Ein Diebstahl, der fassungslos macht. Wie die Heilbronner Stimme meldet, haben bisher Unbekannte Anfang der Woche rund 10 Tonnen Trauben gestohlen. Sie verwendeten hierfür offenbar eine Vollerntemaschine. Bei den gestohlenen Trauben handelt es sich um Grauburgunder- und Schwarzriesling-Trauben, Ort des Geschehens ist das Gewann „Oberer Konsten“ in Lauffen.
Wie die Heilbronner Stimme weiter berichtet, ist unter den Opfern des dreisten Diebstahls auch Klaus Moser (Bild) von den Lauffener Weingärtnern. Fast fünf Tonnen Trauben sind es, die bei ihm fehlen – 22 Reihen mussten hierfür abgeerntet werden. Drei weiteren Winzern aus demselben Gewann wurden weitere insgesamt rund fünf Tonnen Trauben gestohlen. Der Wert der Trauben beläuft sich laut Polizei auf rund 15.000 Euro.
Polizei sucht Zeugen
Nun ist es nicht einfach, eine so große Menge Trauben unbemerkt zu stehlen. Deshalb hofft die Lauffener Polizei, dass sich Zeugen der Tat melden. Wer im Gewann „Oberer Konsten“ zwischen Sonntag und Dienstag – in diesen Zeitraum fällt die Tatzeit – Verdächtiges beobachtet hat oder gegebenenfalls sogar die Täter gesehen hat, soll sich bei der Polizei Lauffen melden. Die Nummer ist die 07133-2090.
Moser sitzt durch Diebstahl auf rund 6.000 € Schaden
Aus den nun verlorenen 22 Reihen Trauben hätte man laut Klaus Moser 3.500 bis 4.000 Liter Wein pressen können, ungefähr 6.000 Euro hätten die Trauben Moser gebracht. Tückisch: Obwohl wir hier mit großen Zahlen arbeiten, brauchten der oder die Täter für ihre illegale Lese mit dem Vollernter wohl kaum zwei Stunden. Der Sohn Mosers entdeckte den Schaden Dienstagnacht gegen halb zwei und erstattete daraufhin sofort Anzeige bei der Polizei.
Der geschäftsführende Vorstand der Lauffener Weingärtner, Marian Kopp, nannte gegenüber der Heilbronner Stimme zwei mögliche Ursachen für das Verschwinden der Trauben: Entweder sei der Fahrer eines Vollernters versehentlich die falsche Reihe abgefahren oder es handele sich um Diebstahl. Klaus Moser geht von Diebstahl aus. Er vermutet, dass es sich um mindestens zwei Täter handle: Den Fahrer des Vollernters und eine zweite Person, die sich um den Abtransport mit Traktor und Hänger gekümmert habe.
Genau das jedoch engt den Kreis der möglichen Täter spürbar ein. Denn einen Vollernter besitzt bei weitem nicht jeder Erzeuger. Und: Was macht der Täter jetzt mit den Trauben? Eine Ablieferung bei einer der Württemberger Weingärtnergenossenschaften scheidet aus. Denn: Unsere Genossenschaften dokumentieren jede Anlieferung, nach Tag, Sorte und Menge.
Diebstahl von Trauben kommt immer wieder vor, aber nicht diese Menge
Bereits in den vergangenen Jahren haben an verschiedenen Orten in Deutschland immer Diebe Trauben gestohlen. Dies geschah unter anderem in Edenkoben, Deidesheim, Stuttgart und Großbottwar. Sogar in Hamburg, wo seit 1995 Wein für rund 50 Flaschen angebaut wird, kam es durch Diebstahl vor wenigen Jahren schon einmal zum Totalausfall der Ernte. Ein Diebstahl in der Größenordnung von Lauffen gilt jedoch als äußerst ungewöhnlich.
Wir halten Euch über den weiteren Fortgang der Geschichte im Weinheimat Blog auf dem Laufenden.