Pilotprojekt zur Bewässerung in Marbachs Steillagen

Die Weingärtner Marbach und die Stadtwerke Ludwigsburg testen in den Steillagen eine innovative Technologie.

Es handelt sich hierbei um ein Pilotprojekt des Innovationsnetzwerks der Stadt Ludwigsburg.

Die Weingärtner Marbach, eine traditionsreiche 75-jährige Genossenschaft, starten mit den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) ein zukunftsweisendes Projekt. In den steilen Weinbergen bei Marbach am Alten Berg wird die Bodenfeuchte künftig mithilfe moderner LoRaWAN-Sensoren erfasst. Ziel ist, die Bewässerung der Reben effizienter, ressourcenschonender und standortgenauer zu gestalten.

Insgesamt sechs Sensoren werden in den Weinbergen des Vorstands der Weingärtner, Matthias Hammer, sowie in den Flächen der Familie Köpf und von Klaus Breitenbücher installiert. Die Sensoren senden kontinuierlich Messdaten zur Bodenfeuchte an ein digitales Dashboard. Dieses steht den Winzerinnen und Winzern in Echtzeit zur Verfügung. Dadurch können sie bedarfsgerecht und gezielt bewässern. Ein wichtiger Schritt angesichts zunehmender Trockenperioden und extremer Wetterlagen.

Matthias Hammer, Vorstand der Weingärtner Marbach, mit seinem LoRaWAN-Sensor.

Matthias Hammer, Vorstand der Weingärtner Marbach, mit seinem LoRaWAN-Sensor, Foto: Benjamin Stollenberg

Marbacher und Ludwigsburger Wengerter vermarkten gemeinsam

„Wir sind begeistert von diesem innovativen Ansatz“, sagt Matthias Hammer, Vorstand der Weingärtner Marbach. „Die präzisen Daten helfen uns, unsere Bewirtschaftung noch nachhaltiger und wirtschaftlicher auszurichten.” Dies gelte insbesondere in den schwer zugänglichen Steillagen. “Der Standort der Marbacher Weinberge eignet sich aufgrund der vorhandenen Infrastruktur mit automatischer Bewässerung ideal für das Projekt.”

Verbunden sind die Stadt Ludwigsburg und die Weingärtner Marbach durch die Mitgliedschaft der Stadt und vieler Ludwigsburger Wengerter, die ihre Trauben aus den Weinbergen auf Ludwigsburger Gemarkung in Marbach anliefern und gemeinsam vermarkten.

Impulse aus dem Innovationsnetzwerk der Stadt Ludwigsburg

Initiiert wurde das Projekt vom Innovationsnetzwerk der Stadt Ludwigsburg. Dieses treibt unter der Leitung von Innonetzwerkerin Jolanta Gatzanis neue Ideen für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung voran. Gemeinsam mit den SWLB und regionalen Akteuren wurde das Pilotvorhaben auf den Weg gebracht. „Das Projekt zeigt sehr konkret, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können – und wie durch Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wirtschaft und Landwirtschaft innovative Lösungen entstehen“, sagt Jolanta Gatzanis. Solche Modellprojekte seien entscheidend, um die Region resilienter und smarter zu gestalten.

Warum LoRaWAN und was ist das eigentlich?

Für die Übertragung der Sensordaten setzen die Stadtwerke auf das sogenannte LoRaWAN (Long Range Wide Area Network). Dies ist ein speziell für das Internet der Dinge entwickeltes Funknetz. LoRaWAN ist besonders energieeffizient, ermöglicht eine große Reichweite und benötigt keine herkömmliche Mobilfunkverbindung. Damit eignet es sich ideal für abgelegene, schwer zugängliche Gebiete wie die Weinberge.

„Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie digitale Infrastruktur konkret dabei helfen kann, regionale Landwirtschaft smarter zu machen“, erklärt Sascha Woldrich. Er ist Entwickler in der Business-IT der SWLB. „Mit LoRaWAN bieten wir eine zukunftsfähige Lösung, die nicht nur Winzern, sondern langfristig auch anderen landwirtschaftlichen Betrieben zugutekommen kann.“

Noch mehr Vorteile des Projekts

Das bedarfsgerechte und gezielte Bewässern steigert die Effizienz im Weinbau. Denn: Es spart Kontrollgänge im schwer zugänglichen Gelände. Das hat neben der Arbeitserleichterung noch weitere Effekte. So erfolgt die Bewässerung nach dem tatsächlichen Bedarf, was zu einem ressourcenschonenden Umgang mit Wasser und Energie führt. Neben diesem nachhaltigen Aspekt steht die verbesserte Produktqualität: Die optimale Bodenfeuchte wirkt sich positiv auf die Traubenqualität aus.

So ist die Digitalisierung auch im Weinbau ein weiterer Schritt zur „Smart Region“. Das Pilotprojekt läuft zunächst über die kommenden Monate. Bei erfolgreicher Erprobung ist eine Ausweitung auf weitere Weinlagen möglich.

Titelbild: v.l.n.r.: Sascha Woldrich (Stadtwerke Ludwigsburg), Klaus Breitenbücher, Uli Köpf, Andreas Köpf, Jolanta Gatzanis, Matthias Hammer. Fotos: Benjamin Stollenberg

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Erstellt am 4. August 2025


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