Je näher die Festtage rücken, umso mehr werden auch Dessertweine wieder zum Thema. Denn wenn wir von edlen Tropfen reden, dann zählen Dessertweine ohne Frage dazu. Gerade zu besonderen Anlässen wird gerne mal ein Fläschchen von ihnen geöffnet.
Dessertweine sind Weine, die sich durch eine ausgeprägte Süße auszeichnen und traditionell am Ende einer Mahlzeit serviert werden. Wir verraten Euch drei Dinge, die Ihr über Dessertweine wissen solltet.
Woher kommt die Süße in Dessertweinen?
Die Süße, die Ihr in einem Wein wahrnehmt, stammt vom sogenannten Restzucker. So bezeichnet man den Zucker, der nach der Gärung noch im Wein verbleibt und aus den gepressten Beeren stammt.
Eine Möglichkeit, den Restzuckergehalt im Wein entsprechend hochzuhalten, besteht darin, die Gärung zu stoppen, bevor der gesamte Traubenzucker in Alkohol und CO2 umgewandelt wird. Dieser Prozess kann auf verschiedene Weisen erfolgen: Die erste ist Abkühlung. Hierbei wird der Most auf Temperaturen unter 5 °C heruntergekühlt, da Hefe bei diesen Temperaturen nicht mehr arbeiten kann. Die zweite Möglichkeit ist die Zugabe von Schwefel. Hierdurch werden die Hefen abgetötet. Eine Weitere ist die Filtration, um eine Nachgärung zu verhindern.
Darüber hinaus gibt es natursüße Weine, bei denen die Gärung aufgrund eines hohen Zuckergehalts im Most von selbst stoppt. Hierbei werden die Hefen durch den vorhandenen Alkohol gebunden, und können den Zucker nicht weiter in Alkohol umwandeln. Beispiele für natursüße Weine sind Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein.
Den passenden Dessertwein finden
Wird der Wein mit einer Nachspeise kombiniert, gibt es einige Dinge zu beachten.
Besonders wichtig ist, dass der Wein niemals süßer ist als das Dessert, da dieses sonst im Vergleich bitter oder sauer wirken könnte. Ein paar hilfreiche Tipps: Edelsüße Weißweine harmonieren besonders gut mit sahnigen Desserts oder Obst, insbesondere wenn es in Kompott oder Kuchen verarbeitet wurde.
Milchschokolade wiederum passt gut zu süßen Weißweinen, während dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil hervorragend zu kräftigen, süßen Rotweinen passt.
Bei kalten Nachspeisen wie Eis empfehlen wir Euch, auf Wein zu verzichten, da die Kälte den Geschmack des Weins dämpft.
Der richtige Genuss von Dessertweinen
Idealerweise genießt man Dessertweine bei 10 bis 12 Grad Celsius, damit sich so das Aroma gut entfalten kann und somit die Süße gut eingebunden ist. Bei der Glasauswahl empfiehlt sich ein nicht allzu großes Glas, da Dessertwein in kleinen Mengen serviert wird. Das Glas sollte nach oben hin dünner zulaufen, damit die im Wein enthaltenen Aromen am Glasausgang konzentriert werden.
Ungeöffnet eignen sich Süß- und Dessertweine durch den hohen Zucker- und Säuregehalt hervorragend für eine lange Lagerung.