Heute geht es bei Inside Wine um ein höchst spezielles Erzeugnis: Den Pétillant naturel – oder kurz Pét Nat!
Die Weingärtner der Weinheimat Württemberg überraschen immer wieder auch mit Experimentellem! Beim Pét Nat handelt es sich um ein Trendgetränk, das in den letzten Jahren immer mehr Freunde in Deutschland gefunden hat.
Der Trick beim Pet Nat ist, dass der Kellermeister sich weitestgehend raushält. Wie bitte? Ja, Ihr habt richtig gehört. Die innovative Wein-Kreation überlässt man bei der Erzeugung weitgehend sich selbst. Der Einsatz des Kellerteams beschränkt sich auf ein Minimum. Wie funktioniert das genau? Der Naturwein wird teilweise vergoren, ungefiltert, mit Restsüße und ungeschwefelt in Flaschen gefüllt und mit Kronkorken verschlossen.
Nun ist das ja aber noch kein fertiger Wein, zumindest nicht im Sinne des Erfinders. Den Rest der Gärung lässt man den Wein in der Flasche vollziehen. Falls Euch genau dies irgendwie bekannt vorkommt – genau: Dieses Vorgehen kennen wir sonst von der Sekterzeugung. Und diese spezielle Art der Erzeugung hat auch eine Konsequenz, die ihr von genau dort kennt: Der Pét Nat prickelt!
Der Kronkorken ist deshalb wichtig, weil die noch laufende Gärung in der Flasche zu einem höheren Kohlensäuredruck führt.
Wie schmeckt der Pét Nat?
Im Glas zeigt sich der „Pét Nat“ etwas trüb (logisch: er ist ja unfiltriert und enthält dadurch mehr Trubstoffe), mit natürlicher, feiner Perlage. Apropos trüb: Weil er ja nicht filtriert wurde, kommt eine dezente Hefenote hinzu.
Und jetzt kommt – falls sie Euch bei der Beschreibung oben nicht ohnehin schon aufgefallen ist – die Besonderheit des Pet Nat. Da die bei Abfüllung ja noch vorhandene Hefe in jeder Fasche die Gärung in ihrem ganz eigenen Tempo zu Ende bringt, wird jede Flasche zu einem Unikat. Anders gesagt: Der Pétillant Naturel hat etwas Unberechenbares, Unperfektes an sich. Denn in jeder abgefüllten Flasche kann der Geschmack variieren, da minimale Unterschiede des Hefeanteils ausreichen, um die Gärung in den einzelnen Flaschen uneinheitlich und ganz individuell zu Ende zu bringen.
Und wie genießt man ihn am besten?
Den Pét Nat könnt Ihr auf ganz verschiedene Weise genießen. Frisch geöffnet und noch ziemlich klar, ergibt der Pét Nat einen ganz ungewöhnlichen Aperitif. Ungewöhnlich schon deshalb, weil der Pet Nat ja alles andere als ein etabliertes Standardprodukt ist und daher die meisten Eurer Gäste erst einmal überraschen dürfte. Ganz nach dem Motto: „Schmeckt interessant, aber was ist das?“
Ist das Hefedepot, das sich in der Regel im Laufe der Zeit am Boden der Flasche angesammelt hat, erst einmal aufgewirbelt, sieht es auch mit dem Geschmack Eures Pet Nat noch einmal ganz neu aus. Dann merkt der Kenner: Hoppla, der Pet Nat ist auch gar kein schlechter Begleiter zum Essen. So harmoniert er wunderbar mit Gerichten wie einem frischen Gartensalat mit Kräuterdressing.
Passt bloß beim Öffnen auf!
Nun haben wir den Pet Nat im Text weiter oben ja bereits mit Sekt verglichen und deshalb wird Euch der kleine Warnhinweis zum Ende unseres Textes jetzt nicht wirklich überraschen. Beim Öffnen der Flasche solltet Ihr darauf gefasst sein, dass der Pet Nat durch seine Kohlensäure ganz schön schäumt. Deshalb den Pet Nat immer mit Um- und Vorsicht entkorken. Und noch ein Tipp zum Schluss: Genießt ihn gut gekühlt.
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