Gerade jetzt zur Lesezeit (nicht nur) für unsere Weingärtner ein wichtiges Thema: Wie hoch ist das Traubengeld?
Darunter versteht man den Geldbetrag, den die Genossenschaft ihren Weingärtnern für ihre gelesenen Trauben ausbezahlt. Die Weingärtner Cleebronn-Güglingen haben uns jetzt ein wenig in ihre diesbezügliche Philosophie blicken lassen. Und so funktioniert das Ganze.
Viele denken ja, dass sich die Auszahlung rein an der gelesenen Menge orientiert – dem ist aber nicht so. Denn: Wie viel Geld ein Winzer von der Genossenschaft für seine Trauben bekommt, hängt nicht nur von der Menge und dem Zuckergehalt ab – die Genossenschaften zahlen extra für Qualität. Damit diese stimmt, werden die Weinberge zwei bis drei Mal jährlich begutachtet – etwa bei den Weingärtnern Cleebronn-Güglingen. Bei der Qualitätskontrolle, auch Bonitur genannt, bewertet der Prüfer oder die Prüferin den Zustand der Weinberge und Trauben und hält in einem Online-Bewertungsbogen jeden Aspekt fest. Grob gesagt ist dabei das Motto: Mehr Geld für bessere Trauben.
Die Prüfer achten zum Beispiel darauf, dass die Weingärtner die Reben in Höhe der Trauben rechtzeitig und im richtigen Verhältnis entblättert haben. Oder dass die Menge der Trauben an der Rebe halbiert ist. Denn hierdurch werden sie lockerbeerig und die Weingärtner erhalten gesunde und durchgängig gefärbte Beeren. Und ebenso, dass nicht zu viele Triebe pro Stock Verdichtungen verursachen.
Das alles passiert, weil ein großer Teil der Qualität des späteren Weines bereits im Weinberg vorbestimmt wird. Denn: Aus gesunden und qualitativ hochwertigen Trauben lässt sich im Keller später der hervorragende Wein erzeugen, den Ihr Euch im Glase wünscht. Bessere Trauben – besserer Wein. Deshalb geht es bei der Lese nicht primär um die Masse, sondern um bessere Trauben.
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