Wenn man eine Rebsorte mit Deutschland in Verbindung bringt, dann wohl Riesling, den König der deutschen Weine. Diese Weißweinsorte ist eine der beliebtesten im ganzen deutschen Raum – in Württemberg hat sie sogar den einheimischen Trollinger vom ersten Platz der am meisten angebauten Sorten verdrängt. In der Weinheimat gibt es eine Weinlage, die besonders für ihre feinen weißen Trauben bekannt ist: den Michaelsberg in Cleebronn. Deshalb waren wir in dieser Gegend unterwegs und haben uns angehört, weshalb unsere Weingärtner den Riesling so feiern.
Der Michaelsberg
Der Michaelsberg ist eine der renommiertesten Weingegenden der Weinheimat. 2020 wurde er sogar mit dem Preis der „Schönsten Weinsicht“ des Jahres ausgezeichnet. Zu recht. Denn egal, in welche Richtung man vom Gipfel blickt, es gibt immer etwas zu sehen. Nicht nur habt Ihr immer einen fantastischen Blick auf das Zabergäu und das Neckartal, sondern bei klarem Wetter lässt es sich sogar bis zum Kaiserstuhl, den Löwensteiner Bergen und Teilen der Schwäbischen Alb blicken. Ein besonders cooler Anblick ist aber definitiv der Erlebnispark Tripsdrill, der direkt am Fuße des Hanges liegt. Dort waren wir vor ein paar Monaten übrigens auch schon, schaut gerne mal hier vorbei.
Und auch vom Wein gibt es ordentlich etwas zu sehen. So ist der gesamte Berg an jeder Seite mit Reben bestockt. Im Süden bauen die Weingärtner vermehrt Rebsorten an, die die Wärme und viele Sonnenstunden benötigen. Dazu zählen etwa Lemberger und Trollinger. Auf der Nordseite hingegen wachsen die Trauben, die sich in gemäßigteren Sommertemperaturen wohlfühlen, so wie Müller-Thurgau, Spätburgunder – oder eben Riesling.
Den Michaelsberg könnt Ihr ganz einfach auf verschiedenen Wanderrouten erkunden. Oder Ihr lasst Euch zu einem Picknick direkt an der St. Michaelskapelle nieder. Was Ihr konkret alles dort machen könnt, erfahrt Ihr in diesem Ausflugstipp.
Was den Riesling zum König der Weinheimat macht
Wie bereits erwähnt, fühlt sich der Riesling in gemäßigten Klimazonen wohl und zeigt die besten Ergebnisse bei kühleren Sommertemperaturen. Daher ist es kein Wunder, dass er auch in Württemberg – einem Anbaugebiet mit eher gemäßigten Temperaturen – zur Rebsorte Nr. 1 geworden ist. Aber das ist nicht, was ihn zum König macht, denn hierbei kommt es vielmehr auf das Resultat, den Wein in der Flasche an.
Weshalb ist er so beliebt?
Riesling ist eine der komplexesten Rebsorten der Welt. Es ist daher keine Untertreibung zu sagen, dass sehr viele Personen, die gerne Weißwein trinken, Riesling mögen. Denn egal, ob trocken, halbtrocken oder lieblich, Alltags- oder Premiumwein, im Riesling-Sortiment findet man immer, was zu einem passt. Dabei zeichnet ihn insbesondere seine unverwechselbare Säurestruktur aus, für die er so geliebt wird. Im Glas präsentiert er sich in einem Blassgelb, das mit grünlichen Reflexen gespickt ist. Im Duft hingegen überwiegen Aromen von Pfirsich und Apfel, die in einem meisterhaften Süße-Säure-Spiel so ziemlich jeden Gaumen begeistern.
Fazit: Riesling gibt es in allen Qualitätsstufen und Ausbauarten zu kaufen. Und wir sind stolz auf unsere besondere Riesling-Lage, den Michaelsberg.
Ein paar Funfacts zum Riesling
- In der Weinheimat sind aktuell rund 2.100 Hektar mit Riesling bestockt. Das entspricht fast 3.000 Fußballfeldern voll mit weißen Trauben!
- Riesling-Weine können unglaubliche Preisspannen aufweisen. Die günstigsten Weine gibt es schon für wenige Euros. Die teuerste Flasche Riesling wurde hingegen für sage und schreibe 14.566€ verkauft. Dabei handelt es sich zwar nicht um einen Württemberger, aber dennoch um einen deutschen Wein von der Saar. Deutscher König eben 😉
- Im Jahr 1435 wurde der Riesling erstmals namentlich in einem Dokument erwähnt. Zum historischen Verständnis: Das war fast 60 Jahre, bevor Christoph Kolumbus Amerika entdeckte. Ganz schön lange her also!
Mehr Hintergründe zum Wein und News aus der Weinheimat gibt es im Weinheimat Blog.
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22.09.2023