Der beste Wein kann seine Magie verlieren, wenn man das falsche Wasser dazu trinkt. Aber: Welches Wasser passt zu welchem Wein?
Ganz klar, es verrät Kultur, wenn Ihr Euer Viertele zusammen mit einem Glas Wasser genießt. Und: Es kann als basischer Ausgleich und Säurepuffer dienen. Damit das Ganze aber auch zu Genuss wird, sollten Wein und Wasser gut zusammenpassen. Harmonieren. Sich gegenseitig ergänzen. Und genau hierfür gilt es ein paar regeln zu beachten. Lasst uns einen Blick hierauf werfen.
Denn was man sich erst einmal bewusst machen muss: Genau wie der Wein hat auch jedes Wasser seinen ganz individuellen Geschmack. Deswegen gibt es auch nicht nur für Wein Sommeliers, sondern entsprechend auch für Wasser.
Nehmt doch einfach einmal einen Schluck Eures Lieblingswassers auf die Zunge und versucht, das, was Ihr jetzt schmeckt, zu verorten. Ist es eher salzig, bitter oder sauer? Neutral? Am Anfang gar nicht so einfach, aber das geht. Und jetzt probiert ein zweites Wasser. Na? Merkt Ihr einen Unterschied. Und mit genau diesen Noten kann das Wasser nun auch den Geschmack, den Ihr auf der Zunge habt beziehungsweise auf die Zunge bekommt, wenn Ihr Euren Wein trinkt, beeinflussen.
Woher kommt das? Nun: Es sind am Ende drei Dinge, die den Geschmack eines Wassers im wesentlichen bestimmen: Der Kohlensäuregehalt, der Mineralstoffanteil und die Herkunft. Zu letzterem kommen wir gleich, zunächst zur Kohlensäure. Je mehr Euer Wasser davon hat, umso härter werdet Ihr es im Mund empfinden. Wieviel Kraft das Wasser mitbringt, liegt wiederum an seinen Mineralien.
Leider gibt es keine einfachen Faustformeln. Denn die einfachen Unterscheidungen von Wein in Weiß-, Rot- oder Roséwein, in trocken oder lieblich ist zu grob – weil sich die Wasser ebenso individuell unterscheiden. Auch das Wasser bringt sein Terroir mit – und damit eine ganz individuelle Menge an Mineralien – , hinzu kommt die Frage, ob es mit Kohlensäure versetzt wurde oder nicht.
Jetzt aber ein wenig mehr Details
Schauen wir doch mal zusammen auf verschiedene Weine und die passenden Wasser. Aromatisch eher neutrale Weine wie zum Beispiel Rivaner vertragen durchaus ein prickelndes Mineralwasser. Dieses bringt die Säure und Frische ins Spiel, die man sich gerade an einem heißen Sommertag wünscht. Doch dies ist nicht der einzige Anlass, seinem Wein ein wenig Prickel zu geben. Hat Euer Wein zum Beispiel Restsüße, oder auch bei Rosés, puffert die Kohlensäure die Süße und verstärkt den Eindruck von Frucht und Leichtigkeit.
Auf medium oder gerne auch gleich auf still zurückschalten beim Wasser würden wir, wenn Ihr einen frischen, trockenen Weißwein vor Euch habt, zum Beispiel einen Riesling. Bei letzterem würde nicht nur durch seine Säure in Verbindung mit zu viel Kohlensäure im Wein ein ungutes Geschmacksgefühl entstehen. Der Wein hat ja in diesem Falle auch bereits von sich aus einen spritzigen Charakter.
Welches Wasser wählt man nun aber bei kräftigen Rot- und Roséweinen? Ein Stilles! Denn: Kohlensäure verstärkt die Wahrnehmung der Gerbstoffe im Wein. Dies wiederum wollen wir auf jeden Fall vermeiden, weil der Wein dann sehr schnell unharmonisch oder bitter erscheint.
In allen Fällen ratsam: Wählt ein Wasser, das nur gering mineralisiert ist. In den seltensten Fällen wird die Mineralisierung des Wassers mit der des Weines zusammenpassen – und wenn, dann wäre es eher ein glücklicher Zufall. Und von Zufällen soll Euer Genuss schließlich nicht abhängen.
Mehr Details gibt es auf den Seiten verschiedener Wasser-Erzeuger, so bietet Selters auf seiner Webseite in der „Genusswelt“ unter dem Kapitel „Genießerrad“ einen eigenen Bereich zu diesem Thema an.
Zum Schluss noch ein Wort zur idealen Wassertemperatur. Hier raten die Experten dazu, dass das Wasser circa zwei Grad Celsius unter der Temperatur des Weines liegen soll. Dann entfalten sich die Weinaromen nämlich intensiver.
Also, probiert es doch einfach einmal aus und erzählt uns in den Kommentaren, welche Erfahrungen Ihr gemacht und welche Eindrücke Ihr gesammelt habt.
Immer gut für einen Blick hinter die Kulissen des Württemberger Weins: Der Weinheimat Blog.
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