Seit Generationen wird auf dem Jakobshof Weinbau betrieben, genauso lange ist die Großfamilie bereits Mitglied in der Genossenschaft. Heute kann man in Markelsheim eine „fass“-zinierende Nacht in den Weinbergen erleben oder auf dem gelben Wagen den schönen Weinort erkunden. Als neueste Attraktion gibt es nun einen Familienweinberg in der Bachgasse, in dem die vier Töchter um Oma Elsa Hofmann mit ihren Ehemännern und deren zwölf Enkeln jeweils ihren eigenen Rebstock gepflanzt haben. Wer hier vorbeikommt, kann es sich mit einem Glas Wein gemütlich machen.
Wir haben ein interessantes Interview mit der Inhaberin Conny Lehr geführt.
Frau Lehr, beschreiben Sie den Jakobshof in einem Satz.
Conny Lehr: Wir sind landwirtschaftlicher Betrieb, der seit Generationen mit dem Weinbau und der Landwirtschaft tief verwurzelt ist.
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Jakobshof-Lehr from Alexandra on Vimeo.
Woher kommt der Name Jakobshof?
Conny Lehr: Der Name Jakobshof kommt daher, weil früher mehrere Generationen mit dem Namen Jakob auf dem Hof lebten und daher noch der Hausname die „ Jakobs“ stammt.
Was ist das Besondere an Ihrem Betrieb?
Conny Lehr: Meine Eltern haben 4 Kinder -allesamt Mädchen. Ich, die Jüngste habe den Hof mit meinem Mann Thomas recht früh übernommen , da mein Vater viel zu früh verstarb. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, der Landwirtschaft ein Gesicht zu geben und das Image der Landwirtschaft ins rechte Licht zu rücken.
Was ist aus dieser Idee entstanden?
Conny Lehr: Wir versuchen bei allen sich bietenden Möglichkeiten, die Landwirtschaft zu präsentieren – so haben wir schon zig Hoffeste, gläserne Produktionen, Frühstück auf dem Bauernhof und Frühstück im Weinberg durchgeführt und uns den Fragen der Bevölkerung gestellt.
Wie sieht es mit dem medial präsenten Thema Nachhaltigkeit aus?
Conny Lehr: Inzwischen sind wir ein zertifizierter Nachhaltigkeitsbetrieb. Wir wurden vom SWR zum zweitschönsten Weinerlebnisplatz von Baden und Württemberg gewählt und waren 2 mal Finalisten beim Ceres Award in Berlin (bedeutendster Preis in der Landwirtschaft- der Oskar der Landwirtschaft).
Durch unserer weitsichtige und zukunfstorientierte Änderung auf dem Betrieb mit Beendigung der Viehhaltung (was nicht einfach war) Erweiterung des Weinbaufläche, Schlafen im Weinfass (inzwischen 4 Fasspaare), Ausbildung zur Weingästeführerin mit der einzigartigen Weinbergrundfahrt mit dem gelben Wagen (bietet Platz für 52 Gäste- man muss eine Gruppe nicht splitten) mit einer 4er Weinprobe mit Gesang (ich habe mein Akkordeon und Liedhefte dabei). Die Gäste singen und lachen und probieren und erfahren über die Arbeit des Weingärtners. Wir haben inzwischen 5.5 ha und ich kann deshalb aktuell berichten, was uns freut, aber auch zusätzliche Verantwortung bringt. Außerdem veranstalten wir ein regionales Vesper mit meinem selbst gebackenem Brot – inzwischen sind es über 600 Stollen pro Saison.
Das ist ja schon einiges. Darüber hinaus sind Sie auch in den Medien präsent, richtig?
Conny Lehr: Ja, ich war in der Wohnzimmerkonferenz im SWR Fernsehen, mit Clemens Bratzler in „Zur Sache Baden Württemberg“ dabei und durfte auch schon bei Markus Brock – ebenfalls im Fernsehen – für unseren Ort und unsere Aktivitäten werben.
Außerdem sind wir im Buch „Friedrichsruhe“ von Ute Böttinger erwähnt und in „101 schönste Weinerlebnissplätze.“
Welche besonderen Aktionen hatten Sie in diesem Jahr?
Conny Lehr: Dieses Jahr hatte wir die Idee, einen Familienweinberg zu pflanzen und sind schon gespannt, an wessen Rebe die ersten Trauben hängen werden. Außerdem mache ich mit meinen Schwestern seit über 10 Jahren Stubenmusik. Akkordeon, Klarinette, Gitarre und Hackbrett sind die Instrumente. Alle zwei bis drei Jahre machen wir auf unserem Jakobshof eine Stallweihnacht, an der sich die ganze Familie beteiligt. Der Erlös wird immer einem guten Zweck zugeführt.
Wo kann man Sie in diesem Jahr noch erleben?
Conny Lehr: In diesem Jahr werden wir am 15.12. um 19 Uhr im Münster in Bad Mergentheim zu einer tauberfränkischen Weihnacht einladen. Da werden wir – „Jakobs Stubenmusik“ und die „Zwiefach Boarischen“ – miteinander musizieren, besinnliche Lieder singen und ergreifende Geschichten erzählen. Der Eintritt ist frei.
Vielen Dank für das interessante Interview. Der Jakobshof ist definitiv einen Ausflug wert.
Zur Genossenschaft: http://www.markelsheimer-wein.de
Wir können nur ein großes Lob aussprechen, wir haben es dieses Jahr selber erfahren, wie toll so eine Weinbergfahrt mit Führung ist.
Conny brachte super Stimmung mit ihrem Akkordeon auf dem Wagen.