Das Anbaugebiet Württemberg ist hauptsächlich bekannt für seine einzigartigen Rotweine. Inzwischen gibt es aber auch einen Trend in Richtung Weißwein. Was es damit auf sich hat, erklären wir in diesem Beitrag.
Insbesondere der Riesling ist ein Weißwein, der in Württemberg häufig vertreten ist. Nicht umsonst ist er die meistangebaute Rebsorte in Württemberg und hat sogar den Trollinger von Platz 1 gestoßen. Der Riesling ist auch die Sorte, die man im Ausland wie keine andere mit deutschem Wein und deutscher Weinkultur in Verbindung bringt.
Was ist die Besonderheit an einem Riesling?
Aber: Was macht ihn aus, was sind seine Besonderheiten? Die wohl feinste und komplexeste Weißweinsorte bringt in kühlen und gemäßigten Klimazonen die besten Ergebnisse. Deshalb haben wir beim Anbau des Rieslings beste Karten. Oder hatten – denn auch hier spielt der Klimawandel eine zunehmend negative Rolle.
Wie funktioniert der Anbau von Riesling in warmen Lagen?
Bei anderen Sorten wird, vor allem in der Reifephase, die Rebe entblättert, damit die Sonne und Wärme an die Trauben gelangt.
Wenn aber in der warmen Sommerzeit, bei 30 und mehr Grad, die Sonne auf die Trauben scheint, kann es in der Traube empfindlich heiß werden. Dies gilt umso mehr in den Württemberger Steillagen, da die Sonne hier mit einem höheren Einstrahlwinkel auf die Trauben trifft.
Dabei können schon ganz generell wichtige Aromen verloren gehen. Beim Riesling kommt erschwerend hinzu, dass unter diesen Bedingungen die Säure abgebaut wird, die ja gerade diese Sorte im Aroma explizit kennzeichnet. Und – wir haben es in unserem Beitrag neulich ja schon erzählt: Der Riesling tendiert unter zuviel Hitze dazu, die sogenannten untypischen Alterungsnoten auszubilden. Heißt: Er verliert an Fruchtigkeit und Frische, schmeckt dafür – trotz seiner Jugend – als sei er bereits mehrere Jahre gelagert worden, also untypisch reif. Dies ist dann nicht mehr die Stilistik, die der Endverbraucher vom Riesling erwartet.
Deswegen lassen zum Beispiel die Winzer in den Esslinger Lagen die Rieslingtrauben durch ihre eigenen Blätter „beschatten“. Das heißt: Sie entblättern die Reben explizit nicht. Unterstützt von der Tatsache, dass die Esslinger in ihren Lagen über eine schöne Anzahl an alten Rebstöcken verfügen, entstehen dann Weine, die eine hohe Mineralität aufweisen. Diese weisen geschmacklich dann auch eine angenehme Fülle auf. |
Noch wesentlich mehr zum Thema Riesling könnt Ihr auch in unserem Beitrag „Gestatten, ich bin der Riesling“ nachlesen.
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