Die Verkostung in der ersten Ausgabe des Echt Württemberger Magazins hat es in sich: Quer durch verschiedene Rebsorten hat die Redaktion ECHTE Württemberger verkostet. Der Echt Württemberger Blog wird diese als wöchentliche Serie bis zum Jahresende vorstellen.
Unterschiedliche Terroirs sind die Grundgerüste facettenreicher Rotweine. Gepflegt von erfahrenen Weinhandwerkern der Weingärtnergenossenschaften. Den wahren Machern dessen, was in die Flasche kommt. Pure Trinkfreude von hell- bis dunkelrot.
Württemberg ist die viel zitierte Vielfalt in Sachen Rotweinland! Und Lemberger, Schwarzriesling und Trollinger sind waschechte schwäbische Originale. Pinot Noir stellt wie in jeder deutschen Weinregion den König unter den roten Gewächsen. Zu den international bekannten Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah scheint sich Cabernet Franc etablieren zu wollen.
Im Hinblick auf das Klima ist das weise vorausgedacht. Zudem finden sich zahlreiche Neuzüchtungen als Verschnittpartner in den Cuvées wieder. Was unter anderem an den mannigfaltigen, geradezu idealen Bedingungen liegt. Die hier wachsenden Trauben der vielen persönlich bekannten Weingärtnerfamilien liefern diese in ihre Weingärtnergenossenschaft – und das schon seit Generationen. Denn Württemberg hat eine wunderbare Tradition, es ist Genossenschaftsland par excellence.
Ideale Bedingungen für verschiedenste Rebsorten
Viele kleine Täler und verwinkelte Landstriche bieten jeder Rebsorte ideale Bedingungen. Von den gnadenlos steilen Hängen und Terrassen bei Lauffen oder Esslingen bis zum kühlen Klima im Remstal und sanft geschwungenen Weinlagen rund um Schwaigern. Dabei finden sich Böden mit unterschiedlichsten Keuperformationen wie Gipskeuper und auch Inseln aus Muschelkalk.
Heiße Sommer und frostige Winter sind die Merkmale des vorherrschenden kontinentalen Klimas. Kurz: Es herrschen perfekte Bedingungen im Rotweinländle. Letzterer hat einiges, was heutzutage in der Rotweinwelt nicht en vogue ist. Eine markante Säure und die helle Farbe. Zudem kämpft er im Rotwein-Leichtgewicht, dort als Meister seiner Klasse. Sein bester Kollege und Verschnittpartner Lemberger kann facettenreich fruchtig bis markant würzig sein.
Wohl keine württembergische Sorte hat in letzter Zeit zusammen mit Pinot Noir so an Profil gewonnen. Cuvées zählen schon länger zu den Stärken der Württemberger Weingärtner. Da scheint das berühmte Händchen per DNA vorhanden zu sein. Mehrere Sorten zu einem neuen Ganzen miteinander zu verschneiden ist Kunsthandwerk im wahrsten Sinne.
Nicht minder eine Meisterleistung bringt man aus der Bordelaiser Rebe Cabernet Franc in die Flasche. Kraft und Saft und eine fesselnd kühle Frucht. Das Potenzial, einer der zukünftigen Rotweinstars zu werden, hat die Sorte! Doch was zählt tatsächlich? «Schmeckt oder schmeckt nicht» und das entscheidet der Konsument. Und dort punkten die Weingärtner von «Echt Württemberger».
Facts – Württemberg kurzgefasst
Rebfläche 11 392 Hektar mit 65 % roten Sorten: Trollinger (1855 ha), Lemberger (1757 ha), Spätburgunder (1302 ha) und Schwarzriesling (1175 ha). 210 oft steile Einzellagen. Über 50 Weingärtnergenossenschaften stehen für 80 Prozent der württembergischen Weine. Weinbau findet entlang des Neckars, seiner Nebenflüsse Rems, Enz, Kocher, Jagst und Tauber und am Bodensee statt.
Verkostung
Wie viele? Auf dem Tisch standen 43 Rotweine, davon waren 37 trocken und sechs auf der Stufe halbtrocken.
Wo? Die Blindverkostung fand in den Räumen von ECHT WÜRTTEMBERGER in Möglingen statt.
Wer? Verkostet wurden die Weine von Sigi Hiss, freier Redakteur bei VINUM Schweiz.
Genug der Vorworte, in der kommenden Woche starten wir die Verkostung.
Foto: unsplash/floris-christiaans
Text: Sigi Hiss, Fotos: Armin Faber
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