Wer gerne und vor allem auch öfter Wein trinkt, der war bestimmt schon einmal in dieser Situation: Der Wein schmeckt komisch. Ist das jetzt ein Fehlgeschmack oder muss das so sein?
Wer regelmäßig denselben Wein trinkt, dem fällt ein Fehlgeschmack deutlich einfacher auf. Wer öfter einmal einen neuen Wein ausprobiert, für den ist das Erkennen eines Fehlgeschmacks deutlich schwieriger. Denn es ist gar nicht so einfach zu entscheiden: Ist es tatsächlich ein Fehlgeschmack oder handelt es sich um die ganz eigene Note des Weins? Gerade Weine von hoher Qualität sollen ihre Individualität zeigen und diese geschmacklich herausstreichen. Das kann beim ersten Probieren durchaus ungewohnt schmecken.
Weinfehler können in verschiedenen Teilprozessen der Weinherstellung entstehen – angefangen beim Verfahren der Traubenlese, über die Maische, eine eventuelle Anreicherung, eine Schwefelung, die Gärung, den Abstich, den Ausbau, die Reifung, die Abfüllung bis hin zur Lagerung. So können sie schon im Lesegut angelegt sein, während der Vinifikation vor oder nach der Gärung auftreten, erst bei der Lagerung eintreten oder durch externe Materialien in den Wein gebracht werden.*
Was sind die häufigsten Fehlgeschmäcker?
Fehlgeschmack Korkton
Fast jedem Weintrinker ist es schon einmal passiert. Man öffnet voller Vorfreude den Wein, nimmt den Korken und stellt dann fest: Der Wein riecht muffig. Ohjeh, hier hat der „Kork“ zugeschlagen. Um exakt zu sein, es handelt sich um Schimmelpilze im Kork. Diese treten immer dann auf, wenn der Korken nicht richtig desinfiziert bzw. sterilisiert wurde. Dann können genügend Sporen zurückbleiben und sich über die Zeit vermehren.
Der Wein ist leider nicht mehr trinkbar und muss weggegossen werden. Man geht beim Wein von einer Kork-Quote von 3 – 8 % aus. In den letzten Jahren wird das immer weniger, da auch immer weniger Weinflaschen mit Naturkorken verschlossen werden.
Fehlgeschmack Schwefel beziehungsweise Böckser
Bei jungen Weinen, die frisch abgefüllt sind, kann als Nachwirkung der Schwefelung freies Schwefeldioxid auftreten. Typisch für diesen Fehlgeschmack ist ein stechender, unangenehmer Geruch im Glas, es können im Extremfall die Augen leicht tränen. Dieser stechende Ton sollte sich nach Minuten an der Luft verflüchtigen.*
Andere Varianten des Böcksers treten auf, wenn die Hefe Sulfite im Wein zu Schwefelwasserstoff umsetzt. Das Ergebnis ist ein Geruch nach faulen Eiern. Dies passiert vor allem bei jungen Weinen. Wird dies im Keller nicht rechtzeitig erkannt, kann sich daraus der sogenannte „Lagerböckser“ entwickeln.
Hat sich der Lagerböckser entwickelt, so muss der Wein leider weggegossen werden. Hier hilft leider auch kein atmen lassen mehr.
Fehlgeschmack Fasston
Bei diesem Fehlgeschmack fällt einem direkt der muffige und erdige Ton auf. Zurückzuführen ist dies auf mangelnde Fasshygiene. Vor jeder neuen Befüllung mit Wein muss ein Holzfass akribisch gereinigt werden. Sonst kann es, ähnlich wie beim Kork, zur Entwicklung von Schimmelpilz kommen. Dieser Fehlgeschmack tritt vorwiegend bei Rotweinen auf.
Der vom Fasston betroffene Wein ist leider nicht mehr trinkbar und muss weggegossen werden.
Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Fehlgeschmäcker – alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Wer mehr darüber lesen möchte, dem empfehlen wir diesen Link zu Wikipedia.
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*= aus Wikipedia