, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Den Samtrot bauten die Württemberger Weingärtner und Winzer im Jahr 2022 auf einer Fläche von 403 ha an.
Charakterlich ist der Samtrot zwischen Schwarzriesling und Spätburgunder einzuordnen. Er hat eine dunkle Farbe und Aromen von Beerenfrüchten, Gewürzen und Schokolade. Er wird oft als weich und geschmeidig beschrieben und passt gut zu kräftigen Fleischgerichten oder zur typisch schwäbischen Sonntagsküche.
Weitere Details in unserer Serie: Gestatten, ich bin der Samtrot
Diese Sorten sind jedoch nur eine kleine Auswahl der in Württemberg angebauten Rotweinsorten. Weitere wichtige Sorten sind zum Beispiel Dornfelder oder der ebenfalls in Württemberg gezüchtete Acolon.
Mehr Hintergründe zum Wein – heute über rote Rebsorten – und News aus der Weinheimat gibt es im Weinheimat Blog.
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* Quelle: LVWO Weinsberg