Monat für Monat schauen wir für und mit Euch zusammen in die Reben der Weinheimat Württemberg – in den Weinberg – und fragen: Was machen eigentlich unsere Weingärtner gerade?
Nach dem Rebschnitt zu Beginn des Jahres und dem Rebenbiegen – mit dem übrigens einige unserer Weingärtner immer noch beschäftigt sind (ist nämlich echt zeitaufwändig) geht es heute um das, was man als Weingärtner ab April angehen kann. Also: Ab in den Weinberg!
Der April ist, wenn es aus Sicht der Reben schlecht läuft, der letzte Monat bis zur Lese, in dem es noch einmal genügend regnet. Da heißt es für den Weingärtner, einen möglichst großen Teil dieses Wassers seinen Reben zugänglich zu machen. Schön an der Wurzel. Deshalb spielt im April das Lockern oder wie der Winzer sagt, das Aufschließen des Bodens eine wichtige Rolle. Dies geschieht in der Regel mit der Fräse. Denn: In lockere Erde dringt das Wasser wesentlich besser ein als in feste. Er kann dann gleich viel besser gespeichert werden.
Und wenn die Winzer und Winzerinnen schon hierbei sind, starten sie in der Regel auch gleich mit dem, womit sie in den folgenden Monaten immer wieder beschäftigt sind. Nämlich der Bodenbearbeitung, das heißt der Anreicherung der Erde mit Mineralien und Nährstoffen. Dies kann ganz einfach dadurch erfolgen, dass über den Winter zwischen den Reben entstandene (oder sogar gezielt vorher angepflanzte) Begrünung nun in den Boden eingearbeitet wird. So entsteht später sehr wertvoller Humus. Wenn dann im Mai die Reben anfangen zu treiben, können sie die Nährstoffe im Boden sehr gut gebrauchen. Biowinzer greifen in dieser Phase auch gerne auf Kuh- oder Pferdemist zurück, konventionelle Winzer eher auf künstlich hergestellten Mineraldünger.
Der aufmerksame Winzer ist immer „auf Draht“
Aber nicht nur den Boden hat der Winzer im April im Sinn. Oft hat der Weingärtner beim Rebenbinden im Februar und März nämlich beschädigte oder kaputte Stellen in seiner Drahtanlage bemerkt. Und jetzt ist die Zeit, um diese Stellen auszubessern bzw. zu reparieren. Dies nennt der Weingärtner gerne ein wenig scherzhaft die „Kehrwoche im Weinberg“.
Zum Schluss ein Blick nach vorne: Ab April, aber in der Hauptsache im Mai – und dann werden wir hierüber detaillierter sprechen – fangen die Weingärtner auch damit an, Rebparzellen neu zu bestocken. In dem Fall hat der Weingärtner oder die Weingärtnerin nach der Lese, mit Bagger und Fräse, die alten Reben entfernt und die Fläche dann über den Winter brach liegen lassen. Ab jetzt ist dann die Zeit für „die Neue“ – derzeit sind dies oft Piwis. Aber dazu erzählen wir euch dann mehr im Mai.
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